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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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re <strong>die</strong> Stelle des zu ö verwandelten idg. ä einnehmen. Das bereits in<br />

gemeingermanischer Zeit aus ei, in <strong>der</strong> Stellung ei+n+h entstandene<br />

ä war damals noch nasaliert <strong>und</strong> ist demnach am besten für jene<br />

Zeit als kombinatorische Variante des kurzen a zu betrachten 4).<br />

§ 12. Vor allem soUte man hier <strong>die</strong> intern-germanischen<br />

Verhältnisse <strong>und</strong> Tatsachen in Betracht ûehen, denen man in den<br />

bisherigen Erklärungsversuchen des ë 2 lei<strong>der</strong> allzu wenig Rechnung<br />

getragen hat. Mit Ausnahme von einem sind alle früheren Erklärungsversuche<br />

als offenbare Missgriffe schon wi<strong>der</strong>legt worden <strong>und</strong><br />

hier fernzuhalten 5).<br />

Diejenige Erklärung, <strong>die</strong> sich bis jetzt erhalten hat - sei es für<br />

manchen auch nur als Arbeitshypothese - gab Jellinek, <strong>der</strong> ë2 aua<br />

idg. ëi herrühren liess 6). Seine Hypothese fand eine Stütze bei <strong>der</strong><br />

Brugmannschen Theorie betreffs des ë 2 aus idg. ëi in <strong>der</strong> nord- <strong>und</strong><br />

westgermanischen sog. reduplizierenden Klasse 7). Diese Theorie<br />

wird noch <strong>im</strong> folgenden Abschnitt zur Sprache kommen. Zunächst<br />

möchte ich hier Jellineks Argumentierung erörtern.<br />

Den an<strong>der</strong>en phantasiereichen Erklärungsversuchen steIlte J ellinek<br />

<strong>die</strong> wirklich positive Tatsache gegenüber, <strong>das</strong>s ë 2 in verschiedenen<br />

FäIlen neben l steht (~ot. hër gegenüber h<strong>im</strong>ma, hina; ahd. stiega<br />

gegenüber stiga usw.). Jellinek schlass demnach aus guten Gründen:<br />

"Es scheint also, <strong>das</strong>s man germ. ê 2 als einen ablaut <strong>der</strong> ei-reihe zu<br />

betrachten hat" 8). Der Begriff "Ablaut" hat ihn aber zum Folgenden<br />

geführt: "Es fragt sich nun welche stelle nahm ê 2 in <strong>der</strong> eireihe<br />

ein? Aus <strong>der</strong> vergleichung van ags. hér <strong>und</strong> ]xÉr, d.i. germ.<br />

hë 2 r <strong>und</strong> pë 1 r, scheint sich zu ergeben, <strong>das</strong>s einem ê 1 <strong>der</strong> ejo-reihe<br />

ein ê 2 <strong>der</strong> ei-reihe entspricht. Daraus scheint weiter zu folgen, <strong>das</strong>s<br />

ê 2 <strong>im</strong> germ. aus ëi entstanden ist" 9).<br />

Diese scheinbar bündige Beweisführung ist jedoch falsch <strong>und</strong><br />

fusst auf einer rein theoretisch en Gr<strong>und</strong>lage. Mit <strong>der</strong> Annahme von<br />

ë 2 aus idg. ëi wird zu gleicher Zeit <strong>das</strong> Problem des Weiterlebens <strong>der</strong><br />

sog. indogermanischen Langdiphthonge <strong>im</strong> Germanischen gestellt.<br />

Jellinek erkannte zwar <strong>die</strong> Schwierigkeiten gerade, worauf er selbst<br />

hinwies, weil Schmidts damals schon erschienene Ausführungen 10)<br />

über <strong>die</strong> Langdiphthonge nicht zu Gunsten jener Lösung sprachen.<br />

Es ist wohl begreiflich, <strong>das</strong>s man gegen sie yon varnherein Bedenken<br />

gehegt hat <strong>und</strong> noch vierzig J ahre später Hirt folgendes, richtiges<br />

Urteil über sie bringen konnte: "für ëi ist <strong>im</strong> Germ. wenig Raum,<br />

da es wohl schon <strong>im</strong> ldg. zu ë geworden ist <strong>und</strong> sich <strong>die</strong>ses ë nicht<br />

von dem ursprünglichen ë unterscheidet. Vgl. g. létan, ahd. läzzan:<br />

lito léidz'u . .. Man müsste also annehmen, <strong>das</strong>s sich <strong>der</strong> Diphthong<br />

ëi in einigen Fällen erhalten hat o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Germ. neu entstanden ist.<br />

Anhaltspunkte dafür haben wir nicht. lch hege daher gegen <strong>die</strong>se<br />

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