das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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führten Beispielen (wie ahd. stiega nebst stiga usw.) zu entnehmen.<br />
Es könnte vielieicht <strong>der</strong> Einwand gemacht werden, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se<br />
Beispiele <strong>die</strong> ursprünglichen Bedingungen des Überganges zu i bzw.<br />
ë nicht unmittelbar aufweisen. Das Vorkommen von FälIen wie<br />
ahd. zëri, ziari neben ziara weist aber zweifelsohne auf Ausgleich<br />
hin. Lässt sich doch in gleicher Hinsicht in den altgermanischen<br />
Dialekten auch bei e-i , u-a usw. vielfach Ausgleich nachweisen.<br />
Die Verba <strong>der</strong> 1. K h >ise "greipan usw. sollten <strong>der</strong> Regel nach,<br />
wenn es keine Hemmung gegeben hätte, z.B. <strong>im</strong> lnfinitiv *grëpan,<br />
in <strong>der</strong> 2. <strong>und</strong> 3. Person Singular Präsens *gripis, *gripip, -iá 80)<br />
gelautet haben, aber hier hat sich <strong>der</strong> i-Vokalismus schon früh<br />
siegreich durchgesetzt: ahd. grifan, ae. gripan, an. afri. gripa, got.<br />
greipan. Jedenfalis ist daran zu erinnern, <strong>das</strong>s auch bei eji Umlaut<br />
von e zu i aligemeiner durchgeführt ist als <strong>der</strong> von i zu e.<br />
Überraschend ist auch, <strong>das</strong>s ein Etymologe wie N. van Wijk in<br />
Franck's Etym. Wdb. Ndl. Taal ë 2 rein theoretisch aus idg. ëi herleitet,<br />
aber in einigen Fällen neb en bei gestehen muss, <strong>das</strong>s ëJ- <strong>und</strong><br />
i (ei) doch vielleicht identisch sein können 81). Vgl. i.v. striem:<br />
"ê kan . .. uit êi ontstaan zijn en met i-ablauten, - tenzij de ê- en<br />
î-vormen van huis uit identisch zijn" ; i.v. krijg: "De ablaut ê 2 : î is<br />
wsch. oud (idg. êi: ei). Of zouden wij als bij hij oorspr. identiteit<br />
van de ê- en de i-vormen mogen aannemen" ; i.v. gerief: "Waarschijnlijk<br />
zijn de ê 2 - en de î-vormen oorspr. identisch, ofschoon<br />
het klankverschil moeilijk te verklaren en ablaut êi () ê 2 ) : î<br />
mogelijk is" . Für ndl. hij se he man <strong>das</strong> Wörterbuch selbst, auch<br />
<strong>im</strong> Supplement.<br />
Mit dem Resultat meiner strukturellen Beweisführung bin ich<br />
also einem schon alten Wunsch(!) entgegengekommen, nicht nur<br />
des Etymologen N. van Wijk, son<strong>der</strong>n auch des Grammatikers Hirt;<br />
hat <strong>die</strong>ser doch geschrieben: "Dass ë (= ë 2 ) in <strong>die</strong> i-Reihe gehört,<br />
ist klar. Alles wäre sehr einfach, wenn wir es auf ei zurückführen<br />
könnten. lch erinnere daran, <strong>das</strong>s ei <strong>im</strong> Kelt. zu ë, vgl. Rhënus<br />
< *reinos, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s zu ia wird, ir. rian 'Meer'. Vielieicht hat also<br />
eingermanischer Dialekt ei in ë verwandelt (vor r ?)" 82). Noch später<br />
hat Krause gesagt, <strong>das</strong>s "Germ. ë 2 vielieicht aus idg. ei <strong>und</strong> ëi" 83)<br />
stamme. Trotz solcher Vermutungen wurde also <strong>die</strong> ei-Spaltung in<br />
Zusammenhang mit eu <strong>und</strong> e nicht erkannt.<br />
§ 28. Als einmal <strong>das</strong> ë (= ë 2 ) existierte, konnte <strong>der</strong> Vokalismus<br />
best<strong>im</strong>mter Lehnwörter aus den klassischen Sprachen sich damit identifizieren,<br />
z.B. got. krëks, ahd. kriah, ae. Crëcas. Es gibt noch jüngere<br />
Entlehnungen aus dem Vulgärlatein o<strong>der</strong> Romanischen, <strong>die</strong> hier<br />
erwähnt werden können, z.B. ahd. speagal usw.<br />
Ein einzeldialektisches ë 2 gegenüber iz(ez) (z.B. ae. mëd, ahd.<br />
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