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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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Betreffs eu, in dem u dem a-Umlaut unterworfen war, sind noch<br />

(,in Paar Punkte heranzuziehen. So <strong>die</strong> Wirkung des a-Umlauts <strong>im</strong><br />

u rnordischen <strong>und</strong> <strong>das</strong> auffälligerweise hier in <strong>der</strong> betreffenden<br />

Stellung allein belegte eu. Schliesslich <strong>die</strong> dreifache - bedingte -<br />

l{epräsentierung von urgerm. eu <strong>im</strong> Altsächsischen.<br />

Dies lässt sich indessen wohl verstehen, wenn man mit einem<br />

ursprünglichen Zustande rechnet, über den sich u.a. Luick in<br />

annehmbarer Weise ausspricht. Ich möchte hier seine Worte anfli.hren<br />

: "Auch konsonantisches u als Bestandteil <strong>der</strong> Diphthonge<br />

wurde von <strong>die</strong>sem Lautwandel (nämlich dem a-Umlaut) erfasst.<br />

Dies ist völlig deutlich bei idg. eu, welches vor Mittelzungenvokal<br />

zu eo wurde : *beodan ,bieten' (zu gr. nev&of.lat) , *deopa- ,tief',<br />

*steorö ,Steuer', gegenüber *biudis,-ip ,bietest, -et', *diupi ,Tiefe',<br />

*stiurjan ,steuern' (mit iu vor i, i <strong>der</strong> Folgesilbe) ... <strong>und</strong> erhaltenem<br />

eu vor u <strong>der</strong> Folgesilbe (einem allerdings nicht häufigen Fall), wie<br />

etwa *beugul ,biegsam'. Doch blieb eu erhalten unmittelbar vor<br />

y, . .. :* trey,y,ö ,Treue'. So entstanden vielfach in nahe verwandten<br />

Formen Varianten des Diphthongs <strong>und</strong> <strong>die</strong>s führte zu Ausgleicllungen.<br />

Namentlich scheint <strong>der</strong> häufige Wechsel von iu zu eo<br />

innerhalb einer Formengruppe dazu geführt zu haben, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

unbetonten Komponenten einan<strong>der</strong> angeglichen wurden, <strong>und</strong> zwar<br />

zugunsten des u , so <strong>das</strong>s eo zu eu wurde <strong>und</strong> dessen weitere Entwicklung<br />

teilte. Dagegen hat sich <strong>das</strong> iu <strong>im</strong> allgemeinen gut erhalten"<br />

73). Dabei wird noch darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Altsächsische<br />

<strong>die</strong> ursprüngliche Scheidung noch am besten bewahrt. V gl.<br />

breost, diop neben triuwi "treu" <strong>und</strong> treuwa "Treue".<br />

§ 24. Die ursprünglicheSpaltung des eu ist demnach eine dreiteilige<br />

gewesen:<br />

I) eu (u; vor w)<br />

eu 2) iu<br />

{<br />

(i, i)<br />

3) eo (in an<strong>der</strong>en Fällen)<br />

Diese Dreiteilung ist ab er <strong>im</strong> phonologischen Sinne zu interpretieren.<br />

So sollte nach meiner obigen Annahme eu als Phonemgruppe<br />

e + y, betrachtet werden. Unten (§ 50) wird festgestellt, <strong>das</strong>s <strong>im</strong><br />

ältesten Gemeingermanischen i <strong>und</strong> e eine phonologische Opposition<br />

bilden, während u <strong>und</strong> 0 nur kombinatorische Varianten eines<br />

gleichen Phonems sind. Demnach sind <strong>die</strong> Phonemgruppen iu <strong>und</strong><br />

eu als phonologisch verschieden anzusetzen, eu <strong>und</strong> eo dagegen als<br />

phonologisch gleich. Im phonologischen Sinne gilt in <strong>der</strong> betreffenden<br />

Zeit <strong>die</strong> Dreiteilung also als eine Zweiheit, nämlich iu<br />

<strong>und</strong> eu (eo) 74). Durch <strong>die</strong>se Annahme sind <strong>die</strong> einzeldialektischen<br />

Entwicklungen des alten eu <strong>im</strong> allgemeinen klar. Auch lässt sich<br />

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