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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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6. ZUSAMMENFASSUNG<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurden Kohlenstoffmaterialien mit Porositäten im Nanometerbereich<br />

für die Anwendung im elektrochemischen Doppelschichtkondensator (engl. electric<br />

double layer capacitor, EDLC oder Superkondensator) hergestellt, charakterisiert und optimiert.<br />

Die Funktionsweise dieses Bauteils basiert auf der eines klassischen Plattenkondensators,<br />

wobei Elektrolytionen rein elektrostatisch ohne chemische Reaktionen an der Elektrodenoberfläche<br />

angelagert werden und eine dünne dielektrische Grenzschicht ausbilden. Die<br />

entscheidenden Eigenschaften für einen guten Superkondensator liefert dabei das Kohlenstoffmaterial,<br />

das als Elektrodenmaterial zum Einsatz kommt. Bei diesem Material soll eine<br />

möglichst hohe Oberflächenporosität auf Nanometerskala in Form kleinster Poren vorliegen.<br />

Dies wird über chemische oder physikalische Aktivierungsprozesse realisiert. Bei der chemischen<br />

Aktivierung wird ein unporöser Ausgangskohlenstoff mit chemischen Substanzen, wie<br />

Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid in bestimmten Massenverhältnissen vermischt und im<br />

Anschluss mit geeigneten Temperaturbehandlungen unter Ausschluss von Sauerstoff in ein<br />

hochporöses Kohlenstoffmaterial umgewandelt. Bei der physikalischen Aktivierung wird dagegen<br />

der unporöse Kohlenstoff bei hohen Temperaturen mit Gasen wie Kohlenstoffdioxid oder<br />

Wasserdampf behandelt und dadurch ebenfalls eine poröse Struktur erzeugt. Diese Materialien<br />

sind bereits seit Jahrzehnten bekannt und werden als Aktivkohlenstoffe bezeichnet.<br />

Aktuelle Forschungsaktivitäten der Materialentwicklung für Superkondensatoren auf Kohlenstoffbasis<br />

beschäftigen sich unter anderem mit der genauen Anpassung der Porengröße an die<br />

Dimensionen der Elektrolytionen [66, 69 – 71], um spezifische Kapazitäten, Energien und<br />

Leistungen des Kondensators zu maximieren.<br />

Der Superkondensator wird aktuell beispielsweise in der Hybridtechnologie für Automobile<br />

eingesetzt. Dabei dient er als Additivkomponente zu einem klassischen Akkumulator und<br />

einem konventionellen Verbrennungsmotor. Diese Technologie stellt die Vorstufe zur reinen<br />

Elektromobilität dar, die aufgrund der weltweiten Ressourcenproblematik zukunftsnah umgesetzt<br />

werden soll. Die grundlegende Idee und ein Ziel der Arbeit war somit die Herstellung<br />

eines für die Anwendung sehr guten Kohlenstoffmaterials aus einem nachwachsenden Rohstoff.<br />

Motiviert durch vielversprechende Untersuchungen der Braunalge Lessonia nigrescens<br />

[25 – 27] untersuchte ich in einem ersten Schritt das Potenzial dieser Pflanze als mögliches<br />

EDLC-Material. Als die Möglichkeiten dieses Materials ausgeschöpft waren und sich als begrenzt<br />

herausstellten, wurden weitere allerdings bereits hochreine Kohlenstoffe als Ausgangsmaterialien<br />

zur Herstellung der hochporösen Kohlenstoffe herangezogen. Dies waren ein<br />

Petrolkoks, ein Pechkoks, ein Acetylenkoks und die Anthrazitkohle. Der Fokus lag hier<br />

besonders auf den Möglichkeiten und der Optimierung der chemischen Aktivierung, die für<br />

alle vier Rohstoffe detailliert analysiert und diskutiert wurde. Um die Eigenschaften der<br />

Kohlenstoffporositäten auf genaueste Art und Weise erfassen zu können, stand eine sehr<br />

vielfältige Palette an modernsten Materialcharakterisierungsmethoden zur Verfügung, deren<br />

theoretische Grundlagen in Kapitel 4 erläutert wurden. Neben Physisorptionsmessungen zur<br />

Untersuchung der Porosität richtete sich ein weiterer Schwerpunkt auf die elektrochemischen<br />

Eigenschaften der verschiedenen Aktivkohlenstoffe, welche durch die quasistationäre Mess-<br />

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