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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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6. Zusammenfassung<br />

trodenkapazität von 175 F/g. Analog zum Rohstoff der Braunalge wurde der Koks ebenfalls in<br />

wässrigen Elektrolytsystemen charakterisiert, wobei das wässrige, alkalische Medium einer<br />

sechs-molaren Kaliumhydroxidlösung Spitzenwerte von an die 300 F/g realisierte. Eine pyhsikalische<br />

Aktivierung mit Kohlenstoffdioxidgas war dagegen weniger erfolgreich, denn im<br />

Vergleich zum Referenzmaterial verschlechterten sich die Eigenschaften bei allen durchgeführten<br />

Aktivierungszeiten. Des Weiteren wurden die hochporösen Aktivkohlenstoffe der<br />

chemischen Koksaktivierung mit der Quasi-Referenzelektroden-Methode und der elektrochemischen<br />

Impedanzspektroskopie bzw. die dielektrischen Materialeigenschaften untersucht.<br />

Dabei konnten aufgrund der sehr geringen Verunreinigungen im Ausgangs- und somit auch im<br />

Endmaterial für den Koksrohstoff pseudo-kapazitive Beiträge ausgeschlossen werden. Die sehr<br />

hohen spezifischen Elektrodenkapazitäten wurden durch die reine elektrostatische Ionenadsorption<br />

an der hochporösen Oberfläche generiert. Die Ergebnisse der Impedanzspektroskopie<br />

zeigten für die Elektrodenkohlenstoffe aus dem chemisch aktivierten Petrolkoks<br />

beachtenswerte kolossale Dielektrizitätskonstanten [258] von über 10 10 im Niedrigfrequenzbereich<br />

von unter 1 Hz. Zudem konnte erneut gezeigt werden, dass der Aktivkohlenstoff mit<br />

der höchsten spezifischen Elektrodenkapazität auch die höchste Leitfähigkeit besitzt. Zur<br />

Untersuchung des Graphitierungs- bzw. Hochtemperaturverhaltens wurde der Rohkoks sehr<br />

hohen Temperaturen bis zu 3000°C ausgesetzt. Daraufhin wurden die Strukturgefüge optisch<br />

durch die hochauflösende Transmissionselektronenmikroskopie untersucht. Dabei sind strukturelle<br />

Unterschiede zwischen der hochtemperierten Braunalge Lessonia nigrescens und dem<br />

Petrolkoks zu erkennen. Der Koks bildet deutlich mehr graphitische Strukturen aus, wobei die<br />

Parallelität der einzelnen Graphenschichten und auch in einzelnen Bereichen die charakteristische<br />

C 6 -Ringstruktur des Graphits sehr gut erkennbar ist. Abgerundet werden die<br />

experimentellen Untersuchungen der Aktivkohlenstoffe aus dem Petrolkoks ebenfalls mit der<br />

Charakterisierung der Oberfläche durch die Röntgen-Photoelektronen-Spektroskopie in<br />

Kapitel 5.2.9. Neben Kohlenstoffverbindungen wie Carbonylgruppen, Laktone, Phenole und<br />

Ethergruppen konnten dabei auch Rückstände der Kaliumverbindungen der chemischen Aktivierung<br />

nachgewiesen werden.<br />

Im Anschluss an den Petrolkoks wurde als weiterer Rohstoff ein Pechkoks für die Herstellung<br />

hochporöser Kohlenstoffe verwendet. Dieser wurde ebenfalls nur chemisch mit Kaliumhydroxid<br />

aktiviert, anschließend im organischen Elektrolytsystem 1M TEABF 4 /AN charakterisiert<br />

und die Ergebnisse diskutiert. Die generierten BET-Oberflächenwerte blieben mit knapp<br />

über 2500 m 2 /g unter den Maximalwerten des Pechkokses und auch die spezifischen Elektrodenkapazitäten<br />

fielen mit 140 F/g um 20 % geringer aus. Die Trennung der anodischen und<br />

kathodischen Vorgänge durch die elektrochemische Vermessung mit einer Quasi-Referenzelektrode<br />

zeigte bei diesen Aktivkohlenstoffen deutlich pseudo-kapazitive Beiträge aufgrund<br />

von Redox-Reaktionen an den Elektroden, wodurch sich die Ausgangszusammensetzung des<br />

Pechkokses eindeutig von der des Petrolkokses unterscheidet. Das ermittelte Widerstandsund<br />

Leitfähigkeitsverhalten durch die dielektrische Spektroskopie wurde ebenfalls als Kapitelabschluss<br />

für die Aktivkohlenstoffe aus dem Pechkoks betrachtet und diskutiert. Auch hier<br />

ergänzten sich die Ergebnisse mit der zyklischen Voltammetrie, denn die höchste ohne<br />

pseudo-kapazitive Beiträge erreichte spezifische Elektrodenkapazität ergab auch die höchste<br />

Leitfähigkeit im Aktivkohlenstoffmaterial.<br />

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