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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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Stützen hatten, sind doch <strong>im</strong> Althochdeutschen <strong>und</strong> Altsächsischen,<br />

mit A usnahme von Son<strong>der</strong>fällen, zur schwachen Konj ugation ü bergegangen<br />

; dagegen ist <strong>das</strong> Altnordische auch hier konservativ. Die<br />

wenigen Verba pura auf ü (an. büa usw.) standen in <strong>der</strong> reduplizierenden<br />

Klasse jedoch von Anfang an ganz verwaist, denn <strong>die</strong><br />

sog. Aoristpräsentia mit ü (an. lüka usw.), <strong>die</strong> mit ihnen doch <strong>im</strong><br />

Urgermanischen vokalisch übereinst<strong>im</strong>mten, gehörten bekanntlich<br />

zur e-Gruppe 139). Ausserdem ist es nicht sicher, <strong>das</strong>s man mit<br />

Osthoff 140) in *lükan u.a. wirklich Aoristpräsentia zu erblicken hat.<br />

Obschon man lat. sücus neb en an. siiga, ahd. as. ae. siigan stellen<br />

darf, kann man doch auch mit Hirt 141) <strong>und</strong> Prokosch 142) bei ü als<br />

Präsensvokalismus <strong>der</strong> zweiten Klasse an Einfluss <strong>der</strong> ersten Klasse<br />

denkennach einer Proportion ï( < ei)/ai/i : ü/au/u. Demgemäss<br />

würden Verba wie *lükan als ü-Verba zur Zeit <strong>der</strong> urgermanischen<br />

Systematisierung noch nicht da gewesen sein.<br />

§ 45. Wie man weiss, gibt es noch Relikte reduplizierter Formen<br />

<strong>im</strong> Altenglischen, Altnordischen <strong>und</strong> vielleicht <strong>im</strong> Althochdeutschen<br />

143). Daraus ist jedenfalls deutlich, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> reduplizierten<br />

Formen auch <strong>im</strong> Nord- <strong>und</strong> Westgermanischen, nachdem <strong>das</strong> neue<br />

Prinzip aufgekommen war, noch lange existiert haben; dab ei<br />

konnten sie auf irgendeine Weise eine eigene Funktion ausbilden,<br />

wie z.B. <strong>das</strong> Altnordische bezeugt. Bei Karstien 144) findet sich <strong>das</strong><br />

Material gesammelt.<br />

ANMERKUNGEN<br />

1. Prokosch, Camp. Germ. Gram., 176.<br />

2. Hirt, Randb. Urgerm., 11, 143.<br />

3. Z.B. bei Feist, PBB., 32, 447 f.; Karstien, Die redupl. Perf., 20 f.;<br />

L. E. van Wijk, Klinker8 Oergerm. Stamsyllaben, 87 f.; Flas<strong>die</strong>ck, Anglia,<br />

60, 241 f. Zusammenfassend: Prokosch, Camp. Germ. Gram., 176-178.<br />

4. Eine Übersicht ~ibt Karstien, Die redupl. Perf., 20 f. .<br />

5. 0..0..0.,49, 120 > Boer, Oergerm. Randb. § 114 > L . E. van Wijk, Klinker8<br />

Oergerm. Stamsyllaben, 92. Dagegen Flas<strong>die</strong>ck, Anglia, 60, 263 f.<br />

Dabei vergleiche man für den Lautwert des ë 2 /ö auch Frings, PBB.,<br />

63, 3 f.<br />

6. ZfÖG., 24, 295 f; <strong>der</strong>s., Zur Gesch. d. d. Spr., 279 f.<br />

7. KZ., 27, 593 f.<br />

8. Vgl. dazu auch Holthausen, KZ., 27, 618 f. Dagegen Karstien, Die<br />

redupl. Perf., 60.<br />

9. Camp. Germ. Gram., 176.<br />

10. IF., 6, 89 f.; Gr<strong>und</strong>r., I, 203. Als Vorgänger in <strong>der</strong> Richtung Brugmanns<br />

ist Ljungstedt zu nennen. Ähnlich wie <strong>und</strong> gleichzeitig mit Brugmann<br />

hat Wood <strong>die</strong> nord-, westgermanischen <strong>und</strong> gotischen Präterita getrennt.<br />

Vgl. Karstien, Die redupl. Perf., 26 f., 31.<br />

11. Das Prät. <strong>der</strong> redupl. Verba, 31 f.; Zitat S. 54.<br />

12_ IF., 20, 229 f. Zum Zitat Hoffmanns vgl. auch Janko, 0..0..0., 262:<br />

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