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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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4. Experimentelle Methoden<br />

4.6.2 DIELEKTRISCHE RELAXATION<br />

Eine Polarisation, die auf unterschiedlichen Mechanismen basiert, ist die Ursache für eine<br />

dielektrische Relaxation oder Resonanz und beeinflusst das Antwortverhalten eines Dielektrikums<br />

maßgeblich. Grundsätzlich wird zwischen den vier verschiedenen Polarisationsmechanismen<br />

der elektronischen, ionischen, Orientierungs- und Grenzflächenpolarisation unterschieden,<br />

die im Folgenden vorgestellt werden:<br />

Elektronische Polarisation: Dieser Mechanismus erzeugt eine Verschiebung oder Deformation<br />

der Elektronenorbitale gegenüber dem Atomkern durch das angelegte Feld. Eine elektronische<br />

Polarisation erzeugt eine Resonanz im Frequenzbereich von f x 10 14 Hz. Je größer die Atome<br />

sind, desto stärker sind die Auswirkungen dieser Polarisationsart und sie ist temperaturunabhängig.<br />

Ionische Polarisation: Durch das angelegte Feld verschieben sich positive und negative Ionen<br />

gegeneinander bei Frequenzen von f ¡ 10 13 Hz.<br />

Orientierungspolarisation: Dieser Mechanismus erzeugt die Ausrichtung permanenter Dipole,<br />

wie beispielsweise dipolarer Moleküle. Das angelegte Feld generiert eine Vorzugsrichtung der<br />

Moleküle, die allerdings durch die temperaturabhängige Bewegungsstärke der Moleküle<br />

beeinträchtigt werden kann. Folglich ist die Orientierungspolarisation ein temperaturabhängiger<br />

Mechanismus und kann in einem breiten Frequenzbereich von f 10 4 – 10 12 Hz<br />

auftreten.<br />

Grenzflächenpolarisation: Ausgehend von einer inhomogenen Ladungsverteilung im Dielektrikum,<br />

durch Korn-, Domänengrenzen oder Verarmungszonen, ist eine Grenzflächenpolarisation<br />

möglich. Dieser Mechanismus führt sehr häufig zu den Maxwell-Wagner-Relaxationen (siehe<br />

im Fortlauf dieses Kapitels) und tritt für gewöhnlich bei Frequenzen von f v 10 9 Hz auf.<br />

Eine schematisch stark vereinfachte Darstellung in Abbildung 4.22 zeigt die einzelnen Beiträge<br />

der Polarisationsmechanismen zu der Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit der dazugehörigen<br />

Frequenzbereiche.<br />

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