das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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konservativen Charakter auf. Der urgermanische Vokalismus<br />
unmittelbar vor <strong>der</strong> e-a-Periode wird demnach <strong>im</strong> grossen Ganzen<br />
noch indogermanisch gewesen sein 7) . Wie man unten noch sehen<br />
wird, hat <strong>die</strong> strukturelle Analyse des germanischen Konsonantismus<br />
schon den konservativen Charakter des älteren Germanischen<br />
herausgestellt, <strong>und</strong> zwar gegen <strong>die</strong> frühere Ansicht, als liege mit dem<br />
Germanischen etwas ganz N eues <strong>und</strong> ein von dem Indogermanischen<br />
stark abweichen<strong>der</strong> Typus vor.<br />
§ 48. Dass auch <strong>der</strong> Zusammenfall von idg. ä <strong>und</strong> ö zur urgermanischen<br />
e-a-Periode zu rechnen ist, <strong>und</strong> vielleicht als gleichzeitig<br />
mit dem ähnlichen übergang in dem Kürzen<strong>system</strong> (idg. 0 <strong>und</strong> a zu<br />
a) angesetzt werden darf, erscheint mir <strong>die</strong> beste Lösung.<br />
Zwar hat man auf Gr<strong>und</strong> des bei Caesar vorkommenden Silva<br />
Bäcenis, wozu ahd. Buochunna (vgl. lat. !agus), noch angenommen,<br />
idg. ö <strong>und</strong> ä seien zur Zeit Caesars noch geschieden gewesen 8).<br />
Die Bedeutung <strong>der</strong> Bäcenis-Form für eine solche Annahme wurde<br />
bereits <strong>im</strong> vorigen Jahrhun<strong>der</strong>t von Hirt mit Recht bestritten;<br />
für ihn lag keltische Lautsubstitution für .. Böcenis vor 9). Dies ist<br />
sehr gut möglich, weil ö damals offen realisiert war. Die beste<br />
Formulierung findet sich jetzt bei Schwarz: "Da noch Caesar <strong>im</strong><br />
l.Jh.v.Ch. Bacenis für einen westdeutschen Wald schreibt, <strong>der</strong> um<br />
Fulda in späterer Zeit Buochunna < .. Bökonia "Buchenwald" heisst,<br />
ist <strong>im</strong> l.Jh.v.Ch. noch ein germ. Laut gesprochen worden, <strong>der</strong> <strong>im</strong><br />
Kelt. o<strong>der</strong> Lat. durch ä wie<strong>der</strong>gegeben werden konnte" 10).<br />
Vielleicht könnte man daran erinnern, <strong>das</strong>s ähnliche Vorgänge<br />
auch in an<strong>der</strong>en indogermanischen Sprachen wie z.B. <strong>im</strong> Balto<br />
Slavischen nachgewiesen worden sind 11), ab er viel ist m.E. daraus<br />
nicht zu ermitteln. Wichtiger scheint mir, was L. E. van Wijk<br />
inbetreff <strong>der</strong> Gleichzeitigkeit <strong>der</strong> übergänge o/a )a <strong>und</strong> ö/ä ) ö<br />
betont hat, nämlich : "Alles wijst erop, dat deze overgangen vroeg en<br />
gelijktijdig hebben plaats gehad; er zijn geen getuigenissen, <strong>die</strong> op<br />
een late overgang wijzen, terwijl de gelijktijdigheid voortvloeit uit<br />
de kelt. voorbeelden" 12).<br />
§ 49. Eine Charakterisierung <strong>der</strong> urgermanischen e-a-Periode<br />
werde ich erst nach einem Vergleich mit <strong>der</strong> folgenden Periode, <strong>der</strong><br />
gemeingermanischen, tiefer durchführen können.<br />
Was ist denn eigentlich gemeingermanisch, <strong>das</strong> best<strong>im</strong>mt nicht<br />
zur urgermanischen e-a-Periode gehört? Diese Frage ist nach allem,<br />
was ich in den ersten drei Abschnitten erörtert habe, sehr leicht zu<br />
beantworten. Die Anfänge <strong>der</strong> Umlautserscheinung (e B- i; 0 ~ u)<br />
gehören selbstverständlich nicht zur urgermanischen e-a-Periode,<br />
sind aber sicher gemeingermanisch; <strong>die</strong> Erscheinung bildet sich<br />
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