das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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Allgemeinheit <strong>die</strong>ser Erscheinung <strong>und</strong> auch des <strong>im</strong> vorig en Abschnitt<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Entwicklung von eu zu iu Ermittelten, ist<br />
sie schon in <strong>die</strong> gemeingermanische Periode zu verlegen.<br />
Im ganzen nord- <strong>und</strong> westgermanischen Gebiet ist <strong>der</strong> übergang<br />
von eu zu iu bedingt vam i, i <strong>der</strong> Folgesilbe, aber <strong>im</strong> Urnordischen,<br />
Althochdeutschen (mit oberdeutscher Durchbrechung) <strong>und</strong> Altsächsischen<br />
steht iu für altes eu nicht nur var i, i, son<strong>der</strong>n auch var<br />
u <strong>der</strong> Folgesilbe. Der übergang vor u hat also nur eine beschränkte<br />
geographische Verbreitung, weil er jünger ist, wie man unten<br />
(§ 24) noch bestät~gt findet.<br />
§ 20. Es soli jetzt noch <strong>die</strong> Entwicklung des "einfachen" e zu<br />
·i herangezogen werden, wobei sich ein treffen<strong>der</strong> Parallelismus mit<br />
eu-iu tatsächlich konstatieren lässt.<br />
Man weiss, <strong>das</strong>s neben dem eu-iu-übergang var i, i <strong>der</strong> Folgesilbe<br />
ein i unter gleicher Bedingung für altes eerscheint. Man stelit auch<br />
eine paraliele Entwicklung von eu > iu <strong>und</strong> e > i <strong>im</strong> Gotischen fest;<br />
für <strong>die</strong>se Sprache nehme ich, wie oben bei eu > iu, eine ursprüngliche<br />
Spaltung von e an, nämlich durch e-i-übergang var verengendem<br />
Faktor <strong>der</strong> Folgesilbe ; den Beweis werde ich ab er erst später<br />
anführen(§ 2û) 40). Wo eu auch var u <strong>der</strong> Folgesilbe als iu auftritt,<br />
erscheint unter gleicher Bedingung auch i für altes e. Demgemäss<br />
solite man i gerade <strong>im</strong> Urnordischen, Althochdeutschen·<strong>und</strong> Altsächsischen<br />
finden. Im Urnordischen ist belegt: gibu, 1. Pers on<br />
Präsens *geban, Brakteat aus Seeland, Dänemark [urn 550] 41).<br />
Im Althochdeutschen <strong>und</strong> Altsächsischen ist <strong>die</strong> Regel sehr deutlich<br />
zu erkennen (ahd. as, gibu -b-, filu). Umgekehrt findet sich <strong>im</strong><br />
Anglo-friesischen, wo eu vor u <strong>der</strong> Folgesilbe nicht als iu (= &8.<br />
io/eo, afri. iu) vorkommt, unter gleicher Bedingung nicht "einfaches"<br />
i, son<strong>der</strong>n e (ae. feolu < *felu; afri. fel(o) 42). Man kann also mit<br />
gutem Fug den Satz aufstellen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> früheste überlieferung<br />
ei ne einheitliche Entwicklung eu > iu <strong>und</strong> e > i aufweist.<br />
Diese Entwicklung hat auch nichts Ungewöhnliches an sich.<br />
Man kann hier zum Vergleich nochmals den älteren o-a-Wandel<br />
heranziehen. In <strong>der</strong> Geschichte des Germanischen gibt es nicht<br />
bloss einen übergang idg. 0> germ. a, son<strong>der</strong>n auch idg. oi > germ.<br />
ai <strong>und</strong> idg. ou > germ. au. Der o-a-Wandel ist also in allen Stellungen<br />
durchgeführt worden 43). Ein bedeuten<strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />
dem letzten Vorgang <strong>und</strong> e > i (auch in eu > iu) ist jedoch, <strong>das</strong>s <strong>der</strong><br />
e-i-übergang einen bedingten Lautwandel darstellt. Daher wird sich<br />
bei <strong>die</strong>sem vielfach Analogie <strong>und</strong> Ausgleich vorfinden können.<br />
In <strong>der</strong> van verengendem Faktor <strong>der</strong> Folgesilbe bedingten e-i<br />
Entwicklung, <strong>die</strong> mit Fug Umlaut genannt wird <strong>und</strong> bei eu <strong>und</strong> e<br />
auftritt, ist jetzt ein triftiger Beweis gef<strong>und</strong>en, <strong>das</strong>s eu eine Phonem-<br />
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