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DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

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4. Experimentelle Methoden<br />

4.5.4 ELEKTROLYTISCHE DOPPELSCHICHT<br />

MODELL DER STARREN ELEKTROLYTISCHEN DOPPELSCHICHT (NACH HELMHOLTZ)<br />

Befindet sich eine Elektrode im aufgeladenen Zustand, so werden sich die entgegengesetzt<br />

geladenen, im Überschuss befindlichen Elektrolytionen, der hoch-nanoporösen Kohlenstoffoberfläche<br />

so weit wie möglich annähern. Dadurch bildet sich in zwei zueinander parallelen<br />

Schichten eine Ausrichtung der Raumladungen. Die elektrodenseitige Schicht entsteht unmittelbar<br />

an der Elektrodenoberfläche und auf der Elektrolytseite entsteht die Schicht durch die<br />

Ladungsschwerpunkte der solvatisierten oder unsolvatisierten Überschuss-Ionen. Folglich kann<br />

der Schichtebenenabstand einem halben Durchmesser der solvatisierten oder unsolvatisierten<br />

Elektrolytionen zugeordnet werden (vgl. Abbildung 4.16). Nach HELMHOLTZ [234] wird dieses<br />

einfache Modell als „starre“ elektrolytische Doppelschicht bezeichnet und kann mit einem<br />

klassischen Plattenkondensator verglichen werden. Als äußere Helmholtz-Fläche wird dabei die<br />

durch die Ladungsschwerpunkte der Elektrolytionen gebildete Schicht bezeichnet. Der Zusammenhang<br />

zwischen Raumladungsdichte und dem Potential kann mit Hilfe der Poisson’schen<br />

Gleichung beschrieben werden und führt zu einem linearen Potentialübergang zwischen der<br />

Elektrode und der äußeren Helmholtz-Fläche. Allerdings ist dieses Modell der starren elektrolytischen<br />

Doppelschicht unrealistisch, da es die tatsächlich vor der Elektrode herrschende<br />

Raumladungsverteilung nur unvollständig beschreibt.<br />

MODELL DER DIFFUSEN ELEKTROLYTISCHEN DOPPELSCHICHT (NACH GOUY-CHAPMAN, STERN UND GRAHAME)<br />

Die Arbeiten von GOUY und CHAPMAN [235, 236] beziehen die Wärmebewegung mit ein, der<br />

die Ionen unterworfen sind und postulieren einen nicht linearen Potentialverlauf. Diese<br />

Berücksichtigung führt zu einer mit zunehmendem Abstand von der Elektrodenfläche<br />

schwächer werdende Ionen-bedingte Raumladung, die als diffuse elektrolytische Doppelschicht<br />

bezeichnet wird. Im Jahr 1924 brachte STERN [237] erneut den Aspekt der starren<br />

Doppelschicht nach Helmholtz wieder mit ein. Für das Modell der diffusen Doppelschicht kann<br />

die Verteilung der Raumladung mit Hilfe der Maxwell-Boltzmann-Verteilung bestimmt werden.<br />

Damit ist der Potentialverlauf innerhalb der starren Doppelschicht linear und im Anschluss<br />

innerhalb der diffusen Doppelschicht exponentiell abfallend. Die sich dabei ergebende<br />

Potentialdifferenz zwischen der äußeren Helmholtz-Fläche und der diffusen Doppelschicht,<br />

wird auch als Zeta-Potential bezeichnet. Die Dicke der diffusen Doppelschicht hängt unmittelbar<br />

von der Konzentration des Elektrolyten und damit von der vorhandenen Anzahl an Ionen<br />

ab. Allerdings sinkt bereits ab Konzentrationen von 0.1 mol/L die Dicke der diffusen Doppelschicht<br />

auf die Dicke der starren Doppelschicht ab und bei höheren Konzentrationen kann die<br />

gesamte Doppelschicht in Näherung als eine starre elektrolytische Doppelschicht betrachtet<br />

werden [224]. Des Weiteren wurden die Modelle nach HELMHOLTZ, GOUY-CHAPMAN und<br />

STERN im Jahr 1947 durch die Ausführungen von GRAHAME [238] detaillierter beleuchtet. Er<br />

definierte nun eine innere und äußere Helmholtz-Schicht. Dabei bilden in wässrigen<br />

Elektrolyten, die direkt an der Elektrodenoberfläche adsorbierten Wassermoleküle und die<br />

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