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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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(Opt.) USW. 133). Im Mittelnie<strong>der</strong>ländischen findet sich saeyen, zieu<br />

(doch meistens schwach), waeyen, wiey, wieu mit gelegentlichem<br />

Übergang zur sog. sechsten Klasse 134).<br />

Bemerkenswert ist folgendes:<br />

ae.<br />

as.<br />

mn!.<br />

säwan, sëow<br />

säian, -seu<br />

saeien, zieu<br />

neben hëow, hëawan<br />

-heu, hauwan<br />

hieu, houwen<br />

In ihrem Präteritalvokalismus haben sich <strong>die</strong>se Verba hier also<br />

zusammengef<strong>und</strong>en 135). Man wird hier rechnen müssen mit gesetzmässigem<br />

Zusammenfall (z.B. <strong>im</strong> Nie<strong>der</strong>ländischen ie (ë 2 <strong>und</strong> ie(eu),<br />

aberauch mit Übernahme bzw. Verbreitung des alten eu-Vokalismus,<br />

wie <strong>im</strong> Altenglischen möglich ist.<br />

Woher <strong>das</strong> -w in ae. säwan, sëow, as. seu, mnl. zieu u.a. stammt,<br />

ist eine Frage für sich, mit <strong>der</strong> ich mich hier nicht beschäftigen<br />

werde 136).<br />

§ 44. ö, ü - eu<br />

Nach <strong>der</strong> kurzen Erörterung <strong>der</strong> ë-Verba pura ist über <strong>die</strong> ö-Verba<br />

pura prinzipiell nichts Neues zu bemerken. So ist z.B. an. rera bei<br />

röa ganz wie sera bei sä zu beurteilen. Für <strong>das</strong> eu-Präteritum vgl. ae.<br />

rëowon bei rowan uSW.<br />

Bei den ü-Verba pura ist aber noch auf folgendes aufmerksam<br />

zu machen. Auf Gr<strong>und</strong> von an. büa, bjö, bjuggom, bjoggom <strong>und</strong><br />

damit rechnend, <strong>das</strong>s in <strong>die</strong>sem Dialekt vor allem Verba <strong>die</strong>ses Typus,<br />

wie z.B. nüa, nera, <strong>der</strong> ,,-era-Suffixierung" unterlagen, sind <strong>die</strong><br />

wenigen ü-Verba pura am wahrscheinlichsten in <strong>der</strong> urgermanischen<br />

reduplizierenden Klasse anzusetzen. Zwar sind got. bauan, ahd. as.<br />

ae. büan, afri. büwa schwach, aber <strong>im</strong> Altenglischen <strong>und</strong> Mittelhochdeutschen<br />

findet sich <strong>das</strong> starke Partizip Präteriti wie<strong>der</strong>. Möglicherweise<br />

ist übrigens ahd. biruun, biruwïs (geschr. biruuuis) 137)<br />

Nachklang einer früheren Reduplizierung. Es könnte <strong>im</strong>merhin<br />

etwas aussagen über seine ursprüngliche Klassenzugehörigkeit. Im<br />

allgemeinen nehme ich daher mit Karstien 138) u.a. an, <strong>das</strong> Altnordische<br />

habe in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> ursprüngliche, d.h. urgermanische<br />

Klassenzugehörigkeit bewahrt. Es ist dennoch nicht ausgeschlossen,<br />

<strong>das</strong>s <strong>die</strong>se ü-Verba schon bei <strong>der</strong> urgermanischen<br />

Systematisierung zwischen <strong>der</strong> <strong>starken</strong> <strong>und</strong> schwachen Konjugation<br />

geschwankt haben.<br />

Der völlige o<strong>der</strong> teilweise Übertritt <strong>der</strong> betreffenden ü-Verba zur<br />

schwachen Konjugation in den altgermanischen Dialekten ist jedoch<br />

nicht als etwas Merkwürdiges zu betrachten. Die urgermanischen<br />

Verba pura auf ë <strong>und</strong> ö (an. sä, röa usw.), obschon sie in <strong>der</strong> reduplizierenden<br />

Klasse <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en ë- <strong>und</strong> ö-Verba (an. lëta usw.) als<br />

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