28.02.2014 Aufrufe

DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.3 Aktivkohlenstoff – hochmikroporöser Kohlenstoff<br />

Abbildung der Graphen-Kristallite. Dabei werden oftmals insbesondere die Randgebiete der<br />

Probe betrachtet, an denen die lamellare Struktur des graphitischen Kohlenstoffs besonders<br />

gut betrachtet werden kann. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Probenpräparation, denn der<br />

eingesetzte Elektronenstrahl soll die Probe durchstrahlen, wozu diese dementsprechend dünn<br />

sein muss. Oftmals zeigen diese Gefügebilder ganz deutlich, wie komplex die Mikroporositätsstruktur<br />

der einzelnen Kohlenstoffschichten in der Realität ist. Vor allem ihre Dimensionen und<br />

Formen, die in unmittelbarer Nachbarschaft miteinander verbunden sind und Hohlräume<br />

zwischen den Schichten ausbilden. Manchmal sind auch bei entsprechender Auflösung und<br />

Vergrößerung die atomaren Strukturen des Sechs-Rings in den Graphen-Schichten zu erkennen.<br />

Die Bilder der HRTEM rufen oft den Eindruck hervor, dass sich alle sichtbaren Einzelheiten<br />

innerhalb einer Raumebene befinden, was allerdings nur für den Betrachter so scheint. Denn<br />

in Wahrheit wird hier eine dreidimensionale Struktur des durchstrahlten Materials auf eine<br />

zweidimensionale Ebene abgebildet. Diese Eigenschaft der Transmissionselektronenmikroskopie<br />

muss bei der Interpretation der erzeugten Abbildungen berücksichtigt werden. Des<br />

Weiteren bildet die HRTEM bekanntermaßen nur winzig kleine Nanobereiche der gesamten<br />

Probe ab, was dazu führen kann, dass Interpretationen der Abbildung auf das gesamte<br />

Material übertragen werden, obwohl der abgebildete Bereich nicht repräsentativ ist. Demzufolge<br />

sollten immer mehrere Aufnahmen einer Probe gemacht und miteinander ergänzt<br />

werden, um eine sichere Strukturinterpretation abgeben zu können. Ein beispielhaftes Gefügebild<br />

für einen mit Kaliumhydroxid aktivierten Koks ist von MARSH und CRAWFORD [162] in der<br />

Abbildung 3.13 a) zu sehen. Dabei identifizieren die Autoren im Punkt Q einen Hohlraum in der<br />

Struktur mit einer Dimension von 8 nm und in den Punkten P, R und S mit Dimensionen von 1 –<br />

4 nm. Diese sind von einzelnen Graphen-Schichten umgeben und bilden die äußere Oberfläche.<br />

Zusätzlich ist in der Abbildung 3.13 b) ein HRTEM Gefügebild eines bei 2900°C<br />

karbonisierten biologischen Rohstoffes zu sehen, wobei einzelne Sechs-Ringe der Kohlenstoffstruktur<br />

identifiziert werden konnten. Jeder Sechs-Ring zeigt dabei noch ein weiteres Atom im<br />

Zentrum, das der darunterliegenden Graphen-Schicht zuzuordnen ist. Folglich ist dabei gut der<br />

Effekt der zweidimensionalen Abbildung einer dreidimensionalen Struktur zu erkennen.<br />

a) b)<br />

Abbildung 3.13: a) HRTEM Gefügebild der Randzone eines porösen Kohlenstoffs, hergestellt<br />

durch die Aktivierung eines Kokses mit Kaliumhydroxid [162] (die markierten Punkte<br />

P, R, Q und S zeigen Hohlraumstrukturen unterschiedlicher Dimensionen); b) ein HRTEM<br />

Gefügebild eines bei 2900°C karbonisierten biologischen Rohstoffes mit der roten Identifizierung<br />

einzelner Kohlenstoff-Sechs-Ringe<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!