forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...
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POSTDOKTORANDINNEN UND POSTDOKTORANDEN | 113<br />
Joseph Wright, Vesuvius in Eruption,<br />
with a View over the Islands in the Bay<br />
of Naples, c. 1776<strong>–</strong>1780, London,<br />
Tate Britain<br />
earth, instead of being static and eternal, was<br />
beginning to be understood as a product of<br />
dynamic natural processes. Early modern<br />
artists, I propose, exploited stone's capacity<br />
to conjure sensuous, emotional, even libidinal<br />
effects in beholders, almost as though to<br />
overturn this material's connotations of lifelessness,<br />
hardness and inertness. At issue is<br />
sensuous viewing, a historically- and culturally-contingent<br />
mode by which sight engages<br />
other faculties in the human sensorium, especially the tactile sense. Related to the Habilitation<br />
was an international workshop organized at the KHI entitled Matters of Weight: Force,<br />
Gravity and Aesthetics in the Early Modern Period (11.06.<strong>2012</strong>), that explored the theory and<br />
exploitation of weight as an aesthetic category in works of art, 1350<strong>–</strong>1700.<br />
Bildmotive und -komponenten in den buddhistischen Wandmalereien Kučas<br />
(Xinjiang, VR China)<br />
Ines Konczak | Connecting Art Histories in the Museum<br />
Das Projekt untersucht Bildmotive und -komponenten in den buddhistischen Wandmalereien<br />
des an der Nördlichen Seidenstraße gelegenen Kuča-Gebietes (Xinjiang, VR China)<br />
aus dem 4. bis 8. Jahrhundert. Gemeinhin wird in der Forschung angenommen, dass die<br />
Malereien Kučas hauptsächlich von der Kunst der ebenfalls an der Seidenstraße gelegenen<br />
Region Gandhāra (Pakistan) beeinflusst worden seien. Jedoch zeigte eine erste Analyse,<br />
dass sich direkte Beziehungen oder Übernahmen nicht nachweisen lassen. Aufgegriffen<br />
werden vielmehr Darstellungstraditionen, wie sie in buddhistischen Reliefs aus Zentralund<br />
Südindien überliefert sind. In dem Projekt soll herausgearbeitet werden, welche Elemente<br />
übernommen wurden und welche Überlieferungswege es gab. Wurden Legenden<br />
als Texte tradiert und neu illustriert oder wurden bekannte visuelle Modelle imitiert? Hierfür<br />
werden die Darstellungen Kučas ikonographisch und stilistisch mit Bildwerken den<br />
altbuddhistischen Stätten Indiens systematisch verglichen und philologisch analysiert. Als<br />
Untersuchungsmaterial dienen u.a. Objekte aus dem Museum für Asiatische Kunst, Berlin,<br />
in dem die größte und wichtigste Sammlung zentralasiatischer Wandmalereien außerhalb<br />
Asiens aufbewahrt wird.<br />
Stadt, Platz und Geschichte. Strategien räumlicher Inbesitznahme am<br />
Beispiel von Stadtplätzen während des Faschismus in Italien<br />
Elmar Kossel | Piazza e monumento<br />
Inaugurazione 1 Novembre 1932,<br />
Brescia, Piazza della Vittoria<br />
Der Modernisierungsschub, der in Italien unter Mussolinis Herrschaft<br />
einsetzte, betraf nicht nur Gesellschaft und Infrastruktur,<br />
sondern erfasste auch besonders den Stadtraum. Die Neubauprojekte,<br />
Platzneugründungen und massive Umgestaltungsmaßnahmen<br />
historischer Zentren diente dem faschistischen Regime der<br />
Manifestation und Demonstration seiner Macht und wurden durch<br />
unterschiedliche städtebauliche Konzepte sowie verschiedene stilistische<br />
architektonische Ausprägungen umgesetzt.<br />
Das Forschungsprojekt untersucht anhand von ausgewählten Beispielen<br />
(Brescia, Bozen, Rom, Florenz) die massiven Eingriffe in<br />
den Stadtkörper, fragt nach den aufgerufenen Geschichtskonzepten und ›Architekturbildern‹,<br />
klammert aber auch Themen wie soziale und ethnische Segregation nicht aus, die<br />
maßgeblich für die Kolonialpolitik des späteren ›Impero‹ werden sollten. Der Frage nach<br />
Permanenz und Wandel in Bezug auf ›Architekturbilder‹ und ihre jeweiligen Bedeutungshorizonte,<br />
erlaubt es, den Focus auf den internationalen Kontext auszuweiten.