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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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Für seinen Zweck konnte Lehmann zwar auch aussergermanisches<br />

i verwenden, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s hat er z.B. noch in folgenden FälIen<br />

getan: got. fëra, ahd. fiara neben ai. sphära, sphäyate, 8phita, sphäti;<br />

ahd. stiega usw. neben lat. vestigium. Diese Verwandtschaften sind<br />

nicht nur unsicher; aber wenn man sie noch billigen kann, bleibt in<br />

einem Fall wie vestigium <strong>die</strong> Herkunft des i fraglich.<br />

§ 16. Lehmanns Behandlungsweise des Problems bietet eine<br />

willkommene Gelegenheit, nochmals <strong>die</strong> Zugehörigkeit <strong>der</strong> betreffenden<br />

ë 2 -Fälle zur ei-Reihe hervorzuheben, d.h. meiner Ansicht<br />

nach: zur germanischen ei-Reihe. Diese Zugehörigkeit ist nämlich<br />

<strong>die</strong> einzige Tatsache, <strong>die</strong> ausser Zweifel steht. Beispiele hat schon<br />

Jellinek angeführt. Ich möchte hier, auch <strong>im</strong> Vergleich mit Lehmanns<br />

Material einige Fälle zusammenstellen, aus denen <strong>die</strong><br />

betreffende Zugehörigkeit überdeutlich hervorgeht.<br />

1. Neben dem in allen germanischen Dialekten begegnenden<br />

Verb got. steigan, staig,.stigum, stigans, ahd. stigan usw. findet sich<br />

eine ganze Reihe von Substantiven in den verschiedenen Ablautstufen,<br />

z.B. an. stigr, ae. stig "Steig, Pfad" (i < ei); got. staiga<br />

"Steig. Weg", ahd. steiga "steigen<strong>der</strong> Weg" (ai); an. stigr, mnd.<br />

stëch "Steig, Pfad", ahd. stëg "Steg" (i, auch > ë). Im Althochdeutsc<br />

hen stehen noch schön nebeneinan<strong>der</strong>: stiga "Steig, Pfad" (i < ei),<br />

steiga "steigen<strong>der</strong> Weg" (ai), stiega "Steigung, Treppe" (<strong>das</strong> letzte<br />

mit ë 2 ; vgl. nhd. Stiege). Die Reihe eijaiji mit ë 2 hat hier einen vollständigen<br />

Beleg gef<strong>und</strong>en. Trefflich ist ausserdem, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en<br />

indogermanischen Sprachen mit verschiedenen Ablautstufen sehr<br />

deutlich auf <strong>die</strong>selbe Reihe hinweisen: gr. aTEtXW "ich steige" ,<br />

aks!, po-stignq.ti "erreichen", ai. stighnoti .,er steigt", aks!, stb( d )za,<br />

lito stiga, "Pfad" , gr. Gr:txoç, aToixoç "Reihe".<br />

Hierbei hat Lehmann auch lat. vestigium herangezogen, zwar mit<br />

Vorbehalt, denn <strong>die</strong>se Erklärung des lateinischen W ortes wird nicht<br />

allgemein gebilligt. übrigens, wenn vestigium tatsächlich bei <strong>die</strong>ser<br />

Wortsippe einzureihen wäre, braucht <strong>das</strong> i, wie oben gesagt, noch<br />

nicht als Reflex <strong>der</strong> Schw<strong>und</strong>stufe von ëi zu geIten. Lehmann selbst<br />

sagte: "our evidence for assuming j(s)teXygh-j is smalI" 26).<br />

Bei solchen deutlichen Belegen, wie <strong>die</strong>se <strong>die</strong> Wortfamilie von<br />

(s)teigh- bietet, ist m.E. allein <strong>die</strong> ei-Reihe, sowohl für <strong>das</strong> Indogermanische<br />

wie für <strong>das</strong> Germanische, in Betracht zu ziehen. Vnd<br />

doch begegnet hier ë2 <strong>im</strong> Germanischen! Im Sinne Jellineks wäre<br />

zwar mit einem gedehnten Langdiphthong ëi zu rechnen, aber auch<br />

<strong>die</strong>s ist durchaus hypothetisch 28).<br />

2. Gegenüber mhd. schief "schief" (ë2) ist an. 8keifr, ae. swf,<br />

mhd. (dia!.) scheib, nd!. scheef "schief" (ai) <strong>und</strong> hessÎBch-fränkisch<br />

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