Grundvoraussetzungen für schulisches Lernen ... - sprich-mit-mir.at
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davon gewann damals der große Bereich der sozial-emotionalen Schulfähigkeit,<br />
auch unter der Bezeichnung „Schulbereitschaft“ bekannt, an Bedeutung.<br />
Immer schon war und ist es in Österreich die Entscheidung der Erziehungsberechtigten,<br />
ob und ab welchem Alter sie ihre Kinder in den Kindergarten schicken.<br />
Ab dem Schuljahr 2008/09 wird das mögliche Eintrittsalter in den Kindergarten auf 30<br />
Mon<strong>at</strong>e herabgesetzt. Familiengruppen und ganztägige Angebote sind üblich. Der<br />
Besuch der vor<strong>mit</strong>tägigen Betreuung ist - außer in Niederösterreich - kostenpflichtig,<br />
die nach<strong>mit</strong>tägige Betreuung ist in allen Bundesländern <strong>mit</strong> Kosten verbunden. Eine<br />
gezielt auf individuelle Bedürfnisse der Kinder abgestimmte Förderung der<br />
Lernvoraussetzungen und der Vorläuferfähigkeiten zum Schriftsprachenerwerb und<br />
im Bereich der M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik ist derzeit nicht üblich.<br />
Betrachtet man allerdings die Ergebnisse der Studie, dann ist vorschulische Bildung<br />
unter folgender Prämisse unumgänglich:<br />
Es muss unterschieden werden zwischen (1) der spezifischen Förderung von<br />
Risikokindern durch ein Training im letzten Kindergartenjahr (der Begriff „Kindergarten“<br />
wird in der Folge für alle institutionellen vorschulischen Bildungseinrichtungen<br />
verwendet, da dieser die häufigste Form in Österreich darstellt) und (2) einer<br />
Schulfähigkeitsförderung vom ersten Kindergartentag an, d.h. Schulfähigkeitsförderung<br />
darf nicht auf Notfallmaßnahmen wie Trainings, eingeengt werden,<br />
sondern h<strong>at</strong> gezielte Angebote (a) im Bereich der motorischen Förderung und jener<br />
der Wahrnehmung, (b) in den Vorläuferfähigkeiten des Schriftsprachenerwerbs, (c) in<br />
den Vorläuferfähigkeiten im m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Bereich und (d) in der Förderung der<br />
sozial-emotionalen Entwicklung zu enthalten, die in spielerischen Formen und in<br />
Alltagssitu<strong>at</strong>ionen ver<strong>mit</strong>telt werden. Nur so kann man allen Kindern <strong>mit</strong> den<br />
unterschiedlichsten Begabungen gerecht werden.<br />
In der Folge wird nun auf die einzelnen Teilbereiche und die Förderschwerpunke<br />
näher eingegangen.<br />
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