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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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Nach dem Petrol- und Pechkoks wurde zusätzlich ein weiterer Koks für die Herstellung der<br />

Aktivkohlenstoffe herangezogen. Dieser Koks fällt als Nebenprodukt bei der Herstellung von<br />

Acetylen aus Kohlenwasserstoffen an und wird deshalb umgangssprachlich als Acetylenkoks<br />

bezeichnet. Die chemische Aktivierung des Acetylenkokses in unterschiedlichen Massenverhältnissen<br />

mit Kaliumhydroxid ergab dabei maximale BET-Oberflächen von um die 2300 m 2 /g<br />

und eine hohe spezifische Elektrodenkapazität von 160 F/g im organischen Elektrolytsystem<br />

1M TEABF 4 /AN. Die Aktivkohlenstoffe aus diesem Rohstoff, der theoretisch gänzlich frei von<br />

Verunreinigungen ist, zeigten keinerlei Redox-Reaktionen während der elektrochemischen<br />

Zyklovoltammetrie von Anode und Kathode, wodurch ausschließlich eine reversible Doppelschichtkapazität<br />

vorlag. Neben kolossalen Dielektrizitätskonstanten von über 10 10 zeigten die<br />

Aktivkohlenstoffe aus Acetylenkoks auch eindeutige Unterschiede der Leitfähigkeit im<br />

Kondensatorsystem, insbesondere im Niedrigfrequenzbereich, in dem die elektrostatischen<br />

Kapazitätsbeiträge ausgebildet werden. In Kapitel 5.4.4 zeigt der Aktivkohlenstoff mit der<br />

höchsten spezifischen Elektrodenkapazität auch die höchste Leitfähigkeit im organischen<br />

Elekrolytsystem.<br />

Als einer von fünf Rohstoffen wurde abschließend die Kohleart mit den höchsten qualitativen<br />

Eigenschaften für die Aktivkohlenstoffherstellung verwendet. Diese Anthrazitkohle wurde<br />

ebenfalls chemisch mit Kaliumhydroxid aktiviert. Allerdings wirkte bei diesem Rohstoff die<br />

chemische Aktivierung nicht in dem Ausmaß, wie es bei den vier anderen Rohstoffen der Fall<br />

war. Demzufolge lag im Vergleich zur Wirkung des identischen Verfahrens bei den Koksen eine<br />

gehemmte Ausbildung hoher Porositäten vor. Es wurde lediglich eine maximale BET-Oberfläche<br />

von 1646 m 2 /g erreicht, bei gleichzeitig sehr geringer spezifischer Elektrodenkapazität<br />

von 122 F/g im organischen Elektrolytsystem 1M TEABF 4 /AN. Unübertroffen zeigten sich die<br />

Aktivkohlenstoffe aus Anthrazitkohle in Bezug auf ihre Leistungswerte. Im Vergleich zu allen<br />

anderen Aktivkohlenstoffen, wurden hier die höchsten spezifischen Elektrodenleistungen von<br />

an die 8000 W/kg erzielt. Da es sich bei Anthrazitkohle ebenfalls um einen sehr reinen Kohlenstoff<br />

handelt, wurde hier die Kapazität nicht von pseudo-kapazitiven Beiträgen verfälscht, wie<br />

die Quasi-Referenzelektroden-Charakterisierung ergab.<br />

Abschließend wurden die jeweils „optimierten“ Aktivkohlenstoffe aus den Versuchsreihen der<br />

unterschiedlichen Rohstoffe in einer Evaluation gegenüber gestellt (vgl. Kapitel 5.6). Ausgewählt<br />

wurden dafür die Materialien mit den höchsten spezifischen Elektrodenkapazitätswerten.<br />

Als ersten Schritt wurden die Eigenschaften aus den Ergebnissen der Gasadsorptionsanalyse<br />

für die fünf „besten“ Materialien miteinander verglichen, wobei der<br />

chemisch aktivierte Aktivkohlenstoff aus der Braunalge das höchste Gesamtporenvolumen und<br />

die höchste BET-Oberfläche besaß. Die besten elektrochemischen Werte erreichte allerdings<br />

der chemisch aktivierte Petrolkoks mit leicht geringerer BET-Oberfläche von 2918 m 2 /g, aber<br />

dem höchsten Mikroporenvolumenanteil von 46 % am Gesamtporenvolumen. Der im<br />

organischen System 1M TEABF 4 /AN extrem hohe spezifische Elektrodenkapazitätswert von<br />

175 F/g konnte nur für den mit vier Massenanteilen des Kaliumhydroxids aktivierten Petrolkoks<br />

erreicht werden und blieb für alle übrigen Aktivkohlenstoffe unerreicht. Im Vergleich<br />

zeigte der aktivierte Anthrazit in der Auftragung des Kapazitätsverlaufs in Abhängigkeit der<br />

Spannung als einziges Aktivmaterial einen rechteck-förmigen Verlauf, der dem idealen<br />

Kondensatorverhalten am nähesten kommt. Dies deutet auf einen sehr geringen inter-<br />

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