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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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2.3 Stand der Wissenschaft und Technik<br />

spannung erreicht ist. Im selben Jahr veröffentlichte der gleiche Autor MYSYK eine weitere<br />

Abhandlung über die Einengung der speziellen Tetraethylammonium-Kationen in nanoporösen<br />

Kohlenstoffelektroden [71]. Eine maximale Kapazität pro spezifischer Oberfläche wurde hier<br />

für eine durchschnittliche Porengröße von 0.7 nm für den Elektrolyt Tetraethylammoniumtetrafluorborat<br />

in Acetonitril (TEABF 4 /AN) erreicht. Für Aktivkohlenstoffe mit einer kleineren<br />

durchschnittlichen Porengröße als 0.7 nm beobachteten sie eine Verringerung der Kapazität,<br />

aufgrund der schlechteren Zugänglichkeit der Porosität für die Ionen. Die Angleichung von<br />

Porengröße und Ionengröße kann zu einer Elektrodensättigung innerhalb des Spannungsfensters<br />

führen, was wiederum die Arbeitsspannung verringert und dadurch die lieferbare<br />

Energie und Leistung eines Superkondensators herabsetzt. ANIA et al. veröffentlichten im Jahr<br />

2009 eine Abhandlung über die Verformung von Ionen in den Poren von Kohlenstoffelektroden<br />

für elektrochemische Kondensatoren [72]. Ihre Untersuchungen ergaben, dass die verformten<br />

Ionen in ihrem eingeengten Zustand in den Poren, die Ausbildung einer Monoschicht ganz nah<br />

an den Porenwänden des Elektrodenmaterials bewirken und sich letztendlich gar keine<br />

Doppelschicht im ursprünglichen Sinn ohne Restriktionen ausbilden kann. Auch im Jahr 2012<br />

veröffentlichte die Arbeitsgruppe um R. MYSYK erneut eine Abhandlung über ein spezielles<br />

Oxidationsverfahren zur Herstellung von Aktivkohlenstoffen aus unporösen Kohlen für<br />

elektrochemische Kondensatoren [73]. Aber die Diskussion um das Zusammenspiel von<br />

Ionengröße und angepasster Porengröße ist aktuell noch nicht beendet, da sie in der<br />

Veröffentlichung von SEGALINI et al. [74] aktuell wieder aufgegriffen wird. Zahlreiche aktuelle<br />

Abhandlungen befassen sich auch mit neuartigen Kohlenstoffmaterialien für den Einsatz in<br />

Superkondensatoren, wie zwiebelartig aufgebauten Kohlenstoffstrukturen [75] oder Aktivmaterialien<br />

auf der Basis von Nano-Filzen aus Titancarbid [76].<br />

Im Bereich der verschiedenen Elektrolytsysteme, die im EDLC zum Einsatz kommen, unterscheidet<br />

man zwischen den Arten des Lösungsmittels, das für die Dissoziation der Ladungsträgersubstanz<br />

in Anionen und Kationen notwendig ist. Beispielsweise kommt Wasser bei<br />

Schwefelsäure oder Kaliumhydroxid zum Einsatz und als organische Lösungsmittel werden<br />

Acetonitril oder Propylencarbonat für verschiedene Leitsalze verwendet. Im Jahr 2001 veröffentlichte<br />

eine Arbeitsgruppe um F. BECK eine ausführliche Charakterisierung von industriellen<br />

Rußen im wässrigen Elektrolyt der Schwefelsäure [77]. Experimentell konnten sie eine lineare<br />

Abhängigkeit der spezifischen Kapazität von der spezifischen BET-Oberfläche (vgl. Kapitel 4.3.2)<br />

zeigen. Den maximalen spezifischen Kapazitätswert von 250 F/g erreichte ein Kohlenstoff mit<br />

einer BET-Oberfläche von 1690 m 2 /g. Eine Untersuchung von chemisch mit Kaliumhydroxid<br />

aktivierter Steinkohle in den drei unterschiedlichen Elektrolyten von 6 mol/L KOH, 1 mol/L<br />

H 2 SO 4 und 1 mol/L TEABF 4 /AN stellten im Jahr 2006 RAYMUNDO-PIÑERO et al. [67] vor. Auch<br />

sie konnten für die Abhängigkeit der spezifischen Kapazität von der BET-Oberfläche für alle<br />

drei Elektrolyte eine Linearität feststellen, die für die wässrigen Systeme ab einer BET-<br />

Oberfläche von 2500 m 2 /g und für den organischen Elektrolyt bereits ab 2000 m 2 /g zu sättigen<br />

begann. Die mit KOH aktivierte Kohle erreichte zudem maximale BET-Oberflächen von über<br />

3000 m 2 /g und die maximalen Kapazitäten lagen im basischen System bei 286 F/g, im sauren<br />

System bei über 300 F/g und im organischen System bei an die 180 F/g. Zudem wurde auch die<br />

Langzeitstabilität von Systemen in wässrigen Elektrolyten untersucht, wobei RUIZ et al. [78]<br />

herausgefunden haben, dass im sauren Elektrolyt 1 mol/L H 2 SO 4 die Stabilität deutlich besser<br />

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