Hochleistungs-Flachschleifen
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Dieser Zusam-<br />
digkeit zu sinkenden Werkstückoberflächentemperaturen.<br />
menhang ist in Bild 4.14 dargestellt.<br />
Hier ist der Temperaturverlauf in Abhängigkeit von der Schnittgeschwindigkeit<br />
für zwei unterschiedliche Schleifscheiben aufgezeigt. Als Schleifwerkzeug<br />
wurden eine galvanisch gebundene CBN-Schleifscheibe (B252)<br />
und eine bakelitisch gebundene Korundscheibe, die höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />
standhält, eingesetzt. Bis ca. vc = 100 mls steigt die<br />
Temperatur für beide Schleifscheiben an, wobei das Temperaturniveau<br />
bei der Korundscheibe höher liegt. Bei weiterer Zunahme von vc fällt die<br />
Temperatur wieder ab, die bei einer Geschwindigkeit von v; = 130 m/s<br />
etwa das gleiche Temperaturniveau wie für vc = 60 mls erreicht. (Die<br />
gewählte Korundscheibe dürfte nur bis zu einer Scheibenumfangsgeschwindigkeit<br />
v, = 120 m/s eingesetzt werden.)<br />
Die mit zunehmender Schleifscheibenumfangsgeschwindigkeit zunächst<br />
ansteigende Temperatur kann mit der Zunahme der zu leistenden Reibarbeit<br />
erklärt werden. Dreht die Schleifscheibe schneller, wird weniger<br />
Material pro in Eingriff befindlicher Schneide abgetragen, die Spanungsdicke<br />
wird geringer, während die Reibung aufgrund des häufigeren<br />
Eingriffs größer wird. Die Folge sind höhere Temperaturen in der<br />
Kontaktzone. Diese Tendenz hält bis zu einer bestimmten Schleifscheibenumfangsgeschwindigkeit<br />
an und kehrt sich dann um.<br />
Dieser Abfall der Oberflächentemperatur läßt sich mit der folgenden<br />
"Kontaktschichttheorie" erklären. Dazu wird zunächst auf den Begriff<br />
der Gleichgewichtstemperatur im Spanbildungsprozeß für eine Schneide<br />
eingegangen.<br />
Beim Eindringen der Schneide in den Werkstoff steigen sowohl der Spanungsquerschnitt<br />
als auch die Temperatur mit zunehmender Schneidenlänge<br />
an. Die Schneidenkontakttemperatur steigt dabei nur bis zu einem<br />
bestimmten oberen Grenzwert (Spanbildungs-Gleichgewichtstemperatur)<br />
an und bleibt danach über der gesamten Schneideneingriffsstrecke<br />
konstant [15]. Diese Aussage ist zur Beschreibung der Zusammenhänge<br />
in der obersten Schicht der Kontaktfläche zwischen Schleifscheibe und<br />
Werksruck beim <strong>Hochleistungs</strong>schleifen nicht ausreichend, weil sie sich<br />
nur auf das einzelne Korn bezieht, und sie muß daher erweitert werden.