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148<br />
3.6.1 Anforderungen<br />
Die Anforderungen der Bundeswehr sind aus der in den Konzeption der Bundeswehr festgelegten<br />
sechs militärischen Fähigkeiten: Führungsfähigkeit, Nachrichtengewinnung und Aufklärung,<br />
Mobilität, Wirksamkeit im Einsatz, Unterstützung und Durchhaltefähigkeit, Überlebensfähigkeit<br />
und Schutz abgeleitet. 282 Sie umfassen ein weites Feld von Aufgaben. Aus<br />
ihnen lassen sich Prioritäten für bestimmte Technologien, deren Herstellung in Deutschland<br />
gefördert werden sollte, nicht unmittelbar ableiten, sie eröffnen vielmehr ein weites Feld technischer<br />
Möglichkeiten. Deshalb kann es nicht verwundern, dass die Liste der wehrtechnischen<br />
Kernfähigkeiten, die sich die Bundeswehr gibt, fast das gesamte Spektrum an Rüstungstechnologie<br />
umfasst, über das die Bundeswehr verfügt bzw. in den nächsten Jahren verfügen<br />
möchte. Das gemeinsame Papier von Verteidigungsministerium und Rüstungsindustrie verzichtet<br />
weitgehend darauf, Prioritäten auszuwählen, die darauf hinausliefen, Teile der<br />
momentan bestehenden Kapazitäten der deutschen Rüstungsindustrie als nicht zukunftsrelevant<br />
einzustufen.<br />
Unter den 14 in der gemeinsamen Erklärung vom November 2007 genannten Fähigkeitskategorien<br />
finden sich drei, die in dieser Studie untersuchte UMS, zum Teil direkt (UAV, autonome<br />
UUV) und zum Teil indirekt (Satelliten), betreffen. Lediglich UGV werden nicht<br />
erwähnt. Für die „raumgestützte Aufklärung“, die an erster Stelle der Kernfähigkeiten steht,<br />
nehmen Satelliten eine zentrale Rolle ein. Hier ist das Radarfernerkundungssystem SAR-Lupe<br />
eines der Kernelemente. Diese Prioritätensetzung ist Ausdruck des Zieles der Bundeswehr,<br />
der Fähigkeit zur Erstellung eines eigenen „nationalen“ Lagebildes bei Auslandseinsätzen. 283<br />
Neben der Aufklärung mit Satelliten ist für diese Fähigkeit auch die Verfügung über UAV<br />
von großer Bedeutung. UAV werden als fünfte Kernfähigkeit aufgelistet, autonome UUV als<br />
Teilkategorie gemeinsam mit U-Booten als zehnte Kategorie. 284<br />
3.6.2 Systemfähigkeiten der Industrie<br />
Der Bau von militärischen Satelliten in Deutschland war bisher auf wenige Systeme<br />
beschränkt. Allerdings hat die deutsche Satellitenindustrie, mit starker staatlicher Förderung<br />
in den letzten Jahren, erhebliche Forschritte mit der Entwicklung eigenständiger Systemfähigkeit<br />
in zivilen Teilbereichen (Kommunikationssatelliten, geostationäre Satelliten) gemacht,<br />
282<br />
283<br />
284<br />
Siehe die parallelen Gutachten zu Modul 1 von Rheinmetall/DFKI und FGAN-FKIE.<br />
Siehe http://www.uni-weimar.de/architektur/e+gel1/projekte/kosovo00/zeit_12.html (1. 4. 2008) zu den<br />
schlechten Erfahrungen der Bundeswehr mit der Unterstützung durch die Verbündeten im Kosovoeinsatz.<br />
http://www.bmvg.de/portal/PA_1_0_P3/PortalFiles/C1256EF40036B05B/W2795HZA433INFODE/gemei<br />
nsame_erklaerung.pdf?yw_repository=youatweb (1. 4. 2008).