das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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§ 38. Die Frage, warum be<strong>im</strong> jÜllgeren Ablaut vor allem <strong>die</strong><br />
"dunkle" Reihe (ëljeu (eo)je) <strong>im</strong> Präteritum auftritt, ist leicht zu<br />
beantworten. Es sei hingewiesen auf <strong>die</strong> Endungen <strong>der</strong> ersten drei<br />
Personen des Singulars des Präteritums (z.B. got. nam, namt, nam).<br />
Bei <strong>der</strong> ersten Person ist <strong>der</strong> Vokal <strong>der</strong> Folgesilbe wahrscheinlich<br />
-a gewesen (ai. papiica, gr. xéxAorpa). Zur Zeit <strong>der</strong> e-Spaltung, also<br />
<strong>im</strong> Gemeingermanischen, war <strong>die</strong>ser Vokal vielleicht schon apokopiert.<br />
Möglicherweise hängt <strong>die</strong> Endung <strong>der</strong> zweiten Person zusammen<br />
mit ai.-tha. In <strong>der</strong> dritten Person lag -e vor (ai. papäca, gr.<br />
xÉxAorpe), aber auch <strong>die</strong>s war wahrscheinlich bereits apokopiert, als<br />
sich <strong>die</strong> jüngere e-Spaltung ereignete 61). Die zweite Person des<br />
Westgermanischen (ahd. as. nämi, ae. strele) fällt ausserhalb des hier<br />
betrachteten Systems, zeigt übrigens den Vokalismus des Plurals.<br />
Der Plural (auch <strong>der</strong> Dual) hatte u, woraus später auch 0, in <strong>der</strong><br />
Folgesilbe, aber hier gibt es noch an<strong>der</strong>e Vorgänge, <strong>die</strong> ich unten<br />
heranziehen werde.<br />
Das Auftreten <strong>der</strong> "dunklen" Reihe scheint mir hier jedenfalls<br />
begründet.<br />
§ 39. ai-ei " ë 1 -ei<br />
sn. heOO, hit, hétom, heilenn<br />
a.schw. hëm, hät, häto, hitin<br />
shd. heizan, hiaz, hiazum, giheizan<br />
a.s. hëmn, hët (Met), hitun (hietun), gihëtan<br />
se. hiUan, hit, hëton, hiUan<br />
sfri. hëta, hit (hU), hëton (hUon), hëten<br />
sn. UUa, Ut, létom, l&enn<br />
a.schw. UUa, lät, läto, liUin<br />
shd. ldzan, liaz, liazum, gildzan<br />
a.s. UUan, Ut (liet), Utun (lietun), giUUan<br />
se. lcetan, Ut, léton, läten<br />
afri. lëta, Ut (lU), lëten<br />
In allen Dialekten haben wir deutlich zwei Ablautstufen, <strong>im</strong><br />
Präsens <strong>und</strong> Partizip ai (bzw. ë 1 ), <strong>im</strong> Präteritum ei > ël.<br />
l. Im Präteritum tritt einige Male ai auf (an. heit, sveip usw.) 52).<br />
Wie schon oben (§ 36) deutlich gemacht wurde, liegen hier Verba<br />
vor, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Urgermanischen keinen Ablaut, wohl aber ein reduplizierendes<br />
Präteritum hatten (got. haitan, haihait). Möglicherweise<br />
haben <strong>die</strong>se Präterita nach dem Muster <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verba <strong>die</strong><br />
Reduplikation aufgegeben 53). Hier kann aber auch <strong>das</strong> Beispiel<br />
<strong>der</strong> übereinst<strong>im</strong>menden Reihe <strong>der</strong> e-Gruppe (beid j bidom - sveipj<br />
svipom) gewirkt haben. Jedenfalls ist es falsch, mit Hoffmann <strong>und</strong><br />
Janko 64) ai (an. heit, sveip) auf eine indogermanische Dehnstufe<br />
zurückzuführen. Auch bei den ë-Verba begegnen ai-Präterita: an.<br />
greit, leit, reid (neben grët, lët, rU), <strong>die</strong> offenbar eine Nachahmung<br />
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