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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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lm Plural des Präteritums tritt eo, io auf wie <strong>im</strong> Singular, also<br />

leo/um, lio/un, obschon es <strong>der</strong> Regel nach (vor u <strong>der</strong> Folgesilbe)<br />

*liulum, -un sein sollte. Gerade wie oben kann man sagen: <strong>der</strong> sonst<br />

übliche Wechsel eo,ioJiu ist hier ausgeschaltet.<br />

Auch bei den a-Verba (<strong>der</strong> a-Gruppe) (§ 41) hat sich etwas übereinst<strong>im</strong>mends<br />

gef<strong>und</strong>en, sei es denn wie<strong>der</strong> in einer an<strong>der</strong>en Dialektgruppe.<br />

Vor -1Jg ist, wie man weiss, <strong>im</strong> Gemeingermanischen e zu ,i<br />

geworden. Deswegen sollte <strong>das</strong> Präterium leng in den altgermanischen<br />

Dialekten als ling reflektiert sein. Dies ist aber nicht <strong>im</strong>mer <strong>der</strong><br />

Fall. In <strong>der</strong> westlichen Gruppe tritt gewöhnlich e auf (ahd. liang ist,<br />

wie gesagt, analogisch nach dem Präteritalvokalismus <strong>der</strong> aio,<br />

ë-Verba). Diese Tatsache ist in ihrer Gesamtheit schon richtig erkannt<br />

<strong>und</strong> erklärt von Kems: "in W gmc. there appears to be a<br />

:;horough restoration of e-vocalism (on the analogy of type "held . .. ),<br />

"leng > OE leng (if so taken), OFrs leng (but also ling . .. ), OS leng,<br />

QHG (rare and archaic) leng" 124). lm Präteritum wurde also ein<br />

Wechsel eJi (heldJling) bei einer als verb<strong>und</strong>en gefühlten Verbalgruppe<br />

ausgeschaltet.<br />

So lässt sich zuerst feststellen, <strong>das</strong>s in den drei Fällen <strong>der</strong> "dunkle"<br />

Vokalismus gesiegt hat: an. jo (nicht jü), ahd. eo, io (nicht iu), as.<br />

usw. e (nicht i). Dieser Vokalismus kommt bekanntlich ebenso<br />

<strong>im</strong> Präsens <strong>der</strong> e-Gruppe vor, in <strong>der</strong> jedoch <strong>der</strong> betreffende Wechsel<br />

bei gleichen Bedingungen begegnet: an. (Inf.) bjOda, rjüla, ahd. biutu,<br />

beotames, as. geldan, 8pringan. Die Sache lässt sich möglicherweise<br />

erklären durch erhöhten Systemzwang bei geringerer Gebrauchsfrequenz<br />

des Präteritums; <strong>die</strong>ses Tempus wird bekanntlich erheblich<br />

weniger gebraucht als <strong>das</strong> Präsens 125). Auf <strong>die</strong>se Weise wird <strong>der</strong><br />

betreffende Gegensatz zwischen den beiden Tempora ganz natürlich<br />

aufgehoben. Ganz ähnlich kann <strong>der</strong> "feste" ai-Vokalismus <strong>der</strong><br />

gotischen Reduplikation (also wie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Präteritum!) erklärt<br />

werden 126).<br />

Die sog. Verba pura sollen noch für sich allein einer kurzen<br />

Erörtenmg unterzogen werden.<br />

§ 43.<br />

got.<br />

BIl.<br />

ahd.<br />

as.<br />

ae.<br />

afri.<br />

ë 1 -<br />

ë2 ( ei)<br />

Reduplizierung<br />

Formans aus Reduplizierung o<strong>der</strong> Bchwach<br />

Schwach; Reste <strong>der</strong> <strong>starken</strong> Konjugation<br />

sáian, obar-seu (einmal; weiter schwach sáida)<br />

säwan, sww, sëowon, säwen<br />

blä, blë<br />

wia. wë (auch Bchwach weide)<br />

Neben ë auch ï z.B, <strong>im</strong> RÜBtringer Dialekt<br />

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