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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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Nord- <strong>und</strong> Westgermanische einen neuen Ablaut, mit noch einigen<br />

Resten <strong>der</strong> Reduplizierung. Auf Gr<strong>und</strong> des einst<strong>im</strong>migen Zeugnisses<br />

des Nord- <strong>und</strong> Westgermanischen hat man als Vokalismus dafür<br />

schon lange ë 2 (bei ai), eu, eo (bei au) <strong>und</strong> e o<strong>der</strong> ë 2 (bei a) erkannt.<br />

"Es gibt also einen Typus mit ë 2 , einen mit eu, eo, einen dritten mit<br />

e, bei dem dann ë 2 eingeführt wurde", sagte Hirt 42) sehr richtig ;<br />

<strong>das</strong>s ë2 <strong>im</strong> letzten Fall neben e wirklich sek<strong>und</strong>är sei, wird sich unten<br />

(§ 41) noch deutlich herausstellen. 0ben habe ich, unter best<strong>im</strong>mten<br />

Bedingungen, ë 2 aus ei hergeleitet ; <strong>das</strong>selbe gilt von eu, eo für altes<br />

eu <strong>und</strong> e für altes e, <strong>im</strong> letzten Fall wenn nicht Nasal + Konsonant<br />

dazwischen stand. Jedenfalls geht <strong>die</strong> Reihe ë 2 /eu(eo)/e (<strong>die</strong> wie<br />

gesagt, neb en ï/iu/i steht) vor <strong>der</strong> e-Spaltung zurück auf ei/eu/eo<br />

Meine TabelIe zeigt aber gerade den Zustand vor <strong>der</strong> betreffenden<br />

Spaltung; sonst würde in <strong>der</strong> e-Gruppe auch kein ei/eu/e vorliegen,<br />

sondem i/iu usw. Die TabelIe, insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> lIl. Abteilung ist<br />

also folgen<strong>der</strong>massen auszufüllen:<br />

e-Gruppe<br />

a-Gruppe<br />

Nord-, West-<br />

Gotisch<br />

germanisch<br />

1. eijaijiji 1. ai j ei Reduplikation,<br />

ohne Ablaut<br />

2. eu / au / u / u 2. au / eu<br />

3.<br />

I el/al en /I{ul) -+ ul usw_<br />

usw_ 3.<br />

I<br />

(u = Vokalrest unbest<strong>im</strong>mter Farbe)<br />

al j el usw.<br />

an usw_<br />

Man bekommt also den merkwürdigen Zustand, daas <strong>die</strong> e- <strong>und</strong><br />

a-Gruppen einan<strong>der</strong> gegenüberstehen, aber in entgegengesetzter<br />

Richtung. Der Vokalismus, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> e-Gruppe <strong>im</strong> Präsens fungiert,<br />

begegnet in <strong>der</strong> a-Gruppe <strong>im</strong> Präteritum <strong>und</strong> umgekehrt. In <strong>der</strong> alten<br />

e-Gruppe haben wir verschiedene indogermanische Ablautstufen,<br />

in <strong>der</strong> jüngeren a-Gruppe, mit Ausnahme von einzelnen weiter zur<br />

Sprache kommenden Fällen, nur zwei (ai/ei; au/eu; ale), was <strong>im</strong><br />

germanischen System (vgl. den a-ö-Ablaut), wie oben schon gesagt,<br />

funktionell durchaus verständlich ist.<br />

§ 36_ Zum völligen Begreifen <strong>die</strong>ser Verhältnisse sollte man jetzt<br />

<strong>das</strong> Problem in Einzelheiten untersuchen. Es haben sich also bereits<br />

<strong>im</strong> Urgermanischen in <strong>der</strong> reduplizierenden Klasse zwei Bildungsprinzipien<br />

des Präteritums herausgebildet(ich lasse vorläufig <strong>die</strong><br />

ë- <strong>und</strong> ö-Gruppen ausser Betracht):<br />

1. ein neuer a-e-Ablaut, den man <strong>im</strong> Nord- <strong>und</strong> Westgermanischen<br />

wie<strong>der</strong>findet;<br />

2. Reduplikation (ohne Ablaut), <strong>die</strong> <strong>system</strong>atisch <strong>im</strong> Gotischen<br />

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