das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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I<br />
DIE FUNKTIONELLE GRUPPIERUNG DER SOG. STARKEN<br />
VERBA IM URGERMANISCHEN<br />
§ 1. Die germanisühen Verba werden seit J. Gr<strong>im</strong>m in eine<br />
starke <strong>und</strong> eine schwache Konjugation eingereiht. Bei <strong>der</strong> Behandlung<br />
<strong>der</strong> altgermanischen Dialekte werden <strong>die</strong> <strong>starken</strong> Verba<br />
gewöhnlich eingeteilt in eine ablautende Gruppe (Klasse I bis 6)<br />
<strong>und</strong> eine reduplizierende; hier macht man noch einen weiteren<br />
Unterschied "Zwischen reduplizierenden <strong>und</strong> reduplizierend-ablautenden<br />
Verba. Man erhält also sechs Klassen, zu denen <strong>die</strong> sog.<br />
reduplizierenden Verba hinzuzufügen sind, <strong>die</strong> man als <strong>die</strong> siebente<br />
Klasse betrachtet. Die ersten fünf Klassen gehören bekanntlich zur<br />
indogermanischen e-Reihe <strong>und</strong> zeigen <strong>im</strong> Urgermanischen eine<br />
<strong>system</strong>atische Einteilung auf sehr durchsichtiger Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong><br />
zwarnach<strong>der</strong> Art desdem Stammvokal folgenden Konsonantismus 1 ):<br />
1. e + i + Konsonant;<br />
2. e + tt + Konsonant;<br />
3. e + Liquida/Nasal + Konsonant o<strong>der</strong> e + doppelte Liquida/<br />
doppelter Nasal, gegebenenfalls auch doppelter Konsonant 11);<br />
4. e + Liquida/Nasal;<br />
5. e + Konsonant.<br />
'Vegen des einleuchtenden Charakters <strong>und</strong> <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Bekanntheit <strong>die</strong>ser Systematik in den ersten fünf Klassen brauchen<br />
hier keine Beispiele angeführt zu werden. Doch möchte ich ausdrücklich<br />
darauf hinweisen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se Klassen auf Gr<strong>und</strong> des<br />
Präsensvokals e <strong>und</strong> des dazu gehörenden Ablauts (e-a bzw. ei/ai,<br />
eu/au) ein synthetisches Bild, eine Gruppe bildeten: <strong>die</strong> urgermanische<br />
e-Gruppe. Dass e insbeson<strong>der</strong>e als Präsensvokal <strong>im</strong><br />
Urgermanischen auch <strong>im</strong> sog. Diphthong ei noch erhalten war, wird<br />
<strong>im</strong> fölgenden Abschnitt dargetan. In <strong>die</strong>ser Schrift spreche ich also<br />
von <strong>der</strong> (ur)germanischen e-Gruppe<strong>und</strong>, hinsichtlich weiterer<br />
Unterschiede innerhalb <strong>die</strong>ser Gruppe, auch von <strong>der</strong> (ur)germanischen<br />
ei-Reihe (z.B. <strong>im</strong> Gegensatz zur eu-Reihe), welche ich unten<br />
noch speziell aufführen werde. Für <strong>das</strong> Indogermanische mache ich<br />
keinen Unterschied von Gruppe <strong>und</strong> Reihe <strong>und</strong> behalte also <strong>die</strong><br />
Termini e-, ei-Reihe.<br />
Mit Rücksicht auf meine weitere Erörterung ist in <strong>der</strong> e-Gruppe<br />
noch ein untergeordneter Unterschied zu machen, je nachdem ein<br />
einziger Konsonant o<strong>der</strong> i/tt/ Liquida/Nasal + Konsonant, doppelte<br />
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