das system der starken verba und die periodisierung im ... - DWC
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In <strong>der</strong> urgermanischen Parallelreihe eu/ei/e, in <strong>der</strong> also <strong>das</strong> e<br />
Phonem in verschiedener U mgebung auftrat, entstand daher unter<br />
best<strong>im</strong>mten Bedingungen eine Spaltung, <strong>die</strong> schliesslich zwei<br />
Reihen ergab, nämlich iU/i/i <strong>und</strong> eu (eo) /{,Ie, <strong>der</strong>en Unterteile nicht<br />
mehr zu einem gleichen System gerechnet werden dürfen.<br />
Wie man <strong>die</strong> aus· jener Spaltung hervorgegangene Zweiheit, z.B.<br />
eli, in den altgermanischen Dialekten verbreitet findet, ist auch <strong>die</strong><br />
ë-ï-Zweiheit aus ei in allen germanischen Dialekten Yertreten. Das<br />
neue i fiel bekanntlich zusammen mit idg. urgerm. ggerm. ï; <strong>das</strong><br />
Belle ë dagegen ist gerade <strong>der</strong> rätselhafte ë 2 -Vokal, dessen<br />
Auftreten schon so "iel Kopfzerbrechen verursacht hat. Bevor ich<br />
<strong>die</strong>sen Bef<strong>und</strong> an an<strong>der</strong>en Tatsachen nachprüfe, möchte ich kurz<br />
einem möglichen Einwand begegnen, nämlich warum <strong>die</strong> ë-i-Zweiheit<br />
<strong>im</strong> Gotischen erhalten ist, abel' nicht eujiu <strong>und</strong> eli.<br />
Man hat bemerkt, <strong>das</strong>s ei sich, je nachdem in <strong>der</strong> Folgesilbe ein<br />
verengen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> erweitern<strong>der</strong> Faktor wirkte, in beiden Richtungen<br />
monophthongiert hat <strong>und</strong> zwar zu i (über ii) <strong>und</strong> zu ë (über ee).<br />
Es dürfte leicht verständlich sèin, <strong>das</strong>s in eu/iu <strong>das</strong> Zusammentreffen<br />
eines palatalen <strong>und</strong> eines velaren Vokals nicht zu einem<br />
Monophthong führte. Wichtig ist, <strong>das</strong>s nach dem Übergang von<br />
ei zu i <strong>und</strong> ë, <strong>die</strong>se beiden Vokale ausserhalb des Kürzen- o<strong>der</strong>,<br />
wenn man will, Diphthong<strong>system</strong>s standen. Das ë (aus ei ) kam in <strong>das</strong><br />
Längen<strong>system</strong> <strong>und</strong> blieb daher selbstverständlich unberührt von den<br />
Vorgängen, <strong>die</strong> sich i~ Kürzen<strong>system</strong> ereigneteh, insbeson<strong>der</strong>e von<br />
dem durchgeführten Übergang von e zu i bei e <strong>und</strong> be<strong>im</strong> sog. eu<br />
Diphthong <strong>im</strong> Gotischen.<br />
Eine an<strong>der</strong>e sehr bedeutende Feststellung ist, <strong>das</strong>s urngekehrt <strong>die</strong><br />
(gotische) ë-i-Zweiheit (aus ei) einen direkten Reflex <strong>der</strong> alten<br />
Spaltung darstellt, <strong>die</strong> daher auch <strong>im</strong> Gotischen bei altem e <strong>und</strong> eu<br />
gewirkt haben muss, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Bibelgotische abel' <strong>im</strong> Kürzen<strong>system</strong><br />
aufgehoben hat. Meine obige Annahme <strong>die</strong>sel' Spaltung für <strong>das</strong><br />
Vorgotische <strong>und</strong> <strong>das</strong> Ostgermanische wird hiermit also bewahrheitet;<br />
ë 2 ist dabei <strong>der</strong> Kronzeuge für <strong>die</strong> Wirkung des Umlauts <strong>im</strong> Gotischen,<br />
bevor hier Nivellierung eintrat.<br />
§ 27. Jetzt möchte ich noch meine Gleichstellung ei> ë, d.h. ë 2<br />
weiter begründen. Dass <strong>das</strong> sog. ë 2 ZUl' ei-Reihe gehöre, hat Jellinek<br />
somit sehr richtig erkannt. Lei<strong>der</strong> hat er ë 2 nicht mit ei identifiziert,<br />
weil doch <strong>der</strong> allgemeinen Auffassung nach <strong>das</strong> alte ei sich in allen<br />
Stellungen zu i verwandelt hat. An eine Spaltung des ei hat er nie<br />
gedacht. Er hat sieh daher naeh einer an<strong>der</strong>en Herkunft umgesehen,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>se konnte eigentlich nul' noch ëi sein. Jetzt kann man<br />
sieh ohne Mühe den Anlass <strong>die</strong>sel' entgleisten Folgerung denken.<br />
Dass ei: i <strong>und</strong> ë 2 gleichzustellen sind, ist klar aus den oben ange-<br />
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