das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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Wenn aucQ hier deutlich als ältere Präteritalbildung <strong>die</strong> Reduplikation<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ablautende VokalislDus e 2 vorliegt, so haben sich<br />
in den jüngeren Systemen <strong>der</strong> altgermanischen Dialekte wie<strong>der</strong><br />
Verschiebungen eingef<strong>und</strong>en. Man wird auch hier mit übernahme<br />
von bzw. Zusammenfall mit eu-Präterita zu rechnen haben. Es<br />
scheint sogar, wie aus an. sera hervorgeht, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> neue Prinzip des<br />
jüngeren Ablauts gegenüber dem älteren <strong>der</strong> Reduplizierung sich<br />
bei <strong>die</strong>sen Verba <strong>im</strong> Nordgermanischen nicht ganz durchsetzen<br />
konnte. Dies ist jedoch verständlich. Die gegenüber dem neuen<br />
Prinzip <strong>im</strong> Nord- <strong>und</strong> Westgermanischen allmählich sich vollziehende<br />
Auflösung <strong>der</strong> Reduplizierung liess <strong>das</strong> Nordische *sezö unberührt,<br />
wahrscheinlich weil man darin schon damals nicht eine<br />
reduplizierte Form mehr erkannte, son<strong>der</strong>n eine Art Ableitung, in<br />
<strong>der</strong> (e)zö ((e)ra) als Präteritalformans betrachtet wurde. Im Altnordischen<br />
erweist <strong>die</strong>ses Formans sich als produktiv wie aus nüa, nera,<br />
gnüa, gnera, slä, slera (slera, slerom, slerom; normal släjslö usw.)<br />
u.a. folgen dürfte 127). Man hat also in <strong>die</strong>sem Fall <strong>im</strong> Altnordischen<br />
mit einer Art Suffixierung zu tun, <strong>im</strong> Gegensatz zum Gotischen,<br />
wo eine wirkliche Reduplizierung (saisö) vorliegt. Im Altnordischen<br />
kommen ausserdem schwache Formen, auch bei sä 128) vor, was hier<br />
zu <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Reduplizierung als funktioneller Präteritalbildung<br />
völlig st<strong>im</strong>mt.<br />
Auch <strong>im</strong> Althochdeutschen sind <strong>die</strong>se Verba in <strong>die</strong> schwache<br />
Konjugation übergegangen, · nur <strong>das</strong> starke Partizip von bläan,<br />
z.B. in ziplähanner, ist noch vorhanden 129).<br />
Das Altfriesische bewahrt wahrscheinlich den ursprünglichen<br />
Präteritalvokal des neuen Prinzips e (e 2 ), <strong>und</strong> <strong>die</strong>s hat nichts<br />
Verwun<strong>der</strong>liches, da in <strong>die</strong>sem Dialekt e (i) als Präteritalvokalismus<br />
<strong>der</strong> sog. reduplizierenden Klasse sich siegreich durchgesetzt hat.<br />
Man hat nicht nur heta, het (hit), leta, let (lit), son<strong>der</strong>n auch hläpa,<br />
hlep (hlip) , möglicherweise hälda, held (hild) u.a., zu denen blä, bIe,<br />
wia, we, schön st<strong>im</strong>men. Der übertritt zur schwachen Konjugation<br />
(z.B. weide 130) bei wia) zeigt eine bereits aus den an<strong>der</strong>en Dialekten<br />
bekannte Tendenz.<br />
Das Altsächsische, Altenglische <strong>und</strong> weiter <strong>das</strong> Mittelnie<strong>der</strong>ländische,<br />
<strong>das</strong> u.a. Karstien 131) auch herangezogen hat, möchte ich zusammennehmen,<br />
weil sich hier eine gleichlaufende Entwicklung<br />
offenbart. Im Altsächsischen liegt bei säian als starkes Präteritum<br />
nur obar-seu "super-seminavit" vor; weiter ist <strong>das</strong> Verb schwach 132).<br />
Im Altenglischen hat man bläwan, bleow, cnäwan, eneow, mäwan,<br />
meow, säwan, seow uSW. , also mit eo-Vokalismus (d.h. dem altenglischen<br />
Vertreter des alten eu) , wie gewöhnlich <strong>die</strong> Handbücher m.E.<br />
richtig annehmen, obschon ich <strong>die</strong> dabei angeführten Gründe nicht<br />
<strong>im</strong>mer billigen kann. Neben eo tritt auch e auf: oncnew, -on, sewe<br />
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