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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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gruppe darstellt, nl. e +y,. Wenn e in eu phonologisch selbständig<br />

ist, dann muss es <strong>die</strong>s auch in ei (= e + i) sein. Meine obige Annahme<br />

- als Arbeitshypothese - einer einheitlichen Entwicklung<br />

des e in eijeuje bekommt hierdurch eine feste Gr<strong>und</strong>lage.<br />

§ 21. Zur Zeitbest<strong>im</strong>mung des bedingten e-i-überganges sind<br />

wohl noch einige Punkte zu erörtern. Dass eu > iu <strong>und</strong> e > i vor<br />

i, i <strong>der</strong> Folgesilbe allgemein verbreitet ist, wenn man <strong>die</strong>s vorläufig<br />

für <strong>das</strong> Vorgotische auch ann<strong>im</strong>mt, weist allerdings auf <strong>die</strong> gemeingermanische<br />

Periode hin.<br />

Die Idee eines frühen, d.h. gemeingermanischen bzw. urgermanischen<br />

übergangs vor i, j <strong>der</strong> Folgesilbe, wenigstens be<strong>im</strong> "einfachen"<br />

e > i, ist schon <strong>im</strong> vorigen Jahrhun<strong>der</strong>t aufgekommen 44) .<br />

Im Anschluss an eine Ausführung Bugges (6) hat Kock (6) gegen<br />

<strong>die</strong>se Annahme Kritik erhoben. Seitdem ist <strong>der</strong> Gedanke des<br />

Einzeldialektisch-seins des betreffenden Vorgangs wie<strong>der</strong>holt übernommen<br />

o<strong>der</strong> verteidigt worden, so neulich noch von Schwarz 47).<br />

Man muss aber <strong>im</strong> Gedächtnis behalten, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Diskussion bereits<br />

von vornherein getrübt worden ist, weil man manchmal nur mit<br />

zwei Sprachschichten gerechnet hat, nämlich Urgermanisch <strong>und</strong><br />

einzeldialektisch, <strong>der</strong>en Grenzen ausserdem von den verschiedenen<br />

Forschern sehr ungleich gezogen werden. Daher erscheint mir <strong>die</strong><br />

Streitfrage in einzelnen Fällen als eine rein terminologische. Im<br />

Gr<strong>und</strong>e handelt es sich darum, ob <strong>der</strong> betreffende Vorgang, wenigstens<br />

in seinem Ansatz, einem mehr o<strong>der</strong> weniger einheitlichen<br />

Germanischen o<strong>der</strong> den Einzeldialekten zuzuschreiben sei. Die<br />

letzte Ansicht, welche Kock anscheinend für <strong>die</strong> richtigere hält,<br />

ist m.E. abwegig. F:ür <strong>die</strong>sen war "<strong>die</strong> herrschende auffassung<br />

betreffs <strong>der</strong> entwicklung von e zu i vor i, i unhaltbar ... ; <strong>die</strong> entwicklung<br />

kann nicht urgerm. gewesen <strong>und</strong> nicht gleichzeitig in<br />

allen wörtem eingetreten sein, wo sie in den altn. literatursprachen<br />

vorliegt" (8). Dazu wies er hin auf <strong>die</strong> altnordischen Präterita<br />

hleda (·hlewiáO-) zu hl'fija <strong>und</strong> 8ëda (·8ewidö-) zu ·8'fija, wo ein e vor i<br />

<strong>der</strong> Folgesilbe also nicht zu i geworden ist.<br />

Auch <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> "Wenden" wurde herangezogen; bei Vindr<br />

kommt <strong>der</strong> Genitiv Venda vor, wenn auch <strong>der</strong> Genetiv Vinda geläufiger<br />

ist; Venedi bei Plinius <strong>und</strong> -Veneti bei Tacitus wurden ebenfalls<br />

erwähnt. Auch <strong>der</strong> verschiedene Male begegnende runennordische<br />

Personenname ErilaR wurde als Zeuge vorgeführt. Für Kock<br />

stellte sich <strong>die</strong> Sache sehr einfach, "wenn man für <strong>die</strong> entwicklung<br />

von e zu i zwei getrennte perioden ann<strong>im</strong>mt, <strong>die</strong> den beiden für<br />

den ('gewöhnlichen') i-umlaut <strong>der</strong> gutturalen vocale in den altn.<br />

sprachen entsprechen" 49).<br />

Seine Beschreibung <strong>der</strong> nordischen Tatsachen hat in ihrer<br />

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