Hochleistungs-Flachschleifen
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muß mit gravierenden Prozeßstörungen gerechnet werden. Bei zugesetzten<br />
Schleifscheiben steigt die Reibung stark an und führt zu größerem<br />
Wärmestau in der Kontaktzone und damit zu hoher Erwärmung des<br />
Werkstückes, das dadurch beschädigt werden kann.<br />
Bei schwer zerspanbaren Materialien, z. B. Titan, ist der Reibanteil beim<br />
Zerspanprozeß sehr hoch. Dadurch wird mehr Energie für den Prozeß<br />
benötigt, welche nicht ohne thermische Schädigung aus der Kontaktzone<br />
abgeführt werden kann. Abhilfe kann meist durch geringeren Energieeinsatz,<br />
d.h. kleinere Zerspanleistung und geringere Schleifscheibenumfangsgeschwindigkeit,<br />
erreicht werden [67,68].<br />
Bild 4.18 stellt den qualitativen Einfluß der Werkstückgeschwindigkeit<br />
und des bezogenen Zeitspanungsvolumens auf die Randzonentemperatur<br />
dar. Bei richtiger Auslegung des Prozesses liegt die Randzonentemperatur<br />
beim Tiefschleifen in Bereichen, die für die Werkstücke unschädlich sind<br />
[4]. Zwischen dem Tiefschleifbereich und HEDG-Bereich ist eine Zone,<br />
die durch höhere Temperaturen gekennzeichnet ist. Unter anderem ist die<br />
hohe Temperatur in diesem kritischen Bereich, der knapp über dem konventionellen<br />
Tiefschleifen liegt, verantwortlich für die vergeblichen Versuche,<br />
höhere bezogene Zeitspanungsvolumina mit der Methode des<br />
Tiefschleifens zu erreichen.<br />
Ein großes Zeitspanvolumen bedeutet auch gleichzeitig ein großes Spanvolumen,<br />
das in den Spanräumen der Schleifscheibe untergebracht und<br />
aus der Kontaktzone mit dem Kühlschmierstoff nach außen geführt werden<br />
muß. Die Späne, die während einer Umdrehung der Schleifscheibe<br />
erzeugt werden, müssen ein geringeres Volumen haben als die Spanräume<br />
auf dem Schleifscheibenumfang. Das bedeutet, daß die Spanräume die<br />
Grenze für das maximale bezogene Zeitspanungsvolumen setzen. Die Erhöhung<br />
der Spanräume geschieht zum einen durch den Einsatz größerer<br />
Körnung und zum anderen durch die Vergrößerung der Porenräume, die<br />
sich aber in anderem Zusammenhang nachteilig auswirken kann.<br />
Abgesehen von größerer Oberflächenrauheit führen gröbere Körner zu<br />
größeren Schleifkräften und auch die Zahl der in Eingriff befindlichen<br />
Schneiden reduzieren sich. Daneben führt die Vergrößerung der Poren