Fehlinformiert
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von selbst sprudeln Anschuldigungen und<br />
Behauptungen aus uns heraus. Wir wollen im Recht<br />
bleiben. Ein Wort gibt das Andere, die Situation<br />
ist plötzlich verfahren und wir trennen uns im<br />
Streit. Stunden, Tage, Wochen, Monate und<br />
manchmal auch Jahre vergehen, ohne das sich<br />
wieder eine Annäherung ergibt. Wir sind so<br />
festgefahren in unserer Bewertung und in unserer<br />
Meinung, dass wir zu dem Menschen keinen Kontakt<br />
mehr bekommen. Auch sind wir in der Angst<br />
gefangen, Ablehnung zu erfahren, deshalb<br />
bleiben wir oft lieber still und Tatenlos.<br />
Und wofür das alles? Nur weil wir in unserem<br />
verletzten Ich die Dinge nicht klar sehen, weil<br />
wir noch an alten Verletzungen der Kindheit<br />
leiden. So viele von uns drehen sich im Kreis<br />
und kommen aus ihren alten Wegen, Denkmustern<br />
und konditionierten Gedanken nicht heraus.<br />
Verurteilen, beurteilen, machen sich wichtig und<br />
machen sich und den anderen stress, blockieren<br />
uns selbst und andere. Ja, wir haben es auch oft<br />
von Kindheit an gelernt die Dinge in gut und<br />
schlecht einzuteilen und bekommen es immer<br />
wieder vorgelebt. Unser Schubladendenken lässt<br />
grüßen. Mal das Gehirn einschalten oder auch<br />
ausschalten. Sich mal eine wirklich neue Meinung<br />
über die Dinge zu machen. Situationen bewusst zu<br />
erleben und die Bewertung einfach erst einmal<br />
weglassen. Es klingt einfach und das ist es<br />
auch, wir müssen nur wirklich versuchen unsere<br />
alten Denkmuster immer wieder neu zu<br />
durchdenken. Den meisten ist es zu anstrengend,<br />
und wofür auch, mag sich der eine oder andere<br />
denken. Soll doch der andere sich erst einmal<br />
ändern, sollen doch die anderen sich meiner<br />
Meinung anpassen.<br />
Dass es so nicht funktioniert, sollten wir jetzt<br />
langsam verstehen. Alle Änderungen die wir<br />
erwarten, hängen von unserer Geisteshaltung ab.<br />
Kein Anderer braucht sich zu ändern, nur wir<br />
selbst und alles andere klärt sich automatisch.<br />
Es klingt wie ein Wunder und das ist es auch.<br />
Probiert es aus, versucht es einfach mal, ganz<br />
wertfrei und offen den Situationen zu begegnen.<br />
Ja aber… der Idiot war schon immer so, oder mein<br />
Chef-Bekannter-Freund ist eben ein Arsch, wie<br />
soll ich da offen auf ihn zu gehen. Dann sag<br />
ich, dann lass ihn doch ein kleiner Arsch sein,<br />
sobald dir klar ist, das er es nur aus seinem<br />
kleinen armen Ich, aus seinem verletzen EGO<br />
herausmacht. Das er sich selbst nicht so toll<br />
fühlt, dann kannst du einfach ein wenig<br />
Mitgefühl für diese arme Seele entwickeln. Und<br />
schon entwickelt sich die Situation für dich in<br />
eine andere Richtung. Du bist jetzt nicht mehr<br />
das arme unschuldige Opfer, sondern bist aktiv<br />
in deiner Rolle drin. Er hat sich selbst zum<br />
Opfer seiner Gefühle gemacht und du bist die,<br />
oder derjenige, der mit seinem Mitgefühl aus dem<br />
Kreis des Opfers ausbricht. Nur ein wenig<br />
Mitgefühl für dein Gegenüber entwickeln und du<br />
gehst nicht mehr wie sonst, mit einem schlechten<br />
Gefühl aus der Situation.<br />
Oft wird versucht mit Worten zu manipulieren, zu<br />
beeinflussen, dem Gegenüber eine Richtung<br />
aufzupressen. Ist dein Gegenüber nur wenig<br />
selbstbewusst, so mag unser Spielchen gelingen.<br />
Wir sollten aber gewiss sein, dass dies zwar<br />
immer mal wieder funktionieren kann und wir das<br />
eine, oder andere Mal auch unseren Vorteil<br />
bekommen. Wir sehen uns dann als Gewinner der<br />
Situation - haben aber im Großen und Ganzen<br />
nicht verstanden dass es so nicht harmonisch<br />
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