Fehlinformiert
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schwarz. Außerdem weißt Du ja dass ich vom Pech<br />
verfolgt bin. Bin Ende letzten Jahres schon zum<br />
x-ten Mal mit meinem Motorrad verunfallt. Es hat<br />
mich erwischt in einer Kurve, konnte nicht mehr<br />
bremsen und ab über die Leitplanke. Alles<br />
doppelt und dreifach gebrochen. War jetzt schon<br />
etliche Male im Krankenhaus. Ach und die Kinder,<br />
frag lieber nicht, Du weißt ja wie das ist...“<br />
Nachdem ich mir das alles ein paar Mal angehört<br />
habe und ich ihm Wege aufzeichnen wollte, wie<br />
man aus der Verstrickung herauskommen kann, so<br />
meinte Er nur: „Du hast eben Glück gehabt mit<br />
allem im Leben, immer zur richtigen Zeit die<br />
richtige Entscheidung getroffen.<br />
Aus seiner Sicht sah es wohl so aus. Aus meiner<br />
Sicht war es ein Weg den ich gegangen bin der<br />
mich genau hierher führte. Aber immer zum<br />
richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung…<br />
würde ich für mich so nicht sagen. Ich hatte<br />
schon den einen und anderen lichten Punkt in<br />
meinem Leben, aber es gab sehr, sehr viele<br />
dunkle Stellen.<br />
Ich will damit sagen dass es mir heute einfacher<br />
erscheint die Dinge zu erkennen und nicht mehr<br />
in diesem Selbstmitleid zu hängen. Ich kann<br />
heute sagen: „Alexander, das hast du dir selbst<br />
produziert, wann auch immer, aber es ist dein<br />
Ding“.<br />
Wir haben also die Wahl, den Kopf in den Sand zu<br />
stecken, oder neue Chancen und Möglichkeiten zu<br />
finden, das wollte ich mit der kleinen<br />
Geschichte ein wenig veranschaulichen, mehr<br />
nicht. Aber wenn wir wollen, so werden wir auch<br />
für uns eine Ausrede finden, warum es gerade in<br />
unserem Fall nicht geht. Da gabt es einen Mann<br />
der hat eine Buch „geschrieben“, obwohl er<br />
Querschnittsgelähmt ist und nicht sprechen<br />
konnte. Rollstuhlfahrer die wieder Lebensfreude<br />
entwickeln usw. Opfer von Erdbeben die alles<br />
verloren haben und wieder und wieder mit nichts<br />
anfangen. Da gegen sind doch unsere kleinen<br />
Wehwehchen unerheblich, aber so ist es eben, wir<br />
glauben mit unseren kleinen Dingen mit denen wir<br />
uns herumtragen das Leiden Christi auf uns<br />
genommen zu haben.<br />
Aber anders herum weiß ich auch, wenn man nicht<br />
geübt ist neu zu denken und wenn man sich in<br />
einer Situation befindet und den Abstand nicht<br />
hat, so sieht man die ganzen Chancen vor lauter<br />
Sorgen und Selbstmitleid manchmal nicht. Man<br />
fühlt sich so wie mit dem „Brett vor dem Kopf“.<br />
Ich sage es noch einmal, weil ich euch klar<br />
machen möchte das es nicht auf die Situation<br />
ankommt in der Ihr euch befindet, sondern auf<br />
Eure Geisteshaltung. Auf den Gedanken in Euch.<br />
Die Gedanken die euch weiter in euren kreisen<br />
wandern lässt. Oder die Gedanken die euch auf<br />
die grüne Insel führt.<br />
Wie komme ich auf die grüne Insel? Mit den<br />
eingefahrenen Gedanken und Situationen die sich<br />
immer wiederholen meine ich, das doch viele<br />
knietief in der geliebten Scheiße (Gewohnheiten<br />
und destruktiv Glaubensmustern) stehen und sich<br />
nicht trauen auf die andere Seite zu gehen, auf<br />
die grüne Wiese.<br />
Warum das? Als erstes, reden sie sich ein das<br />
sie knietief drinnen stehen und dann, dass das<br />
alles doch gar nicht so schlimm ist. Das es doch<br />
normal ist. Diese „Ist doch eigentlich alles gar<br />
nicht so schlimm Manie“ und „Es könnte ja auch<br />
schlimmer kommen“ und „Ist doch normal“. Solche<br />
Aussagen verhindern diejenigen aus der gewohnten<br />
und lieb gewonnenen Scheiße (Gewohnheiten und<br />
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