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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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5.2 Petrolkoks<br />

5.2.5 WÄSSRIGE ELEKTROLYTSYSTEME<br />

Der chemisch mit Kaliumhydroxid-Pulver aktivierte Petrolkoks wurde neben der Vermessung in<br />

dem organischen Elektrolyt 1M TEABF 4 /AN auch in drei unterschiedlich konzentrierten,<br />

wässrigen Elektrolyten untersucht. Dies waren eine 1-molare und 3.8-molare Schwefelsäure,<br />

sowie die 6-molare Kaliumhydroxid-Lösung. Bei der Schwefelsäure wurden zwei unterschiedliche<br />

Konzentrationen verwendet, zum einen 1 Mol pro Liter als häufig in der Literatur vorkommende<br />

Konzentration [78, 79] und zum anderen liegt das eigentliche Leitfähigkeitsmaximum<br />

der Schwefelsäure als Elektrolyt bei einer Konzentration von 3.8 Mol pro Liter<br />

(vgl. Abbildung 4.14). Für die bessere Vergleichbarkeit innerhalb eines Elektrolytsystems<br />

wurden zwei mit unterschiedlichen Massenverhältnissen aktivierte Aktivkohlenstoffe für die<br />

elektrochemische Charakterisierung ausgewählt. Dies waren ein im Verhältnis C : KOH =<br />

1 : 3 [wt.] und C : KOH = 1 : 5 [wt.] aktivierter Pechkoks, deren Eigenschaften aus den Kapiteln<br />

5.2.2 und 5.2.3 zu entnehmen sind. Diese beiden Aktivkohlenstoffe wurden in allen drei<br />

Elektrolyten vermessen, so dass zum einen die unterschiedlichen Materialien innerhalb eines<br />

Elektrolytsystems verglichen werden, aber auch zum anderen das gleiche Material in drei<br />

unterschiedlichen Elektrolyten vergliegt. Die Abbildung 5.66 zeigt die Abhängigkeit der<br />

spezifischen Elektrodenkapazität über das Spannungsfenster von 0 – 0.8 V für die beiden<br />

Aktivkohlenstoffe in allen drei wässrigen Elektrolyten. Im sauren Medium unterscheiden sich<br />

die CV-Kurven nicht sonderlich stark und die beiden Materialien erreichen sowohl in der<br />

1-molaren als auch in der 3.8-molaren Schwefelsäure einen Kapazitätswert von 215 F/g.<br />

Hingegen im basischen Medium der 6-molaren Kalilauge ist ein deutlicher Unterschied vom<br />

Kapazitätsniveau bei einem mittleren Spannungswert von 0.4 V zu erkennen. Beide<br />

Materialien erreichen hier einen Wert von 276 F/g. Dies entspricht 28 % mehr spezifischer<br />

Kapazität im basischen als im sauren Medium. Ein entscheidender Faktor bei dem unterschiedlichen<br />

Adsorptionsverhalten der Elektrolytionen ist in der Dissoziation begründet. Denn die<br />

saure Schwefelsäure dissoziiert in Wasser zu SO 4 2 und H 3 O und die basische Kalilauge<br />

dissoziiert in Wasser zu K und OH . Die beiden Ionen der Schwefelsäure besitzen jeweils eine<br />

höhere Anzahl an Atomen als die Ionen der Kalilauge, wodurch deren Ionendimensionen im<br />

Nanometerbereich bestimmt werden. Die Ausmaße des K - und OH -Ions sind folglich sehr<br />

viel geringer als die des SO 4 2 - und H 3 O -Ions. Dadurch werden aus dem basischen Elektrolyt<br />

mehr Ionen in den Porenkanälen adsorbiert und eine höhere Kapazität wird generiert. Dies<br />

wird zudem begünstigt, dass das Leitfähigkeitsmaximum der Kalilauge bei einer 6-molaren<br />

Konzentration liegt und folglich auch noch mehr Ionen im Lösungsmittel für die Adsorption an<br />

den porösen Kohlenstoffelektroden vorhanden sind. Aufgrund dieser Eigenschaften ist in<br />

Wasser gelöstes Kaliumhydroxid als wässriger Elektrolyt für elektrochemische Doppelschichtkondensatoren<br />

besser geeignet als die wässrige Schwefelsäure. Bei der genaueren Betrachtung<br />

der Kapazitätsverläufe fällt zusätzlich auf, dass innerhalb eines Elektrolytsystems das höher<br />

aktivierte Material eine stärkere Abweichung von dem rechteckigen Idealverlauf der Kurve<br />

aufweist, im Vergleich zu dem niedriger aktivierten Kohlenstoff. Folglich laufen verstärkt<br />

reversible Redox-Reaktionen bei der Verwendung des im Verhältnis C : KOH = 1 : 5 [wt.]<br />

aktivierten Kokses ab. Reversibel, da die Beiträge der Pseudokapazitäten von an die 380 F/g in<br />

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