Grundvoraussetzungen für schulisches Lernen ... - sprich-mit-mir.at
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7 ZUSAMMENFASSUNG<br />
Ziel der Studie ist die Erhebung der Lernvoraussetzungen (Phonologie, M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik<br />
und Motorik) von Schulanfängern in der1. bzw. 0. Schulstufe, um einen Istzustand<br />
über die Lernvoraussetzungen gegenwärtiger Grundschulkinder in Österreich aufzunehmen.<br />
Zusammenfassend lassen die ausgewerteten D<strong>at</strong>en der vorliegenden Studie<br />
folgende Schlüsse zu:<br />
(1) Phonologie: Bei allen fünf Subtests des Gruppentests zur Früherkennung von<br />
Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten zeigen rund 23 % der teilnehmenden<br />
Kinder nicht ausreichend vorhandene Lernvoraussetzungen. 21,5 % der<br />
Probanden finden Reimwörter nicht im ausreichenden Ausmaß. Das<br />
Segmentieren von Silben gelingt 16,3 % der teilnehmenden Kinder nicht,<br />
25,6 % erkennen den richtigen Anlaut nicht genügend oft. 12,6 % analysieren<br />
Laute nicht richtig, und 21,4 % erfassen die Wortlänge kaum. Den Endlaut<br />
eines Wortes erkennen 22,1% der Probanden nicht im ausreichenden<br />
Umfang. All jene, die einen Wert von 36 Punkten bei der Gesamtleistung nicht<br />
erreichen, zählen zu den „Risikokindern“, die in Folge beim Lese- und<br />
Schreibprozess Schwierigkeiten haben können. Die Streuung dieser<br />
Leistungen - im Blick auf die teilnehmenden Bundesländer - zeigt sich sehr<br />
einheitlich, fällt aber insgesamt sehr hoch aus, gibt es doch Klassen ohne<br />
Risikokinder und Klassen <strong>mit</strong> einem Anteil solcher von 76,4 %. Das ist ein<br />
Anteil, der Anlass zum Nachdenken gibt. Nimmt man dabei auch die<br />
Leistungen der Vorschulkinder aus, stellt sich der Anteil der gefährdeten<br />
Kindern in vielen Schulklassen gleich bleibend dar. Große signifikante<br />
Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Buben lassen sich nur in<br />
einem Punkt feststellen: Mädchen erkennen den Anlaut signifikant leichter als<br />
Buben. Weit größerer Unterschiede erweisen sich zwischen Kindern der 1.<br />
Schulstufe und der 0. Schulstufe. Kinder der 0. Schulstufe fallen alle Bereiche<br />
des Gruppentests signifikant schwerer. Dies drückt auch der Mittelwert der<br />
Gesamtleistung von 34,04 deutlich aus. Bedenkt man, dass Vorschulkinder<br />
oft auch gemeinsam <strong>mit</strong> Kindern der 1. Schulstufe unterrichtet werden, ist ein<br />
individualisiert und differenziert gestalteter Unterricht unabdingbar. Es wird<br />
aber auch deutlich, wie wichtig eine gezielte Förderung in der Vorschulklasse<br />
ist, und dass diese Kinder diese zu Recht dort erhalten. Viele Risikokinder<br />
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