das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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allem noch an<strong>der</strong>e Tatsachen <strong>das</strong> Ergebnis <strong>der</strong> Lehnwortforschung<br />
bestätigen, dann darf man den Schluss als sicher hinstellen. Dies<br />
ist nun <strong>der</strong> Fall für daa Bestehen einer urgermanischen e-a-Periode.<br />
Lehnwörter aus dem Keltischen haben den übergang 0> a<br />
mitgemacht: Moguntiacum, ahd. Maginza; Vosegus, ahd. Wascönowalt;<br />
V olcae, ahd. Walha. N ormalerweise kann man hieraus schliessen,<br />
daas zur Zeit des Zusammentreffens <strong>der</strong> Kelten <strong>und</strong> Germanen<br />
<strong>der</strong> betreffende Vorgang noch nicht vollendet war. In <strong>die</strong>sen<br />
Wörtern betrachtet Rirt jedoch 0> a als eine Lautsubstitution,<br />
unter <strong>der</strong> Voraussetzung, <strong>das</strong>s daa Germanische damals kein 0<br />
mehr besass, <strong>und</strong> hält deswegen den übergang von idg. 0> urgerm.<br />
a sogar noch für älter als <strong>das</strong> Zusammentreffen <strong>der</strong> zwei genannten<br />
Völker 3).<br />
Die frühesten Lehnwörter aus dem Latein haben jedoch ihr<br />
oerhalten (lat. coquere, ahd. kochön) 4), woraus folgt, <strong>das</strong>s unter dem<br />
Rauptton <strong>der</strong> übergang 0 > a in <strong>der</strong> Römerzeit vollzogen war, <strong>und</strong><br />
auch daas es jetzt wie<strong>der</strong> ein (neu entstandenes) 0 <strong>im</strong> Germanischen<br />
gab.<br />
Dagegen begegnet e in germanischen Völker- <strong>und</strong> Personennamen<br />
bei lateinischen Schriftstellern: Fenni, Semnones (Tacitus), aber<br />
(/>twOt bei Ptolemaios. Vor n + Guttural : T encteri (Caesar), aber schon<br />
Inguaeones, Ingaevones (Plinius, Tacitus), In:uuiomerus (Tacitus) 5).<br />
Man hat daher auch angenommen, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Ubergang in <strong>der</strong> letzten<br />
Stellung älter sein könne als bei n + an<strong>der</strong>em Konsonanten, resp.<br />
doppeltem n 6). Mit e vor i <strong>der</strong> Folgesilbe hat man: Seg<strong>im</strong>erus<br />
(Tacitus), aber auch Sig<strong>im</strong>erus bei Vellejus (1. Jh. nach Chr.), <strong>der</strong><br />
bei den Germanen gewesen ist 7).<br />
Diesem Material ist jedoch nach Collitz' Ausführungen mit dem<br />
nötigen kritischen Sinne entgegenzutreten. Andrerseits ist z.B. nach<br />
Boer 8) <strong>der</strong> Unsicherheit in <strong>der</strong> lateinisch-griechischen Transkription<br />
<strong>der</strong> betreffenden germanischen Namen nicht grosses Gewicht beizulegen,<br />
weil <strong>die</strong>se ihren Gr<strong>und</strong> haben könne in <strong>der</strong> offenen Aussprache<br />
des germanischen i. Für Schönfeld ist <strong>der</strong> betreffende Wechsel<br />
zwischen e <strong>und</strong> i leicht zu erklären, "wenn man ann<strong>im</strong>mt, daas<br />
ungefähr zu Anfang unserer Zeitrechnung <strong>der</strong> Vokal in best<strong>im</strong>mten<br />
Fällen we<strong>der</strong> ein e o<strong>der</strong> i, son<strong>der</strong>n ein Zwischenlaut gewesen sei, <strong>im</strong><br />
Begriff sich zu i zu entwickeln; dabei könnte allerdings <strong>der</strong> Prozess<br />
in einem Dialekte weiter fortgeschritten sein als zur selben Zeit <strong>im</strong><br />
an<strong>der</strong>en" 9).<br />
Bei all <strong>die</strong>sen Beispielen hat man also möglicherweise mit Lautsubstitution<br />
zu rechnen o<strong>der</strong> jedenfalls mit nicht genauer Wie<strong>der</strong>gabe<br />
<strong>der</strong> Aussprache. Gerade deswegen vermag auch nicht <strong>die</strong><br />
Tatsache, daas einzelne lateinische Wörter <strong>im</strong> Germanischen den<br />
übergang mitgemacht haben (lat. gemma, ae. g<strong>im</strong>, an. g<strong>im</strong>steinn,<br />
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