das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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eognates of the same complex structure in other dialects" 38). Auch<br />
hieraus ist m.E. am besten <strong>der</strong> Schluss zu ziehen, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> betreffende<br />
Ablaut <strong>im</strong> Verbal<strong>system</strong> als ei ne typisch germanische Neuerung zu<br />
geIten hat 39). Es empfiehlt sich demnach, <strong>das</strong> Problem <strong>im</strong> Germanischen<br />
selbst zu betrachten, denn <strong>das</strong> Wie <strong>und</strong> Warum eines solchen<br />
Ablauts <strong>im</strong> Germanischen bleibt nach wie vor eine ungelöste Frage,<br />
wenn auch <strong>der</strong> Vokalismus sich noch aus dem Indogermanischen<br />
einigermassen verantworten liesse.<br />
Keine von den verschiedenen Erklärungen hat sich also als <strong>die</strong><br />
wahrhafte Lösung durchsetzen können. Sie machen vielfach den<br />
Eindruck mühsamer Konstruktionen, <strong>die</strong> sich als wirkliche Sprachentwicklung<br />
kaum denken lassen. 'Die Anhänger <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Erklärungen selbst empfinden oft <strong>das</strong> durchaus "Theoretische"<br />
ihrer Versuche. Wenn ich <strong>die</strong> Forschungsgeschichte hier nur in<br />
ihren Hauptmomenten habe charakterisieren wollen, so findet <strong>die</strong>s<br />
noch einen Gr<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s ich einen ganz neuen Weg<br />
einschlagen will, <strong>der</strong> uns, hoffe ich, zum Ziel führen wird.<br />
§ 34. Ich möchte jetzt meine I. TabelIe des ersten Abschnitts<br />
(§ 2) heranziehen. Sie weist ein geschlossenes System auf, wobei<br />
Präsens- <strong>und</strong> Präteritalstamm sich durch Ablaut unterscheiden. In<br />
<strong>der</strong> e-Gruppe liegt ein direkt aus dem Indogermanischen entstandener<br />
e-a-Ablaut (idg. e-o) vor. Die a-Gruppe ist als Gruppe nach<br />
ihrem VOl'kommen typisch germanisch <strong>und</strong> jünger als <strong>die</strong> e-Gruppe,<br />
was sich schon dadurch begreifen lässt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> germanische a<br />
sowohl aus idg. 0 als '3 <strong>und</strong> a hervorging 40).<br />
Diese Gruppe hat nur zwei Ablautstufen (got. 1. slahan, slahans ;<br />
2. slöh, slöhum) <strong>im</strong> Gegensatz zur e-Gruppe; <strong>die</strong> <strong>der</strong>en drei o<strong>der</strong> vier<br />
aufweist (got. 1. greipan; 2. graip; 3. gripum, gripans; got. 1. n<strong>im</strong>an;<br />
2. nam; 3. nëmum; 4. numans). Bei <strong>der</strong> e-Gruppe liegen <strong>system</strong>atisierte<br />
Überbleibsel indogermanischer Verhältnisse vor, bei <strong>der</strong> a<br />
Gruppe konnte - wenigstens teilweise - Anpassung an <strong>die</strong> germanischen<br />
Sprachbedürfnisse stattfinden. Doch gab es schon <strong>im</strong><br />
Indogermanischen hierfür Beispiele mit Perfekt ohne Numerusabstufung,<br />
wie lat. scdbo = scdbi sehen lässt 41). Wie sich <strong>im</strong> ersten<br />
Abschnitt herausstellte, liegt eine urgermanische Systematisierung<br />
<strong>der</strong> jüngeren a-Gruppe vor auf Gr<strong>und</strong> des folgenden Konsonantismus,<br />
<strong>die</strong> sich in <strong>die</strong>ser Hinsicht <strong>der</strong> älteren e-Gruppe gegenüberstellen<br />
lässt. Ein Blick auf meine TabelIe kann uns davon überzeugen.<br />
§ 35. In <strong>der</strong> lIl. Abteilung jener TabelIe blieb dennoch <strong>das</strong><br />
Problem des Präteritums. Das Gotische hat <strong>die</strong> Reduplizierung, <strong>das</strong><br />
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