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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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V<br />

URGERMANISCH UND GEMEINGERMANISCH<br />

§ 46. Wie man aus meiner obigen Auseinan<strong>der</strong>setzung hat<br />

ersehen können, habe ich "Urgermanisch" <strong>und</strong> "Gemeingermanisch"<br />

deutlich auseinan<strong>der</strong> gehalten. Obschon <strong>die</strong>se Termini schon lange<br />

vielfach gebraucht wurden, sind sie nicht <strong>im</strong>mer fest umschrieben 1),<br />

gerade weil bis jetzt noch zu wenig mit einer strukturellen Periodisierung<br />

o<strong>der</strong> Systemschichtung <strong>im</strong> älteren Germanischen gerechnet<br />

wurde. Durch meine Annahme einer urgermanischen e-a-Periode<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> auch daraus entstandene Erklärung <strong>der</strong> reduplizierenden<br />

Verba, konnte ich <strong>die</strong>sem Problem aber nicht entgehen; ich hatte<br />

mich also mit den vokalischen Systemen des älteren Germanischen<br />

zu beschäftigen. ûber den Vokalismus des vorgeschichtlichen<br />

Germanischen ist viel geschrieben 2), meist jedoch ohne Unterscheidung<br />

<strong>der</strong> Systemschichten. Sehr wichtig ist <strong>die</strong> werlvolle <strong>und</strong><br />

anregende Schrift Twaddells 3) Ü ber <strong>die</strong> strukturellen Systeme <strong>der</strong><br />

Kurzvokale <strong>im</strong> "Prehistoric Germapic". Darauf verweise ich<br />

ausdrücklich in Beziehung auf meine weitere Behandlung <strong>der</strong><br />

Kürzen. Für <strong>das</strong> Gotische kann ich auf eine ähnliche, gleichfalls<br />

wichtige Arbeit Moultons 4) zurückgreifen.<br />

§ 47. In <strong>der</strong> ältesten Zeit verliert sich <strong>das</strong> Urgermanische <strong>im</strong><br />

Indogermanischen; eine scharfe Grenze ist also nic~t zu ziehen.<br />

Einen konkreten Anhaltspunkt bietet erst <strong>die</strong> urgermanische e-a­<br />

Periode, welche durch Zusammenfall von 0, a in a <strong>und</strong> 0, ä, in 0 sehr<br />

deutlich ein Viervokal<strong>system</strong> aufweist:<br />

Kürzen : i, e, a, u<br />

Längen: i , e, 0, Ü<br />

Für <strong>das</strong> Urgermanische nehme ich übrigens <strong>die</strong> phonologische<br />

Identität von i, j (1) einerseits <strong>und</strong> von u, y, (w) andrerseits an 6).<br />

Weil ich <strong>die</strong> sog. Diphthonge <strong>der</strong> urgermanischen e-a-Periode<br />

ei, eu (<strong>das</strong>selbe geItend von ai, au) als Phonemgruppen (Standdiphthonge)<br />

e + j, e + y"<br />

a + j, a + y, charakterisierl habe, bedürfen<br />

<strong>die</strong>se in einer phonologischen Darstellung des urgermanischen<br />

Vokalismus ebensowenig einer selbständigen Erwähnung wie z.B.<br />

el (e + l) o<strong>der</strong> an (a + n).<br />

Die überhaupt einfache Struktur des urgermanischen Vokalismus<br />

<strong>der</strong> e-a-Periode weist gegenüber dem indogermanischen, wie er<br />

er zuletzt von Lehmann 8) aufgestellt wurde, einen ausgesprochen<br />

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