Fehlinformiert
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den Kommerz. Meines Erachtens wird hier viel zu<br />
schnell zu der Chemiekeule gegriffen. Krankheit<br />
als eine Chance! Wie oft beobachten wir bei<br />
Kindern und ihren Kinderkrankheiten, das sie<br />
nach einer langen Krankheit wie Mumps, Masern,<br />
Röteln Windpocken, oder was auch immer, einen<br />
Schritt weiter sind. Ja, ein Stückchen<br />
erwachsener geworden sind. Wie oft sagt man,<br />
dass man diese Kinderkrankheiten einfach<br />
durchleben muss. Und das muss das Kind auch,<br />
weil für die oben genannten Krankheiten kein<br />
adäquates Medikament zur Verfügung steht (fragt<br />
sich nur wie lange noch) und das ist auch gut<br />
so, denn so können wir während der<br />
Kinderkrankheit der Natur und den Dingen die zu<br />
SEIN haben, nicht herumpfuschen. Das Kind hat<br />
alle Zeit der Welt, sich mit der Krankheit und<br />
mit sich auseinanderzusetzen.<br />
Nicht so die Erwachsenen! Die haben noch nicht<br />
einmal Zeit über das Wochenende krank zu sein,<br />
geschweige eine Woche, oder mehr. Der Griff zur<br />
Medikamentenschachtel ist obligatorisch. Oft<br />
wird das Haus nicht ohne Notapotheke verlassen.<br />
Gegen jeden anbahnenden Schnupfen wird schon mal<br />
prophylaktisch was eingenommen. Wir haben keine<br />
Zeit, haben noch so viele Dinge zu tun, müssen<br />
noch so viele Dinge erledigen. Und überhaupt,<br />
wie soll das alles gehen ohne UNS und unser TUN.<br />
Ich weiß, ich weiß, ihr habt ja auch Recht. Da<br />
gibt es die allein erziehenden Mütter und Väter.<br />
Da gibt es den Job um den Du bangst. Manche<br />
haben niemand der sie pflegen könnte. Aber die<br />
meisten von uns könnten sich schon mal eine<br />
Auszeit nehmen, könnten sich mal richtig<br />
auskurieren, wenn sie nur die Ruhe hätten und<br />
das Vertrauen.<br />
Ja und wenn wir uns zu sehr im Leben verstrickt<br />
haben, dann reißt uns eine kleine Krankheit<br />
nieder. Sehen und nutzen wir die Zeit nicht, so<br />
können wir das einige Male mit Medikamenten<br />
umgehen. Bis eine größere Krankheit kommt, die<br />
uns zwingt in die Ruhe zu gehen, uns ins Bett<br />
zu legen um uns der Dinge zu besinnen.<br />
Vielleicht hast Du das in deinem<br />
Erwachsenenleben, oder bei Anderen auch schon<br />
erfahren, das nach einer langen und gut<br />
auskurierten Krankheit, sich das Bewusstsein<br />
verändert. Du wirst dir den Dingen wieder ein<br />
wenig bewusster, wirst vielleicht ein wenig<br />
dankbarer und nimmst nicht mehr alles als<br />
selbstverständlich. Überlegst Dir vielleicht<br />
auch das Eine, oder Andere in deinem Leben zu<br />
ändern.<br />
Krankheit sei Dank!<br />
Sollte sich der Mensch aber beharrlich weigern<br />
und nur alles erdenkliche Tun um dem<br />
auszuweichen, das ist meine Meinung und<br />
Erfahrung, so werden kleinere Unfälle eingebaut,<br />
die dich dann letztendlich zwingen in die Ruhe<br />
zu gehen.<br />
Wen das Thema speziell interessiert und tiefer<br />
in die Thematik einsteigen möchte, so kann ich<br />
das Buch von Thorwald Detlefsen und Ruediger<br />
Dahlke „Krankheit als Weg“ empfehlen.<br />
Weiterhin kommen immer mehr psychische Störungen<br />
auf, z.B. ADHS (Aufmerksamkeits- und<br />
Hyperaktivitätsstörungen) was schon im<br />
Kindheitsalter anfangen kann. Ich sehe hier zwei<br />
Faktoren als Auslöser. Zum einen leiden viele<br />
Eltern und ein Teil der Welt unter Dauerstress,<br />
welcher sich schon im Mutterleib auf das Kind<br />
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