das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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Nebeneinall<strong>der</strong> von t-a <strong>im</strong> selben Satz o<strong>der</strong> Wort sei auch an fi.<br />
rengas erinnert. lVIit unserer Inschrift wird jedenfalls <strong>das</strong> Dasein<br />
<strong>der</strong> e-a-Periode einleuchtend bewiesen.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s für idg. ei in allen altgermanischen<br />
Dialekten i begegnet <strong>und</strong> hier also ursprüngliches ei nicht mehr zu<br />
trennen ist von idg. langem i, betrachtet man sehr häufig <strong>die</strong> Entwicklung<br />
von ei zu i als nrgermanisch. Deswegen findet man in<br />
den Handbüchern meistens nUl' eu, ai <strong>und</strong> au als urgermanische<br />
Diphthonge verzeichnet. Aber <strong>das</strong> allgemeine Vorkommen von i<br />
ist noch kein sicherer Anhaltspunkt für eine so frühe Monophthongierung;<br />
i könnte ja erst in <strong>der</strong> gemeingermanischen Periode aus ei<br />
hervorgegangen sein 13). ei in <strong>der</strong> leiw-Form taucht möglicherweise<br />
noch aufin dem nicht gut datierbaren <strong>und</strong> nicht sicheren karelischen<br />
Runkoleivas 14) <strong>und</strong> <strong>im</strong> Namen einer germanischen Göttin n1.<br />
Alaleivia, <strong>der</strong> in einer nie<strong>der</strong>rheinischen Inschrift aus <strong>der</strong> Römerz~it<br />
entdeckt wurde. Auch <strong>im</strong> letzten Fall bietet ei keine völlige<br />
Sicherheit, weil <strong>das</strong> ei-Zeichen mit dem i-Wert <strong>im</strong> damaligen Latein<br />
noch üblich war 15).<br />
§ 10. Durch <strong>die</strong> oben entwickelte Vorstellung <strong>der</strong> Dinge <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> begründete Annahm:e einer e-a-Periode (mit noch in allen<br />
Stellungen unbewegtem e) erhält man jedenfalls ein gleichmässiges<br />
Bild <strong>der</strong> urgermanischen sog. Diphthonge, nämlich ei, eu einerseits<br />
<strong>und</strong> ai, au andrerseits.<br />
ei ist, wie man gesehen hat, in den letzten J ahrhun<strong>der</strong>ten vor<br />
Chr. belegt. ,"Venn man nun sieht, <strong>das</strong>s in den ältesten urnordischen<br />
Inschriften ei zu ï monophthongiert ist (Gis-. vielleicht Personenname,<br />
Hobel von Vi, Dänemark [3. Jh.]; Woduride (-reid-), Dativ<br />
Singular zu * WoduridaR, Personenname, Stein von Tune, N orwegen<br />
[± 400J; minino, Possessivpronomen, Stein von Kj0levig, Norwegen<br />
[Mitte des 5. Jhs.]; minu, Possessivpronomen, Stein von Opedal,<br />
Norwegen [Mitte o<strong>der</strong> erste Hälfte des 5. Jhs.]), aber auch eu vor<br />
i ,u <strong>der</strong> Folgesilbe zu iu wurde <strong>und</strong> in an<strong>der</strong>en Fällen als eu repräsentiert<br />
ist (liubu, Adjektiv, Stein von Opedal; IupingaR, Stein von<br />
Reistad, Norwegen [gegen 500] nebst SkipaleubaR, Personenname,<br />
Stein von Skärkind, Schweden [gegen 450]; LeugaR, Personenname,<br />
Stein von Skääng, Schweden [450-550] 16), dann besteht hier ein<br />
Anlass zu <strong>der</strong> Fragc, ob nicht etwa eine einheitliche Entwicklung<br />
in <strong>die</strong>sen beiden Übergängen (ei > i ; eu > iu) zu erblicken sei; wird<br />
doch in beiden Fällen <strong>das</strong> erste Element e zu i. Die <strong>im</strong> ersten Abschnitt<br />
schon gestreifte <strong>und</strong> unten erörterte Charakterisierung von<br />
ei, eu áls Phonemgruppen e + j, e + y, st<strong>im</strong>mt völlig zu <strong>die</strong>ser<br />
Annahme. Man könnte ja einwenden, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Übergänge sich gar<br />
nicht nebeneinan<strong>der</strong> stellen lassen, weil doch ei > i bekanntlich<br />
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