das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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8chepp (mit e < i) zu erwähnen. Auch hier ist <strong>die</strong> germanische ei<br />
Reihe also klar repräsentiert.<br />
3. Obschon man mit <strong>der</strong> Wortgruppe von wiege mehr o<strong>der</strong><br />
weniger in <strong>die</strong> Gefühlssphäre gerät <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Frage des Verhältnisses<br />
zu wägen usw. aufkommt, darf man doch nebeneinan<strong>der</strong><br />
stellen: mhd. nhd. wiege, mnl. wieghe, ndl. wieg "Wiege" (ë2) <strong>und</strong><br />
mhd. weigen "schwanken, wackeln" (ai) <strong>und</strong> ahd. wiga, afri. widze<br />
"Wiege" (i).<br />
4. Neben i steht ai <strong>und</strong> ë 2 : ae. wir, mnd. wire "Metalldraht,<br />
daraus gew<strong>und</strong>ener Schmuck", vgl. an. vira-virki "Arbeit aus<br />
Metalldraht"; ae. wär "Seegras" (ai); ahd. wiara "Gold- o<strong>der</strong> Silberdraht,<br />
feines Gold" (ë 2 ); ndl. wier "Seegras, Tang" kann sowohl<br />
i als ë 2 haben.<br />
5. Neben i tritt ë 2 auf: an. tirr, ae. as. tir "Ehre, Ruhm"; ahd.<br />
zëri, ziari "kostbar, herrlich", ziari "Schönheit, Zier"; ae. wil<br />
"List, Kniff"; an. vël "Kunst, Kniff"; vgl. auch ae. Wëland,<br />
wozu <strong>im</strong> Deutschen Wieland.<br />
6. Neben ë 2 steht i: got. an. ae. Mr, ahd. hiar "hier" usw.;<br />
got. h<strong>im</strong>ma, hina, hidre, ae. hi<strong>der</strong> usw. In afri. hir (woraus vielleicht<br />
as. hir) liegt lokaler ë-i-übergang vor.<br />
Die vorgeführten Beispiele sind für meinen Zweck ausreichend.<br />
§ 17. Lehmann ist auch für <strong>die</strong> Erklärung des ë2 als Präteritalvokalismus<br />
in <strong>der</strong> reduplizierenden Klasse (B) von idg. ëi (eXy)<br />
ausgegangen. Auch hier gilt <strong>das</strong> Hauptbedenken, <strong>das</strong>s idg. ëi <strong>im</strong><br />
germanischen System kein eigenes Phonem erzeugt hat. Unten<br />
(§ 33) bei meiner Behandlung <strong>der</strong> reduplizierenden Verba werde ich<br />
noch kurz darauf eingehen. .<br />
Die folgenden, bei Lehmann unterschiedenen Kategorien, nl. C<br />
(gegenüber iz), D (bei Pronominalformen), E (bei Lehnwörtern)<br />
sind in <strong>der</strong> Herkunftgeschichte des ë 2 nicht als pr<strong>im</strong>är zu betrachten;<br />
sie haben nicht eine determinierende Rolle in <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
vokalischen Systems gespielt. Diese Kategorien werden noch weiter<br />
unten (§ 28) erwähnt.<br />
In übereinst<strong>im</strong>mung mit <strong>der</strong> Herleitung des ë2 aus idg. ëi hat<br />
Brugmann, für <strong>die</strong> Erklärung eines Teils <strong>der</strong> nord- <strong>und</strong> westgermanischen<br />
reduplizierenden Verba, sich wie<strong>der</strong> auf rein theoretischer<br />
Gr<strong>und</strong>lage auf idg. ëu berufen 27). Aus dem jö vor k <strong>und</strong> p <strong>der</strong><br />
altnordischen Präterita jök (auka) <strong>und</strong> hljöp (hlaupa) hat Boer 28)<br />
weiter geschlossen, <strong>das</strong>s urgerm. ëu (idg. ëu) <strong>im</strong> Urnordischen noch<br />
nicht mit urgerm. eu zusammengefallen war. Im Sinne Boers blieb ëu<br />
wohl ein eigenes Phonem <strong>und</strong> sogar bis in ein rein hypothetisches Urnordisch<br />
hinein. Im historischen Germanischen, insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong><br />
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