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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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Altnordischen, ist <strong>die</strong>s nicht wahrscheinlich zu machen. Ausserdem<br />

ist es durchaus unannehmbar, wie man oben gesehen hat, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

indogermanischen Langdiphthonge sich <strong>im</strong> Germanischen so lange<br />

erhalten haben. lm folgenden Abschnitt, bei <strong>der</strong> Erörterung <strong>der</strong><br />

reduplizierenden Verba, werde ich Gelegenheit finden, mich weiter<br />

mit den von Brugmann <strong>und</strong> Boer gestellten Problemen auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Schwächen des Jellinekschen "Postulats"<br />

ë 2 < ëi scheint es mir nicht mehr erwünscht, damit weiter zu arbeiten,<br />

urn so mehr weil <strong>der</strong> urgermanische Vokalismus selbst eine ungezwungene<br />

Erklärung des ë 2 zu geben vermag. Jellineks Ausgangspunkt,<br />

<strong>das</strong>s ë 2 zur éi-Reihe gehöre, ist jedoch beizubehalten <strong>und</strong><br />

wird weiter unten noch eine völlige Best,ätigung finden.<br />

§ 18. Oben (§ 10) wurde festgestellt, d;3,sS man mit vier sog. urgermanischen<br />

Diphthongen zu rechnen hat, nämlich ei, eu, ai, au; gleichzei<br />

tig wurde auf eine möglicherweise gleichläufige Entwicklung<br />

hingewiesen, nämlich ei> i, eu> iu <strong>und</strong> e > i, in den beiden letzten<br />

Fällen bedingt, be<strong>im</strong> übergang ei> i allgemein durchgeführt, wie<br />

man ann<strong>im</strong>mt. Neben <strong>das</strong> letzte habe ich indessen ein Fragezeichen<br />

gesetzt. Eine Einsicht in <strong>die</strong> Entwicklung des eu ist hier von<br />

grossem Gewicht.<br />

Zuerst hebe ich ausdrücklich hervor, was sich aus <strong>der</strong> obigen<br />

Erörterung schon herausgestellt hat, <strong>das</strong>s man <strong>die</strong> urgermanischen<br />

Diphthonge als Paare zu sehen hat <strong>und</strong> zwar ei/eu einerseits, ai/au<br />

andrerseits. Schon in chronologischer Beziehung ist ein Unterschied<br />

zwischen <strong>die</strong>sen Paaren durchzuführen, indem sich <strong>das</strong> erste Element<br />

in ei/eu deutlich in einer älteren Peria,de bewegt als in ai/au;<br />

<strong>die</strong> zwei letzten Diphthonge sind für <strong>die</strong> hi.er gestellte Frage nicht<br />

wichtig, <strong>und</strong> wir können sie hier somit a,usser Betracht lassen.<br />

§ 19. Wie ist <strong>der</strong> urgermanische eu-Diphthong in den altgermanischen<br />

Dialekten vertreten ~ lch gebe zuerst <strong>die</strong> Regeln, wie<br />

sie aus den Handbüchern hervorgehen. Unten werde ich versuchen,<br />

<strong>die</strong> Entwicklung für <strong>die</strong> uns interessierenden älteren Schichten,<br />

nämlich <strong>das</strong> Ur- <strong>und</strong> Gemeingermanische, <strong>im</strong> s',trukturellen Sinne<br />

zu interpretieren. Der eu-Diphthong erscheint <strong>im</strong> ältesten Urnordischen<br />

als iu (vor i, u <strong>der</strong> Folgesilbe <strong>und</strong> anscheinend auch<br />

vor R) <strong>und</strong> als eu (in an<strong>der</strong>en Fällen). Beispieie' dafür sind oben<br />

(§ 10) erwähnt. lm Altnordischen findet sioh 'fi vor i, j <strong>der</strong> Folgesilbe<br />

<strong>und</strong> vor r (R), <strong>und</strong> weiter gibt es eine Spaltung jüfjö, <strong>die</strong> sich<br />

auf Gr<strong>und</strong> des folgenden Konsonantismus herausgebildet hat, <strong>im</strong><br />

allgemeinen jü vor p , f<strong>und</strong> k, g (krjüpa, ljüga) ulld jö in an<strong>der</strong>en<br />

Fällen (bjöda, hljömr, jJjö) 29).<br />

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