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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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3.3 Aktivkohlenstoff – hochmikroporöser Kohlenstoff<br />

auch die Oberflächenfunktionalitäten wie C – O, C – O – C, C – O – H und Alkylgruppen eine<br />

entscheidende Rolle spielen, da diese als erstes mit Kaliumhydroxid reagieren und komplexe<br />

Salze wie C – O – K an der Oberfläche des Kohlenstoffs bei einer Temperatur um die 500°C<br />

unter Entwicklung von Kohlendioxid bilden. Diese Zwischenprodukte gehen dann in Kaliumverbindungen<br />

wie K 2 CO 3 und K 2 O über, durch die Reaktion mit dem Kohlenstoff am Rand der<br />

aromatischen Schichten. Letztendlich werden diese Kaliumverbindungen reduziert zu metallischem<br />

Kalium, welches zwischen die aromatischen Schichten interkaliert und als Nebenprodukt<br />

bildet sich Kohlenmonoxid. Nachgewiesen wurde die Interkalation des Kaliums durch<br />

eine Aufweitung des Schichtebenenabstandes von anfänglichen 0.345 nm auf 0.365 nm, was in<br />

der Arbeit von LU et al. [157] detaillierter beschrieben wird. Bei LOZANO-CASTELLÓ et al. [158]<br />

wird das Verhältnis von Reagenz zu Kohlenstoff mit als wichtigster Parameter für den<br />

chemischen Aktivierungsprozess gefunden, jedoch wird auch von LILLO-RÓDENAS et al. [159]<br />

behauptet, dass der Stickstofffluss die Porosität noch in einem höheren Maß beeinflusst, als<br />

das Mischungsverhältnis. Erklärt wird dies durch die begünstigte Bildung von Mikroporen,<br />

durch den Abtransport der entwickelten Gase bzw. eine geringere Konzentration der<br />

Reaktionsgase bedingt eine höhere Mikroporenentwicklung. Auch ist die Waschung mit<br />

destilliertem Wasser oder Säuren nach der Aktivierung ein entscheidender Schritt, da sonst der<br />

Kohlenstoff keine Porosität zeigt. Kaliumsalze bedecken die innere Oberfläche der Kohlenstoffpartikel,<br />

belegen die Nanoporosität und blockieren so die Poreneingänge. Die meisten Kaliumverbindungen<br />

können mit Wasser entfernt werden, allerdings birgt eine Behandlung mit Salzsäure<br />

eine höhere Effektivität in sich, da in der Arbeit von LOZANO-CASTELLÓ et al. [158] eine<br />

Waschung mit Wasser einen resultierenden Aschewert von 7 wt.% erreichte und dagegen eine<br />

mit Salzsäure gewaschene Probe einen finalen Aschewert von unter 1 wt.% aufwies.<br />

3.3.4 STRUKTUR, POROSITÄT UND OBERFLÄCHENFUNKTIONALITÄTEN<br />

STRUKTUR UND POROSITÄT<br />

Die Grundlage für die Struktur von Aktivkohlenstoff bildet zunächst die Struktur und Bindung<br />

des elementaren Kohlenstoffs (vgl. Kapitel 3.3.1). Doch zusätzlich zu diesem strukturbildenden<br />

Kohlenstoffgerüst kommt nun die charakteristische Materialeigenschaft der Porosität.<br />

Ausgehend von einer bereits sehr komplexen Kohlenstoffstruktur des Ausgangsrohstoffes, wie<br />

es beispielsweise JOHN H. SHINN für eine Steinkohle zeigt [160], besteht der Kohlenstoff nach<br />

der Aktivierung aus elementaren Graphitkristalliten, die in willkürlichen Richtungen übereinander<br />

gestapelt sind. Als Porosität wird dann der Raum zwischen diesen graphitischen<br />

Mikrokristalliten bezeichnet. Eine optische Veranschaulichung der regellos im Raum verketteten<br />

Graphitkristallite ist in Abbildung 3.12 dargestellt. Da die menschliche Vorstellungskraft<br />

nicht für Nanostrukturen konzipiert ist, werden immer wieder Bemühungen angestellt, um<br />

diese auf bekannte, makroskopische Formen zu übertragen. Dies wird auch in zahlreichen<br />

Forschungsarbeiten für die Porosität von Aktivkohlenstoffen durchgeführt. Aufgrund dessen<br />

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