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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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hätte nicht gleichmässig <strong>im</strong> ganzen Nord- <strong>und</strong> Westgermanischen<br />

gewirkt: e8 "erschlaffte" nämlich vom Norden nach Süden.<br />

Zur Erklärung des Nebeneinan<strong>der</strong> von ë <strong>und</strong> e hat man, ausgehend<br />

von ë, auch noch angenommen, <strong>das</strong>s ursprünglich <strong>die</strong> Kürze <strong>im</strong><br />

Singular, <strong>die</strong> Länge <strong>im</strong> Plural galt. Die Kürze war dann aus <strong>der</strong><br />

Länge vor Doppelkonsonanz entstanden. Später konnte Ausgleich<br />

stattfinden, entwe<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Kürze o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Länge hin 99).<br />

Sehr einleuchtend sind all <strong>die</strong>se Erklärungen nicht. Unabhängig von<br />

<strong>die</strong>sen Problemen stellt sich noch <strong>die</strong> Frage, woher <strong>das</strong> "vorliterarische"<br />

ë des Präteritums <strong>der</strong> a-Verba stammt. Auch hier hat man<br />

verschiedene Antworten gegeben. So z.B. haben Brugmallll 100) <strong>und</strong><br />

Karstien 101) Analogie nach den ai- <strong>und</strong> ë-Verba angenommen.<br />

Bei je<strong>der</strong> Erklärung hat man Hypothesen aneinan<strong>der</strong>gereiht <strong>und</strong><br />

lst doch <strong>im</strong>mer nur zu einem sehr problematischen Resultat gekommen.<br />

In dem von mir aufgestellten System wird <strong>die</strong> ganze<br />

Frage ohne Mühe gelöst: eist deutlich ursprünglich <strong>und</strong> wurde<br />

gesetzmässig i vor -1Jg; dabei kounte in den Dialekten Ausgleich<br />

auftret.en. Das produktive ë 2 wurde bei den a-Verba (z.B. ia <strong>im</strong><br />

Althochdeutschen) analogisch eingeführt 102). Dialektisch (z.B. <strong>im</strong><br />

Altfriesischen, Altenglischen) trat (später) Dehnung vor Konsonantengruppen<br />

wie -ld auf, wodurch hier <strong>die</strong> Länge in eine begünstigte<br />

Lage versetzt wurde 103). Wir können jetzt meine Erklärung am<br />

Material nachprüfen.<br />

Im Altnordischen liegt best<strong>im</strong>mt kurzes e vor. In gekk (*ging) 104),<br />

gingam hat lautgesetzlicher übergang zu i vor -1Jg stattgef<strong>und</strong>en;<br />

<strong>das</strong> spätere gengom stellt, wie schon allgemein zugegeben wurde,<br />

vokalische Nachbildung des Singulars gekk dar.<br />

Im Altschwedischen geht hwlt, hiolt deutlich zurück auf e; dabei<br />

ist <strong>der</strong> Vokalismus <strong>der</strong> zweiten Form vom Plu ral in den Singular<br />

herübergenommen 105).<br />

Im Altsächsischen ist e<strong>der</strong> durchaus normale Vokalismus (z.B.<br />

held, heldun, leU, lellun, leng, lengun) 106), was noch aus den heutigen<br />

M<strong>und</strong>arten klar hervorgeht. Zu lallan sagte Katara: "Als Ausgangspunkt<br />

für <strong>die</strong> mannigfachen Präteritalvokale von lallen ist<br />

neben voras. kurzem e wohl auch eiu ê wie bei den Verben auf einfache<br />

Konsonanz anzusetzen, obgleich <strong>die</strong> Länge in <strong>der</strong> ältesten<br />

Zeit nicht in Erscheinung tritt. Beide Laute erscheinen entwe<strong>der</strong><br />

erhalten o<strong>der</strong> als lautgesetzlich weiterentwickelt in den jüngeren<br />

Perioden, vielfach bis in <strong>die</strong> heutigen M<strong>und</strong>arten" lO7). Daneben<br />

tritt auch as. ie in lieng u.ä. auf nach Analogie <strong>der</strong> ai-, ë-Verba<br />

(as.: ë-, ä-Verba) (wie <strong>im</strong> Althochdeutschen), wie auch Holthausen<br />

108) ann<strong>im</strong>mt; <strong>die</strong>s lieng könnte später wie<strong>der</strong> gekürzt sein <strong>und</strong><br />

dafür trat nachher gelegentlich auch V-, linc- mit i auf 109). Zwar<br />

findet sich <strong>im</strong> Altsächsischen kein *Iing, son<strong>der</strong>n leng; am wahr-<br />

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