01.03.2014 Aufrufe

das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

56<br />

§ 38. Die Frage, warum be<strong>im</strong> jÜllgeren Ablaut vor allem <strong>die</strong><br />

"dunkle" Reihe (ëljeu (eo)je) <strong>im</strong> Präteritum auftritt, ist leicht zu<br />

beantworten. Es sei hingewiesen auf <strong>die</strong> Endungen <strong>der</strong> ersten drei<br />

Personen des Singulars des Präteritums (z.B. got. nam, namt, nam).<br />

Bei <strong>der</strong> ersten Person ist <strong>der</strong> Vokal <strong>der</strong> Folgesilbe wahrscheinlich<br />

-a gewesen (ai. papiica, gr. xéxAorpa). Zur Zeit <strong>der</strong> e-Spaltung, also<br />

<strong>im</strong> Gemeingermanischen, war <strong>die</strong>ser Vokal vielleicht schon apokopiert.<br />

Möglicherweise hängt <strong>die</strong> Endung <strong>der</strong> zweiten Person zusammen<br />

mit ai.-tha. In <strong>der</strong> dritten Person lag -e vor (ai. papäca, gr.<br />

xÉxAorpe), aber auch <strong>die</strong>s war wahrscheinlich bereits apokopiert, als<br />

sich <strong>die</strong> jüngere e-Spaltung ereignete 61). Die zweite Person des<br />

Westgermanischen (ahd. as. nämi, ae. strele) fällt ausserhalb des hier<br />

betrachteten Systems, zeigt übrigens den Vokalismus des Plurals.<br />

Der Plural (auch <strong>der</strong> Dual) hatte u, woraus später auch 0, in <strong>der</strong><br />

Folgesilbe, aber hier gibt es noch an<strong>der</strong>e Vorgänge, <strong>die</strong> ich unten<br />

heranziehen werde.<br />

Das Auftreten <strong>der</strong> "dunklen" Reihe scheint mir hier jedenfalls<br />

begründet.<br />

§ 39. ai-ei " ë 1 -ei<br />

sn. heOO, hit, hétom, heilenn<br />

a.schw. hëm, hät, häto, hitin<br />

shd. heizan, hiaz, hiazum, giheizan<br />

a.s. hëmn, hët (Met), hitun (hietun), gihëtan<br />

se. hiUan, hit, hëton, hiUan<br />

sfri. hëta, hit (hU), hëton (hUon), hëten<br />

sn. UUa, Ut, létom, l&enn<br />

a.schw. UUa, lät, läto, liUin<br />

shd. ldzan, liaz, liazum, gildzan<br />

a.s. UUan, Ut (liet), Utun (lietun), giUUan<br />

se. lcetan, Ut, léton, läten<br />

afri. lëta, Ut (lU), lëten<br />

In allen Dialekten haben wir deutlich zwei Ablautstufen, <strong>im</strong><br />

Präsens <strong>und</strong> Partizip ai (bzw. ë 1 ), <strong>im</strong> Präteritum ei > ël.<br />

l. Im Präteritum tritt einige Male ai auf (an. heit, sveip usw.) 52).<br />

Wie schon oben (§ 36) deutlich gemacht wurde, liegen hier Verba<br />

vor, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Urgermanischen keinen Ablaut, wohl aber ein reduplizierendes<br />

Präteritum hatten (got. haitan, haihait). Möglicherweise<br />

haben <strong>die</strong>se Präterita nach dem Muster <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verba <strong>die</strong><br />

Reduplikation aufgegeben 53). Hier kann aber auch <strong>das</strong> Beispiel<br />

<strong>der</strong> übereinst<strong>im</strong>menden Reihe <strong>der</strong> e-Gruppe (beid j bidom - sveipj<br />

svipom) gewirkt haben. Jedenfalls ist es falsch, mit Hoffmann <strong>und</strong><br />

Janko 64) ai (an. heit, sveip) auf eine indogermanische Dehnstufe<br />

zurückzuführen. Auch bei den ë-Verba begegnen ai-Präterita: an.<br />

greit, leit, reid (neben grët, lët, rU), <strong>die</strong> offenbar eine Nachahmung<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!