DISSERTATION_BURZLER_RAPHAELA.pdf - OPUS - Universität ...
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5. Experimentelle Ergebnisse und Diskussion<br />
stoffatome hat sich folglich um 41 % reduziert, da der unbehandelte Koks einen Wert von<br />
67.7 at.% besitzt. Leicht erhöht hat sich dagegen die Gruppe der Einfachbindungen zwischen<br />
einem Kohlenstoffatom und einer Hydroxid-Gruppe oder eines Kohlenstoff- und Sauerstoffatoms<br />
von unbehandelten 15.1 at.% auf 16.9 at.% bei einer Energie von 285.9 eV. Durch die<br />
Aktivierung des Kokses haben auch die Doppelbindungen zwischen einem Kohlenstoff- und<br />
Sauerstoffatom oder die Carboxyl-Gruppen um 31 % zugenommen. Ihre Bindungsenergie lag<br />
erneut bei 288.8 eV und ihr Anteil entsprach 14.3 at.%. Der gesamte Anteil der Kohlenstoffverbindungen<br />
ist durch die Aktivierung zurück gegangen, da der unbehandelte Koks einen hohen<br />
atomaren Anteil von 93.7 at.% und der aktivierte Koks in Summe nur noch 70.9 at.% besitzt.<br />
Durch die Aktivierung unter Temperatureinwirkung hat sich der Anteil einiger Kohlenstoffverbindungen<br />
erhöht, aber die Einfachbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen wurden<br />
aufgebrochen, bzw. „gecrackt“. Wie bereits erwähnt, waren hier der C1s- und der K2p-Peak<br />
miteinander verschmolzen und zwei der fünf Fit-Maxima stehen für unterschiedliche Kaliumverbindungen.<br />
Bei der Bindungsenergie von 292.9 eV und einem Anteil von 3.1 at.% lässt sich<br />
die Verbindung Kaliumnitrit, Kaliumnitrat oder Kaliumethanoat (Kaliumacetat) identifizieren.<br />
Alle drei möglichen Verbindungen können nur nach der Aktivierung bei der Abkühlung des<br />
Aktivkohlenstoffs im Ofen entstanden sein, da alle drei einen Schmelzpunkt unter 500°C<br />
besitzen und die Aktivierung bei 850°C durchgeführt wurde. Da allerdings das gesamte<br />
Spektrum der XPS-Messung keine Maxima bei den charakteristischen Bindungsenergien des<br />
Stickstoffes zeigte, ist die Verbindung des Kaliumethanoats am wahrscheinlichsten. Der<br />
geringe restliche Anteil von 1.1 at.% bei einer Bindungsenergie von 295.6 eV kann nicht exakt<br />
einer Kaliumverbindung zugeordnet werden, könnte aber möglicherweise für elementares<br />
Kalium stehen. Neben dem überlagerten Kalium-2p-Peak konnte auch der Kalium-2s-Peak<br />
detektiert werden, der in Abbildung 5.81 ausgewertet ist. Die Identifizierung der vorliegenden<br />
Kaliumverbindungen stellt sich als äußerst schwierig heraus, da die Bindungsenergien von<br />
377.9 eV und 376.2 eV keine eindeutigen Verbindungen beim Abgleich mit der NIST-Datenbank<br />
ergeben. Es kann nur vermutet werden, dass der größere Anteil mit 10.2 at.% bei 377.9 eV<br />
eventuell dem sehr giftigen Salz Kaliumazid entspricht, das normalerweise bei einer<br />
Bindungsenergie von 377.2 eV einen Peak zeigt. Doch auch hierbei würde es sich um eine<br />
Verbindung zwischen Kalium und Stickstoff handeln und Stickstoff wurde als enthaltenes<br />
Element bei diesem Aktivkohlenstoff nicht detektiert. Bei der geringeren Energie lag der Anteil<br />
bei 8.7 at.%, was erneut möglicherweise elementarem Kalium zuzuordnen ist, aber auch hier<br />
bleibt die wirklich vorliegende chemische Verbindung ungewiss. Der gesamte Anteil der<br />
Kaliumverbindungen liegt folglich nach der durchgeführten Aktivierung bei 23.1 at.%, trotz<br />
einer im sofortigen Anschluss daran durchgeführten Waschung des Aktivkohlenstoffs mit<br />
kochendem Wasser. Jedoch können auch keine Verbindungen zwischen Kohlenstoff und<br />
Kalium gefunden werden, so dass es sich bei dem nach der Aktivierung zurückbleibenden<br />
hohen Restanteil des Kaliums um lösliche Salze handelt, die allerdings auch durch dreimaliges<br />
Waschen mit kochendem Wasser nicht restlos entfernt wurden. Durch die Aktivierung mit dem<br />
chemischen Reagenz Kaliumhydroxid wird damit eine zusätzliche Verunreinigung in das<br />
Material eingebracht, die sich aber nicht gänzlich verhindern lässt, da sonst keine poröse<br />
Kohlenstoffstruktur generiert werden kann.<br />
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