das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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seheinliehsten hat <strong>das</strong> überlieferte leng si eh naeh dem Muster von<br />
held gerichtet. lch komme unten (§ 42) darauf zurück. Vergleiche<br />
noch, was Katara zu langan schrieb : "Wie bei holden <strong>und</strong> lallen ist<br />
auch hier vom kurzen e(i) auszugehen. Dieses ist <strong>der</strong> regelrechte<br />
Präteritalvokal <strong>im</strong> As., <strong>der</strong> sich bis in einige mo<strong>der</strong>ne M<strong>und</strong>arten<br />
erhalten hat. Daneben erscheint von Anfang an auflokal begrenztem<br />
Gebiete auch ie (Diphthong), <strong>das</strong> später (<strong>im</strong> Mnd.) häufig i geschrieben<br />
wird. i begegnet <strong>im</strong> Mnd. auch vielfach in Fällen, in<br />
denen es nicht auf ie zurückgeführt werden kann" 110).<br />
lm Althochdeutschen hat <strong>das</strong> Beispiel <strong>der</strong> ai-, ë-Verba über <strong>die</strong><br />
ganze Linie gesiegt: hialt, liang u. ä. Jedoch findet sich <strong>das</strong> alte e,<br />
wie <strong>im</strong> Altsächsischen, noch <strong>im</strong> Altfränkischen wie<strong>der</strong> lll).<br />
lm Altfriesischen sind <strong>die</strong> Verhältnisse ziemlich verworren, obschon<br />
auch hier <strong>der</strong> Kurzvokal mit Sicherheit nachzuweisen ist. Van<br />
Helten setzte überall <strong>die</strong> Kürze an (ej?:) 112): helt, helden, hildon,<br />
wildon, geng, gengin, gingen, leng. Zu bemerken ist, <strong>das</strong>s nach<br />
seiner Angabe <strong>die</strong> i-Formen hauptsächlich zum Rüstringer Dialekt<br />
gehören (Ausnahme ist <strong>das</strong> Fivelgoer gingen) 113), <strong>der</strong>, wie Van<br />
Helten selbst sagte, eine "Vorliebe für i, î statt e, ê" 114) hat. Es<br />
könnte hier also ein lokaler i-übergang vorliegen 115). Auf <strong>die</strong><br />
leng-Form u.ä. statt norm ales *Iing komme ich noch unten (§ 42)<br />
zurück.<br />
Hinweisend auf <strong>die</strong> neuostfriesisehen M<strong>und</strong>arten hat Siebs 116)<br />
dagegen für <strong>die</strong> meisten Präterita <strong>der</strong> a-Verba ë, ï angenommen.<br />
Bei leng, heng, geng schwankte er zwischen Länge <strong>und</strong> Kürze. In<br />
ben, bennon zu bonna <strong>und</strong> lorilelle (Optativ Präteritum) zu lalla sah<br />
auch er ein kurzes e. Falls hëld, hïld vorliegt, ist <strong>der</strong> Vokal vielleicht<br />
noch direkt auf eine Kürze zurückzuführen, weil schon <strong>im</strong> Altfriesischen,<br />
wie man oben gesehen hat, eine Dehnung von e, i z.B.<br />
voor einer Konsonantengruppe wie -ld eingetreten ist. Demgemäss<br />
findet sich bei Steller 117) woW hëld, hïld zu hälda, aber leng, ling zu<br />
lä, heng(hweng) zu hwä, geng, ging zu gän, ben, bennon zu bonna.<br />
Jedenfalls ist also auch hier <strong>die</strong> Kürze mit gutem Fug als pr<strong>im</strong>är<br />
anzusetzen.<br />
Aus dem Altenglischen ist für unsere Frage kein sicherer SChlUBS<br />
zu gewinnen. Die Orthographien sind <strong>und</strong> bleiben zweideutig. lst<br />
z.B. e kurz o<strong>der</strong> lang? Die Anglisten sind <strong>die</strong> sichere Antwort<br />
schuldig geblieben. Zwar ist vor best<strong>im</strong>mten Konsonantengruppen<br />
für <strong>die</strong> spätere Zeit mit Sicherheit eine Länge anzusetzen 118). Ebenso<br />
ist nicht mit Sicherheit zu erschliessen, ob man in Fällen wie<br />
heold, leold mit eo o<strong>der</strong> ëo zu tun hat 119).<br />
Man bemerke jedoch, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>s für <strong>die</strong> von mir gegebene Lösung<br />
des Problems <strong>der</strong> reduplizierenden Klasse gar nicht wichtig ist,<br />
weil e, eo, ë, ëo sich jedenfalls direkt auf <strong>die</strong> in <strong>der</strong> reduplizierenden<br />
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