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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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Erklärung grosse Bedenken, vor allem weil wir in keinem einzigen<br />

Fall eine entsprechende Form in einer an<strong>der</strong>en Sprache nachweisen<br />

können" 11).<br />

§ 13. Wie steht es denn eigentlich mit den indogermanischen<br />

Langdiphthongen (d.h. den ursprünglich langen o<strong>der</strong> den gedehnten)<br />

12) <strong>im</strong> Germanischen 1 Zuerst folgendes. Ich kann Lehmann<br />

völlig beipflichten, wenn <strong>die</strong>ser behauptet, <strong>das</strong>s "PIE (Proto-Indo­<br />

European) had no diphthongs, but rather clusters of vowel and<br />

resonant, of resonant and vowel" 13). Wir haben <strong>im</strong> Indogermanischen<br />

deutlich mit Phonemgruppen zu tun, weil z.B. <strong>der</strong>en<br />

Komponenten hier <strong>und</strong> in an<strong>der</strong>er Verbindung eine einheitliche<br />

Entwicklungaufweisen. Illustrierend ist <strong>der</strong> Ubergang von idg.<br />

o zu germ. a, auch in oi ) ai <strong>und</strong> ou ) au.<br />

Die urgermanischen sog. Diphthonge ei, eu, ai, au sind gleichfalls<br />

als Phonemgruppen zu sehen, wie oben (§§ 1-2, 10) schon angenommen<br />

wurde <strong>und</strong> unten (vor allem § 20) noch dargetan wird. In<br />

<strong>die</strong>ser Hinsicht stellt sich eine indogermanisch-urgermanische<br />

Kontinuität heraus. Wenn ich somit hier von "Diphthongen"<br />

spreche, wird man auch für <strong>das</strong> Indogermanische wie für <strong>das</strong> älteste<br />

Germanische mit Phonemgruppen o<strong>der</strong> sog. Standdiphthongen zu<br />

rechnen haben. Auch <strong>der</strong> sog. indogermanische Langdiphthong war<br />

also eine Phonemgruppe (cluster). .<br />

Trotz aller Bemühungen ist man in <strong>der</strong> Frage, wie Bich <strong>die</strong> indogermanischen<br />

Langdiphthonge <strong>im</strong> Germanischen entwickelt haben,<br />

noch nicht zu klarer EinBicht gekommen. Im allgemeinen darf man<br />

wohl folgendes sagen. In <strong>der</strong> indogermanischen Zeit <strong>und</strong> möglicherweise<br />

unter beson<strong>der</strong>en Bedingungen ist in best<strong>im</strong>mten Langdiphthongen<br />

<strong>der</strong> zweite Bestandteil geschw<strong>und</strong>en. Im Germanischen<br />

traten dafür Längen auf, <strong>die</strong> sich nach dem bestehenden, germanischen<br />

Längen<strong>system</strong> gerichtet haben 14); vgl. z.B. got. fWdU8, an.<br />

flöd, ahd. fluot uSW. nebst gr. nÀaJTóç (aus idg. öu) gegenüber an.<br />

fljöta, ahd. fliozan uSW. mit Ablaut (idg. eu) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>em Formans.<br />

Man n<strong>im</strong>mt weiter an, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> erhaltenen Langdiphthonge, zu<br />

denen also ë uSW. + LiquidajN asal zu zählen sind, <strong>im</strong> Germanischen,<br />

in tautosyllabischer Stellung ihren ersten Komponenten gekürzt<br />

haben. Die angeführten Beispiele sind wenig zahlreich <strong>und</strong> sagen<br />

übrigens nicht viel, weil man meistens mit ebensoviel Recht <strong>die</strong><br />

Kürze als ursprünglich ansetzen könnte. Auch <strong>die</strong> Zeit des Vorganges<br />

lässt sich am Material nicht mit Sicherheit best<strong>im</strong>men. Für<br />

<strong>das</strong> ziemlich hohe Alter könnte noch <strong>die</strong> Tatsache sprechen, <strong>das</strong>s<br />

<strong>der</strong> Vorgang auchinan<strong>der</strong>enindogermanischen Sprachen begegnet 16 ).<br />

Gewöhnlich werden folgende Beispiele erwähnt: idg. àu (lat.<br />

nävis, ai. näU{J) gegenüber germ. au (an. naU8t); idg. öi (alat. ploirume<br />

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