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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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silbe: thiorna, riomo, thionost; vor w (wenn a, e, 0 in <strong>der</strong> Folgesilbe<br />

steht o<strong>der</strong> gestanden hat) eu: treuwa, hreuwan; bei den sog. reduplizierenden<br />

Präterita kommt durchaus übereinst<strong>im</strong>mend vor: steot,<br />

hliop, hriop <strong>und</strong> heu (Hildebr. heuwun; vgl. ahd. hiowun) bei<br />

hauwan 64).<br />

Im Althochdeutschen steht für eu sowohl in <strong>der</strong> sog. reduplizierenden<br />

Klasse wie an<strong>der</strong>swo eo,io, ia, ie. So ist z.B. hlaulan,<br />

loulan, (h)ruolan, stözan, Präteritum leo/, lio/, riol; liel, stiez (z.B. bei<br />

Notker); lia/, rial (bei Otfrid) völlig <strong>im</strong> Einklang mit beotan, biotan,<br />

leob, liob; bieten, lied (z.B. bei Notker); biatan, liab (bei Otfrid); <strong>der</strong><br />

oberdeutschen Regel gemäss kommt hier in beiden Fällen normal iu<br />

vor (Präteritum <strong>der</strong> sog. reduplizierenden Klasse: liul; vgl. Infinitiv<br />

<strong>der</strong> e-Gruppe: liugan) 66). Im Plural steht jedoch eo, io wie <strong>im</strong> Singular,<br />

also leolum, liolum, wo <strong>der</strong> Regel nach (vor u) liulum, -un zu erwarten<br />

wäre (vgl. biutu, beotamës). Hier findet kein Wechselinnerhalb<br />

<strong>der</strong> Flexion statt. Ein eventuelles iu des Plurals konnte sonst noch<br />

ein konkurrierendes u (vgl. mhd. luffen <strong>und</strong> unten 2.) neben sich<br />

haben, wodurch seine Position abgeschwächt wurde. Ausserdem ist<br />

<strong>die</strong> Durchführung eines einzigen Vokalismus in dem weniger als <strong>das</strong><br />

Präsens ge brauchte Präteritum begreifiich. Dies werde ich noch unten<br />

(§ 42), mit an<strong>der</strong>en Beispielen, besser begründen können. Jedenfalls<br />

ist auch "<strong>der</strong> Wechsel zwischen eo(io) <strong>und</strong> iu . .'. in <strong>der</strong> Nominaldeklination<br />

ausgeglichen, so <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Vokal des Nomin. durchgeht,<br />

ohne Rücksicht auf den Endungsvokal, z.B. diota, D. Sg. diotu; giozo<br />

G. giozun . .. Auch in <strong>der</strong> Ableitung zeigt sich vereinzelt Anlehnung<br />

an <strong>das</strong> Stammwort, z.B. elidheodigün Is." 66).<br />

2. Einige Schwierigkeit können <strong>die</strong> an. Präterita hljöp (hlaupa),<br />

jök (auka) machen. Hätte man doch hier gesetzmässig ""hljüp, ""jük<br />

haben sollen, da urgerm. eu vor p, I <strong>und</strong> k, g <strong>im</strong> Altnordischen<br />

als jü erscheint. Diese Regel findet sich gut ausgebildet bei alleinstehenden<br />

Wörtern; allein es braucht uns nicht zu verwun<strong>der</strong>n,<br />

<strong>das</strong>s sie durchkreuzt wird, wenn <strong>der</strong> Vokalismus <strong>die</strong>ser Wörter<br />

unter irgendeinem Systemzwang steht, wie z.B. in einer Verbalklasse.<br />

Stand doch auch hlaupa, auka neben ausa mit normalem<br />

Präteritum jÖ8; vgl. noch bjö, hjö 67). Hier hat sich ein Präteritalvokalismus<br />

jö durchgesetzt, <strong>und</strong> es ist allerdings nicht nötig, zur<br />

Erklärung <strong>der</strong> hljöp- <strong>und</strong> jök-Formen einen urnordischen· Unterschied<br />

ëujeu zu konstruieren 68), o<strong>der</strong> seine Zuflucht zu kontrahierten<br />

Formen zu nehmen, obgleich <strong>das</strong> letzte in einem Fall wie jök zwar<br />

noch möglich wäre 69). übrigens gibt es noch an<strong>der</strong>e Ausnahmen<br />

WIe . Z'o!c'. u an. PlO J.,;-t r" D' Ie b" 70) •<br />

Man braucht doch nicht jede ähnliche Durchbrechung einer<br />

Regel mit verschiedener Herkunft des betreffenden Vokalismus zu<br />

erklären. 80 kommt <strong>im</strong> Gotischen in <strong>der</strong> ReduplikatiollBsilbe<br />

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