forschungsbericht november 2008 – juli 2012 - Kunsthistorisches ...
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160 | WISSENSCHAFTLICHE EINRICHTUNGEN<br />
Neben der verbalen Indexierung, die das Auffinden der<br />
Wappen in der Datenbank unter zahlreichen inhaltlichen<br />
Kategorien ermöglicht, wurde eine auf reine, nonverbale<br />
Bilderkennung spezialisierte Software für das Wappenprojekt<br />
parametriert. Dabei werden die digitalisierten Bilder<br />
automatisch in dezidierte Bildfelder zerlegt, die mit<br />
Hilfe eines Algorithmus mit ähnlichen Formen anderer<br />
Wappen in der Datenbank abgeglichen werden. Das Ergebnis<br />
liefert ein Ranking der höchsten Ähnlichkeit. Damit<br />
wird es dem Nutzer ermöglicht, auch ohne Kenntnis<br />
der korrekten Terminologie bzw. sprachenunabhängig<br />
rein visuell in der Datenbank zu navigieren. Darüber hinaus<br />
können beispielsweise korrespondierende Wappenelemente<br />
rasch aufgefunden werden, ohne den mühsamen<br />
Weg der verbalen Bestimmung von Bildern, die oft nicht eindeutig zu identifizieren sind.<br />
Seit 2010 wird das Projekt auch von Laura Cirri, Expertin für Florentiner Heraldik und Mitglied<br />
der Académie Internationale dʼHéraldique, wissenschaftlich unterstützt.<br />
Wappen der Familie Cecchi-Toldi<br />
(di Pescia). © Bibliothek des KHI<br />
Firenze Città Nobilissima <strong>–</strong> Topographie und Repräsentation<br />
Die Geschichte der Stadt Florenz in allen ihren Aspekten ist ein Forschungsgegenstand,<br />
der auf konstant hohem Niveau in einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern<br />
aus allen historischen Einzeldisziplinen untersucht wird. Die herausragende Bedeutung,<br />
die Florenz vor allem als Kunst-, Kultur-, Literatur- und Wissenschaftsmetropole in der<br />
Frühen Neuzeit und im Kontext der Regentschaft der Familie Medici erlangt hatte, lenkte<br />
die Aufmerksamkeit von jeher insbesondere auf diese Zeit. Neben der Möglichkeit, sowohl<br />
bekannte als auch bislang unberücksichtigte Quellen zu befragen, wird allgemein auch<br />
ihre Bereitstellung zur einfachen Konsultation mit den heute zur Verfügung stehenden Instrumenten<br />
erwartet. Das Projekt »Firenze Città Nobilissima <strong>–</strong> Topographie und Repräsentation«<br />
verfolgt genau diese beiden Ziele. Im Mittelpunkt wird bei dem geplanten Forschungsprojekt<br />
die topographische Literatur stehen. Dazu gehören an erster Stelle die teils<br />
in vielen Neuauflagen verbreiteten Stadtführer, die als in Florenz entstandene neue Textgattung<br />
seit dem 16. Jahrhundert publiziert<br />
wurden. Ebenfalls zu berücksichtigen sind<br />
Denkmalsinventare, die den Stadtraum<br />
mit ähnlichen Deskriptionskonzepten wie<br />
die Führer systematisch beschreiben, ohne<br />
als Itinerare dienen zu wollen. Das Quellenkorpus<br />
befindet sich zu großen Teilen<br />
in den Beständen des KHI und wird gegenwärtig<br />
für eine netzbasierte Konsultation<br />
aufbereitet. Das Unternehmen versteht<br />
sich als eine Fortsetzung des ehemaligen<br />
Giglio-Projekts, bei dem die Digitalisierung<br />
und Bereitstellung der Quellenwerke<br />
im Vordergrund stand. Die wissenschaftliche Analyse der Schriften, die nun als ein wesentliches<br />
Element hinzugekommen ist, ist gegenwärtig als Vorhaben geplant. Dessen<br />
Realisierung ist von einer entsprechenden Förderung der Initiative abhängig, die noch<br />
nicht gesichert werden konnte.<br />
Jan Simane<br />
Costanza Caraffa<br />
Laura Cirri<br />
Verena Gebhard<br />
Stephanie Hanke<br />
Lisa Hanstein<br />
Alexander Auf der Heyde<br />
Thomas Frangenberg<br />
Veduta della citta di Firenze in pianta,<br />
Kupferstich, Entwurf von Vannius, Stecher<br />
Bellon, in: Ristretto delle cose più<br />
notabili della Città di Firenze, Firenze,<br />
1745. © KHI