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das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC

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angeführt. Zu an. ausa (au) tritt nicht nur jÖ8, jösom (eu) , son<strong>der</strong>n<br />

auch jusom auf; weiter jukom neben jökom zu auka, hlupom (vgl.<br />

aschw.lupu) neben hljöpom zu hlaupa. Das u entstand sehr deutlich<br />

nach Analogie <strong>der</strong> übereinst<strong>im</strong>menden Klasse <strong>der</strong> e-Gruppe 87) .<br />

eujauju<br />

bjöáa, baud, budom<br />

aujeuju<br />

hlaupa, hljöp, hlupom<br />

Man könnte anmerken, 'neben jös, jök sollte doch normal ·usom,<br />

·ukom begegnen. Dass j in <strong>die</strong>sem Fall aus dem Singular übertragen<br />

wurde, ist ohne weiteres klar, steht doch ebenso neben an. hlupom<br />

<strong>im</strong> Altnorwegischen ein liupum 88).<br />

In <strong>der</strong>selben Weise zu erklären sind hjuggom, <strong>im</strong> Singular hjö,<br />

bei hQggva <strong>und</strong> bjuggom, irn Singular bjö, bei büa; man vergleiche<br />

noch <strong>die</strong> von Karstien herangezogene Proportion tlö: tluggom =<br />

hjö: hjuggom 89). An jösom, jökom, hljöpom erscheint <strong>der</strong> labile<br />

Zustand <strong>der</strong> u-Form <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wirkung des wi<strong>der</strong>strebenden Zwei­<br />

Stufenablauts.<br />

Auch <strong>im</strong> Westgermanischen taucht eine vermeinte u-Schw<strong>und</strong>stufe<br />

auf: inhd. Pluralluften, Partizip geloften, völlig st<strong>im</strong>mend zu<br />

<strong>der</strong> korrespon<strong>die</strong>renden Klasse <strong>der</strong> e-Gruppe bugen, gebogen zu<br />

biegen, buten, geboten zu bieten. Behaghel 90) hat schon richtig an<br />

eine Analogiebildung nach suften, gesoften zu süten gedacht. Ebenso<br />

fasste Karstien ae. hlupon (einmal in <strong>der</strong> Sachsenchronik) mit gutem<br />

Fug "als analogiebildung nach den verben <strong>der</strong> 2. ablautreihe: <strong>die</strong><br />

augenblicksbildung ae. hlupon hätte sich neben hléop gestellt nach<br />

dem ungefähren Vorbild von créap: erupon zu créopan ,kriechen'<br />

3éap: ~pon zu 3éopan ,in sich aufnehmen'" til).<br />

Bei meiner Erklärung ist es nicht nötig, hier von "Analogie" zu<br />

sprechen, denn <strong>die</strong> a-Gruppe (I. Tabelle, lIl. Abt.) hat sich hier<br />

"<strong>system</strong>atisch" nach dem Munster <strong>der</strong> älteren e-Gruppe herausgebildet,<br />

<strong>und</strong> deswegen sind <strong>die</strong> angeführten einzelnen Analogieerscheinungen<br />

nur als solche einer einheitlichen Entwicklung zu<br />

betrachten.<br />

Die in meinem System völlig natürliche Einwirkung <strong>der</strong> e-Gruppe<br />

auf <strong>die</strong> a-Gruppe (lIl. Abt.) setzte sich durch <strong>im</strong> Einklang mit den<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Sprache, <strong>die</strong> mit einem Präsens- <strong>und</strong> mit einem<br />

Präteritalvokalismus auskam. Dadurch wird <strong>das</strong> spärliche Vorkommen<br />

<strong>der</strong> sog. schw<strong>und</strong>stufigen u-Plurale (wie auch i-Plurale) ganz<br />

begreiflich. In den früheren Theorien, in denen man <strong>die</strong>se u- (<strong>und</strong> i-)<br />

Plurale als Analogiebildungen erklärte, erschienen sie als alleinstehende<br />

Vorgänge, <strong>die</strong> somit den triftigen Beweis ihres Analogischseins<br />

entbehren mussten. Es ist andrerseits einigermassen begreiflich,<br />

<strong>das</strong>s man auch mit indogermanischen Schw<strong>und</strong>stufen zu operieren<br />

versucht hat. Aber es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt zu<br />

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