DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...
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5. Experimentelle Ergebnisse und Diskussion<br />
5.5.3 CHARAKTERISIERUNG MIT QUASI-REFERENZELEKTRODE<br />
Fünf Aktivkohlenstoffe aus der chemischen Aktivierung des Anthrazits wurden wie die Aktivkohlenstoffe<br />
aus den anderen Rohstoffen, mit der Quasi-Referenzelektrode aus Platindraht in<br />
dem organischen Elektrolyt 1M TEABF 4 /AN bis zu einer Spannung von 3.0 V vermessen. Die<br />
Abhängigkeiten der spezifischen Elektrodenkapazität von der Spannung für die negativen und<br />
positiven Elektroden sind in der Abbildung 5.114 aufgetragen. In Bezug auf Elektronentransferprozesse<br />
sind im Bereich der maximalen Spannung an der Anode bei allen Aktivierungsstufen<br />
nur leichte Oxidationen erkennbar. Allerdings zeigen an dieser Elektrode alle fünf Aktivkohlenstoffe<br />
eine CV-Kurve in Form eines „Schmetterlingsflügels“. Das heißt, durch die Erhöhung der<br />
Spannung an der Anode kann die Beweglichkeit der BF 4 -Ionen zusätzlich erhöht werden und<br />
die Ionen können weiter in das Porennetzwerk gedrückt werden, wo sie tief im Inneren der<br />
Porositätsstruktur mehr Kapazität generieren. Dagegen zeigen alle CV-Verläufe der Kathode<br />
eher eine rechteckige Form, was für ein rein kapazitives Verhalten der Doppelschicht aus den<br />
TEA -Ionen spricht. Die geringsten spezifischen Kapazitäten, sowohl an der Anode als auch an<br />
der Kathode, erzielt das im gleichen Verhältnis aktivierte Material. Der höchste Spannungswert<br />
an der Kathode mit 1.67 V ergibt die geringste Kapazität mit 84 F/g. An der Anode generieren<br />
die BF 4 -Ionen einen Wert von 97 F/g. Im Vergleich ergab die Bestimmung der Elektrodenkapazität<br />
aus der Messung des Gesamtsystems einen Wert von 90 F/g. Die zweite Aktivierungsstufe<br />
ergibt die maximale spezifische Elektrodenkapazität von 123 F/g an der positiven<br />
Elektrode, durch die Adsorption der BF 4 -Ionen. Die negative Elektrode liefert den kontrollierenden<br />
kapazitiv niedrigeren Beitrag von 118 F/g, der aber auch innerhalb der Versuchsreihe<br />
der höchste Wert für die Adsorption der TEA -Ionen ist. Dies sind die maximalen Elektrodenkapazitätswerte,<br />
die für den chemisch aktivierten Anthrazit erreicht wurden. Wo die Charakterisierung<br />
des Gesamtsystems die maximale Kapazität für die zweite Aktivierungsstufe aufzeigte,<br />
sind nun ebenfalls die einzelnen Werte der Elektroden maximal (vgl. Tabelle 5.37). Bei<br />
der Aktivierung mit fünf Massenanteilen des Kaliumhydroxids ergibt die Auswertung der<br />
Kapazität an der Kathode einen ebenfalls hohen Wert durch die Anlagerung der TEA -Ionen<br />
mit 117 F/g. Ab der dritten Aktivierungsstufe liegen die Elektrodenkapazitätswerte der<br />
Kathode über denen der Anode, so dass die BF 4 -Adsorption die bestimmende Komponente für<br />
die gesamte Testzelle ist. Auch die für die dritte und vierte Aktivierungsstufe gefundenen<br />
Tendenzen der Gesamtkapazitäten aus den Quasi-Referenzelektroden-Messungen stimmen<br />
mit dem Verlauf der Kapazitätswerte aus der elektrochemischen Charakterisierung des<br />
Gesamtsystems überein. Die Kapazität fällt deutlich bei der Verwendung von drei statt nur<br />
zwei Gewichtsanteilen des Kaliumhydroxids ab, um dann erneut anzusteigen. Die Erklärung<br />
dieser schwankenden Kapazitätswerte ist in den Porositätseigenschaften des Aktivkohlenstoffs<br />
aus Anthrazit begründet. Die Auswertung der Porenradienverteilungen (vgl. Abbildung 5.109)<br />
ergab eine unregelmäßige Verteilung des Mikro- und Mesoporenvolumens vom Gesamtporenvolumen<br />
nach der QSDFT (vgl. Tabelle 5.35). Das Mikroporenvolumen von 93 % bei der<br />
ersten Stufe, nimmt bei der zweiten Stufe auf 88 % ab, wo die Quasi-Referenzelektrode den<br />
maximalen Kapazitätswert für die BF 4 -Ionen ergibt. Das heißt, die 12 % der Mesoporen<br />
reichen aus, um die BF 4 -Adsorption zu steigern. Dann bei der dritten Stufe erhöht sich das<br />
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