Grundvoraussetzungen für schulisches Lernen ... - sprich-mit-mir.at
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den Schriftspracherwerb relevant sind (vgl. SCHNEIDER 1989,1997). Sie bezeichnen<br />
<strong>mit</strong> dem Begriff der phonologischen Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitung die Kompetenzen der<br />
Kinder, Inform<strong>at</strong>ionen über die Lautstruktur bei der Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der<br />
gesprochenen und geschriebenen Sprache vielseitig zu verwenden. Insbesondere<br />
der phonologischen Bewusstheit, der sprachgebundenen Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />
und dem sprachlichen Arbeitsgedächtnis kommt eine besondere<br />
Bedeutung zu. Die beiden letzten erhalten ihre Bedeutung beim Schriftspracherwerb<br />
nach dem Schuleintritt.<br />
Die phonologische Bewusstheit h<strong>at</strong> den größten Vorhersagewert im<br />
Schriftsprachenerwerb. Sie wird nach der phonologischen Bewusstheit im engeren<br />
Sinn und im weiteren Sinn differenziert (vgl. SKOWRONEK & MARX 1989).<br />
„Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn“ meint die Fähigkeit, größere Einheiten<br />
der gesprochenen Sprache zu isolieren, wie Wörter in Sätzen zu erkennen, Reime zu<br />
bilden, und Wörter in Silben zu zergliedern. Bei der „phonologischen Bewusstheit im<br />
engeren Sinn“ geht es darum, Einzellaute zu isolieren und Lautfolgen zu erkennen.<br />
Kinder sollten bei Schuleintritt die Aufgaben der phonologischen Bewusstheit im<br />
weiteren Sinn beherrschen und jene der phonologischen Bewusstheit im engeren<br />
Sinn zu einem großen Teil lösen können. Die phonologische Bewusstheit kann im<br />
Vorschul- und frühen Schulalter sehr gut trainiert werden. Die schulischen Erfolge<br />
sind dadurch massiv beeinflussbar. Gezieltes Training in einer vorschulischen<br />
Institution, das einem systema-tischen Aufbau folgt, im letzten Jahr vor dem<br />
Schuleintritt durchgeführt wird und täglich 10 bis 15 Minuten dauert, zeigt die größten<br />
Erfolge - nicht nur un<strong>mit</strong>telbar nach der Durchführung des Programms, sondern auch<br />
nach einigen Jahren des Grundschulbesuchs (vgl. LUNDBERG & FROST & PETERSEN<br />
1988, SCHNEIDER & KÜSPERT & ROTH & VISE & MARX 1999).<br />
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