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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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urnord. zeit in iu übergegangen ist, wofern <strong>die</strong>se entwicklung nicht<br />

von einem in <strong>der</strong> folgenden silbe stehenden a o<strong>der</strong> ö verhin<strong>der</strong>t<br />

wurde" (9). Sein Auseinan<strong>der</strong>halten des eu, des "einfachen" e <strong>und</strong> ausserdem<br />

noch des ei, van dem er <strong>die</strong> Monophthongierung zu i als späturgermanisch<br />

ansetzte 60), ist jedenfalls als verfehlt zu bezeichnen.<br />

§ 22. Die Kocksche Suggestion einer möglichen Wirkung <strong>der</strong><br />

dunkien Vokale bei <strong>der</strong> eu-Spaltung gibt uns einen guten Anknüpfungspunkt.<br />

Man kann ~ich in <strong>der</strong> Tat fragen, ob <strong>im</strong> Gegensatz zum<br />

verengenden i usw. <strong>der</strong> Folgesilbe zu gleicher Zeit nicht etwa cin<br />

dunkler Vokal in <strong>der</strong>selbcn Stellung eine wi<strong>der</strong>strebende Wirkung<br />

ausgeübt hat. Hier stellt sich als 0 <strong>die</strong> Frage des sog. a-Umlauts.<br />

)1an hat sich schon früh mit <strong>der</strong> Chronologie <strong>die</strong>ser Erscheinung<br />

beschäftigt, <strong>und</strong> auch <strong>die</strong>se hat Schwierigkeiten gemacht. Man hat<br />

File sowohl als urgermanisch (gemeingermanisch) 61) wie als einzeldialektisch<br />

betrachten wollen 62). Der bedeutendste Verfechter <strong>der</strong><br />

Theorie des Einzeldialektisch-seins ist auch Kock gewesen 63). Man<br />

kann gegen seine Auffassung <strong>die</strong> gleichen Einwände erheben wie<br />

oben bei <strong>der</strong> hetreffenden Erörterung des i-Umlauts. Hier ist er<br />

jcdoch bei seinen Schlüssen etwas vorsichtiger gewesen, hat er<br />

<strong>die</strong>scn Aufsatz doch einige Jahre var dem über den i-Umlaut<br />

geschrieben. Sa sagte er: ,,1ch will unten darzulegen versuchen,<br />

<strong>das</strong>s nach dem zeugnis <strong>der</strong> an. sprachen eine solche generelle regel<br />

in urgerm. zeit nicht gegolten hat. Dass wirklich <strong>der</strong> a-umlaut unter<br />

gewissen bedingungen in einer sehr frühen periode <strong>der</strong> urnord.<br />

sprache (vielleicht sogar in urgerm. zeit) eingetreten ist, lehren einige<br />

beispiele des fl-umlauts in den urnord. runeninschriften" 64).<br />

Die a-Umlautserscheinung kommt woW <strong>im</strong> Nord- <strong>und</strong> Westgermanischen<br />

var, ist abel' sehr unregelmässig vertreten, so <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

ganze Sache ziemlich verwarren erscheint. Der a-Umlaut von i muss<br />

selbstverständlich in Zusammenhang gesehen werden mit dem von<br />

1~. Beide sind wohl als gleichzeitig anzusetzen, denn sie folgen einer<br />

gleichen Tendenz, obschon <strong>die</strong>se sich dennoch bei u konsequenter<br />

durchgesetzt hat als bei i. Der letzte Vorgang ist nul' in einigen<br />

Wörtern a<strong>der</strong> Stämmen (z.B. ahd. ae. mnd. mnI. nest, idg. *nizdos,<br />

lat. nidus; vg!. an. nedml) allgemein verbreitet.<br />

Für <strong>das</strong> Urnordische gilt; u ist zu 0 geworden "VOl' einem a a<strong>der</strong><br />

o (<strong>das</strong> <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> UTnord. Zeit zu a wurde) <strong>der</strong> folgenden Silbe,<br />

ausser wenn jodel' Nasal + Konsonant dazwischen stand. Allerdings<br />

zeigte sich sehr bald Vermengung, <strong>und</strong> auf den Runeninschriften<br />

steht oft u, wo 0 stehen sollte <strong>und</strong> umgekehrt" 65). Es gibt alte<br />

Bcispiele mit 0: H oltifaR, P ersonenname, horna, Akkusativ Singular<br />

Neutrum, Goldenes Horn van Gallehus, Schleswig [± 400]; dohtriR,<br />

Mehrzahl, Stein van Tune [ ± 400] 66). Van dem paralleien über-<br />

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