Fehlinformiert
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In der Freizeit, das Wort an sich ist schon sehr<br />
beklemmend. Wenn du sagst ich habe Freizeit, so<br />
bedeutet es, dass du in deiner anderen Zeit<br />
nicht frei bist. Wenn ich nicht frei bin in der<br />
Zeit, so heißt das wiederum, das das was ich<br />
mache, mich nicht frei sein lässt, ich mache<br />
etwas unfreiwillig. Wie viel Freizeit haben wir<br />
abzüglich Arbeit, Familie und den anderen<br />
Verpflichtungen pro Tag? Eine Stunde? Sobald ich<br />
trenne, in Arbeit und Freizeit begebe ich mich<br />
in den eigenen Konflikt mit mir. Arbeiten wir,<br />
so fühlen wir uns oft unfrei in unserer<br />
Zeitgestaltung, haben wir Freizeit die länger<br />
als eine Zeit anhält, fehlt uns der Rhythmus,<br />
fehlt oft die Bestätigung und Zuneigung, die<br />
Identifikation die wir über die Arbeit bekommen.<br />
Ich kenne einige Menschen die sich über ihre<br />
Arbeit beklagen und nicht sehr glücklich darüber<br />
sind das sie mit allem drum und dran circa zehn<br />
Stunden mit der Arbeit verbunden sind. Sie<br />
wünschen sich mehr Freizeit. Wenn die Freizeit<br />
dann in Form von Urlaub da ist, oder auch in<br />
Form von Krankheit, dazu später mehr, so höre<br />
ich immer wieder die gleichen Menschen sagen<br />
das sie froh sind, froh sind wieder da zu sein,<br />
wieder zu Arbeiten. Gerade die Arbeit über die<br />
sie sich vor ein paar Wochen noch beklagt haben.<br />
Was für ein Phänomen! Wie hängt denn dies<br />
zusammen? Geht es euch auch so? Habt ihr auch<br />
mal so gedacht? Das heißt, wenn der Mensch<br />
keiner geregelten Arbeit nachgeht und ich meine<br />
damit eine die nicht selbstständig ist, dann<br />
fehlt oft der Antrieb. Viele Mensch brauchen die<br />
wiederkehrende Regelmäßigkeit, weil sie sonst<br />
antriebslos werden, sich langweilen und mit sich<br />
nichts anzufangen wissen. Um wieder in die<br />
Regelmäßigkeit zu kommen, um wieder aus seiner<br />
Trägheit herauszukommen, ist er manchmal sogar<br />
dankbar, wieder an seinen Arbeitsplatz gehen zu<br />
können und verflucht diesen dann auch wenig<br />
später schon wieder. Ein Grund dafür, dass unser<br />
System nicht, oder nicht gut funktioniert ist<br />
die Trägheit der Masse. Oft brauchen wir immer<br />
und immer wieder Animateure, um aus unserem Tief<br />
herauszukommen und da ist so vielen jedes Mittel<br />
Recht. Um einige Animateure hier aufzuzählen:<br />
Eltern, Freunde, Sucht aller Art, Fernsehen,<br />
Arbeit, Urlaub, Autos, Fußball, Diskos,<br />
Tratschen, Shoppen, Surfen usw. die Liste lässt<br />
sich hier noch beliebig erweitern. Aber ich<br />
denke die meisten wissen was ich hier meine. Der<br />
Mensch sucht sich den halt den er in sich nicht<br />
findet in den oben genannten Dingen. Er sucht zu<br />
finden. Die Sucht sich zu finden, sich im Außen<br />
zu suchen ist ein Unterfangen ohne je die<br />
Erlösung zu finden. Die Industrie und Werbung<br />
hat das schon lange erkannt und versucht mit<br />
immer raffinierteren Fallen sein Klientel zu<br />
locken und das menschliche EGO ist so einfach<br />
gestrickt, das es auf so viele der Verlockungen<br />
hereinfällt. Das meine ich nicht böse. Das geht<br />
alles sehr schön leise im Unterbewusstsein ab.<br />
Die meisten allerdings verstricken sich damit<br />
auch in Schulden. Jeder ist für sich<br />
verantwortlich. Aber ich denke, dass nicht nur<br />
die Wirtschaft daran ein Interesse hat den<br />
Bürger in seiner materiellen Schuldenfalle zu<br />
sehen, sondern auch Politik und der Staat im<br />
allgemeinen, sowie auch Arbeitgeber ein<br />
Interesse haben, dass die meisten Bürger und<br />
Arbeitnehmer verschuldet sind. Warum? Ganz<br />
einfach. Ein verschuldetet Bürger ist ein guter<br />
Bürger und vor allen ein braver und leicht zu<br />
gängelnder Bürger. Hat er Schulden, so bindet<br />
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